Paganini (Operette)
Paganini ist eine Operette in drei Akten von Franz Lehár. Sie entstand 1925 mit Texten von Paul Knepler und Béla Jenbach. Lehár setzte hier dem Violinvirtuosen Niccolò Paganini ein Denkmal. Die Uraufführung fand am 30. Oktober 1925 im Johann-Strauß-Theater in Wien statt.
Die Personen:
- Maria Anna Elisa, Fürstin von Lucca und Piombino (Sopran)
- Fürst Felica Bacciocchi, ihr Gemahl
- Niccolò Paganini (Tenor)
- Bartucci, sein Impresario
- Graf Hédouville, General in Napoleons Diensten
- Marchese Giacomo Pimpinelli, Kammervorsteher der Fürstin (Buffo)
- Gräfin de Laplace, Hofdame
- Bella Giretti, Primadonna an der fürstlichen Oper zu Lucca (Soubrette)
- Ein Wirt, Corallina, Herbergswirtin, Herren und Damen des Hofes, Tänzerinnen, Landvolk, Soldaten, Diener, Schmuggler, Dirnen
Ort und Zeit:
Fürstentum Lucca, Anfang des 19. Jahrhunderts
Handlung:
1. Akt: Idyllische Gegend in der Nähe des Dorfes Capannori bei Lucca. Paganini hat auf seiner Konzertreise hier Station gemacht. Die Dorfbewohner hören staunend den Geiger üben, dessen dämonische Virtuosität manchen von ihnen unheimlich ist. Auf einem Jagdausflug kommt die Fürstin Elisa zufällig hier vorbei und vernimmt das erregende Geigenspiel. Sie ist Napoleons Schwester, eine schöne, leidenschaftliche, Glanz und Genuss liebende junge Frau. An der Seite ihres Gatten, des Fürsten Felice, fühlt sie sich wenig glücklich, denn ihn fesseln stets andere Frauen. Auch heute ist er wohl wieder bei der Opernsängerin Bella Giretti. Mag er immerhin tun, was ihm beliebt - aber wie sehnt sie selbst sich nach einem rechten Mann "voll Mark und Seele"! Da kommt eben Paganini aus seinem Zimmer, stimmt die aufgeregten Bauern durch seine Liebenswürdigkeit ganz zu seinen Gunsten und singt bei einem Becher Wein ein Loblied auf die Glückselemente seines Lebens: die Heimat, die Kunst, di Frauen! Er unterhält sich mit Elisa, die sich nicht zu erkennen gibt. Das Gespräch wir von Paganinis Impresario Bartucci unterbrochen, der die Nachricht bringt, dass der Künstler wegen des Verdachts, einen Mann im Zweikampf getötet zu haben, in Lucca nicht auftreten dürfe. Zornig lehnt es Paganini ab, sich zu rechtfertigen, und will sofort abreisen. Elisa, entzückt von seinem Temperamentsausbruch, hofft ihn zurückhalten zu können. Ihr Charme bezaubert ihn so, dass er sogleich stürmisch versucht, sie zu küssen. Da erfährt er duch Huldigungen des Landvolks, wer die fremde Dame ist. Auch Fürst Felice taucht nun auf und verbietet aufs neue das Auftreten des "Abenteurers". Aber Elisa, die ihm ja seine Affäre mit Bella Giretti nachsehen muss, setzt ihren Willen durch: Paganini wird spielen!
2. Akt: