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Wiegleben

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Wiegleben
Koordinaten: 51° 3′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 51° 2′ 55″ N, 10° 37′ 41″ O
Höhe: 335 (330–350) m
Einwohner: 390
Eingemeindung: 1. September 1993
Postleitzahl: 99947
Vorwahl: 03603
Karte
Lage von Wiegleben in Bad Langensalza
Dorfkirche St. Peter und Paul
Dorfkirche St. Peter und Paul
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BW

Wiegleben ist ein Ortsteil der Stadt Bad Langensalza im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen.

Geografie

Wiegeleben ist der höchstgelegene Ortsteil der Stadt Bad Langensalza. Er liegt 7,2 km südlich der Stadt gegenüber von Aschara. Über eine Ortsverbindungsstraße hat das Dorf Anschluss an die Bundesstraße 247 von Bad Langensalza kommend nach Gotha führend. Die Gemarkung befindet sich am Rande des Thüringer Beckens. In der intensiv genutzten flachwelligen Ackerbaulandschaft gibt es kaum Wald. Das Klima ist mild und niederschlagsarm.

Geschichte

786–802 war die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes Wiegleben.[1] Im 11. Jahrhundert gehörte das Dorf den Landgrafen von Thüringen. 1347 wurde es den Herren von Salza übertragen. Sie hatten ihren Stammsitz auf der Dryburg in Salza. Von hier aus verwalteten sie Güter in Aschara, Eckardtsleben, Zimmern und Wiegleben als Lehen. Nach dem Aussterben der Herren von Salza fiel alles an den Thüringer Landgrafen zurück. Dann gab es laufend Wechsel bei den Besitzern. 1918 war das Dorf dem Land Thüringen unterstellt. Nach 1945 durchlief die Landwirtschaft des Dorfes auch die Entwicklung in der DDR. Nach der Wende fand man neue Formen der Landbewirtschaftung.

Am 1. September 1993 fand die Eingemeindung zur Stadt Bad Langensalza statt. 2011 bewohnen 390 Personen den Ort.

Sehenswürdigkeiten und andere Attraktionen

Dorfkirche St. Peter und Paul

Die gotische Kirche wurde (laut Johann Georg August Galletti, 1750-1828) 1682 erbaut und 1748 ausgemalt, der Mauerstein über der Westtüre trägt diese Jahreszahl. 1856 wurde sie laut Paul Lehfeldt umgebaut. Der mächtige Turm mit quadratischem Grundriss steht am östlichen Teil der Nordseite des Kirchenschiffes. Das als Sakristei dienende Erdgeschoss hat ein Tonnengewölbe. Der Turm trägt eine schiefergedeckte Haube mit aufgesetzter Laterne, Turmkugel, einem metallenem Himmelsrichtungsanzeiger und einer Wetterfahne. An der Nordseite der Haube ist die Kirchturmuhr angebracht. Der Glockenklang verlässt das obere Turmgeschoss durch Klangarkaden in drei Himmelsrichtungen. Auffällig sind erhebliche Bauwerksschäden des Turms, die es nötig machten, ihn im oberen Teil mit Eisenbändern provisorisch zu sichern.

Das Schiff der geosteten Kirche hat einen rechteckigen Grundriss mit angebautem dreiflächigem Chor. Das Tageslicht dringt hauptsächlich durch die sechsSpitzbogenfenster ins Kircheninnere, drei in der Südwand und drei im Chor. Letztere weisen als Zwillingsfenster schönes Maßwerk auf, das in den Südwandfenstern vermutlich bei Umbauten entfernt wurde. In der Nordwand sind vier einfache Rechteckfenster, die jedoch zur Belichtung des Schiffes nicht beitragen, weil im Inneren die Empore und das darüber angebrachte Tonnengewölbe den Fenstern vorgebaut sind. Auch die vier kleinen rechteckigen Fenster im Westgiebel bringen nicht viel Licht ins Innere, weil Orgel und Empore innen davor stehen. Das Schiff trägt ein mit roten Ziegeln versehenes Satteldach, das über dem Chor als dreiflächiges Walmdach ausgebildet ist. An der Westseite schließt es an einem Dreiecksgiebel, dessen Spitze holzverkleidet ist. Mittig am Fuße des Giebels ist die „blinde“, überdachte Eingangstür eingelassen.

Der übliche Kircheneingang ist an der Nordseite neben dem Turm und ist, zusammen mit einer Turmtür, überdacht, die Tür an der Westseite ist verschlossen und von innen gesichert. Der Altarraum ist ausgefüllt von einem einfachen Altar, hinter dem eine großes schlichtes Holzkreuz ohne Corpus steht, von einem Taufbecken zur Rechten und einer kleinen schlichten Kanzel in Form eines Rednerpultes zur Linken. In der Nordwand des Altarraums ist, drei Treppenstufen tiefer, der Eingang zur Sakristei im Turmerdgeschoss. Ein Blick zurück in den Bereich der Gläubigen zeigt die zweiseitig an der Nord- und Westwand verlaufende Empore, die verriegelte Westtüre, den Treppenaufgang zur Empore und die deckenhohe Orgel.

Weitere Attraktionen

  • Eine der Attraktionen ist der so genannte Wellness-Tempel in der ehemaligen Schule westlich neben der Kirche
  • Alttechnikausstellung
  • Streichelzoo
  • Freibad
Commons: Wiegleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 313.