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Streifenköpfige Bartagame

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bartagame
Bartagame (Pogona vitticeps)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Reptilien (Reptilia)
Vorlage:Ordo: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Vorlage:Subordo: Echsen (Lacertilia)
Vorlage:Familia: Agamen (Agamidae)
Vorlage:Genus: Bartagamen (Pogona)
Vorlage:Species: Bartagame
Wissenschaftlicher Name
Pogona vitticeps
Ahl, 1926

Die Bartagame (Pogona vitticeps) ist eine echse aus der Gattung der Bartagamen.

Aussehen

Nahaufnahme eines Bartagamenkopfes

Die Bartagame hat eine hell- bis dunkelbraun/schwärzliche Färbung. Entlang der Wirbelsäule hat sie eine klare Zeichnung in Form von helleren und dunkleren Farbsegmenten. Die Farben sind allerdings sehr unterschiedlich. Es gibt auch rote, bläuliche, schwarze und graue Zeichnungen. In den USA werden spezielle Farbformen gezüchtet. Diese Tiere übersteigen aber den Normalpreis von € 60 bis 90 weit.

Der Kopf wirkt durch große Schuppen panzerartig. An der Kopfhinterkante sind deutlich erkennbare Stacheln zu sehen. Entlang der Seite hat sie feine Stacheln, die allerdings mehr gummiartig sind, und natürlich der "Bart" aus Stacheln. Diese sind wie die am Rücken nicht hart. Die Ohröffnungen sind gut sichtbar.

Lebensraum

Die Bartagame ist ein Steppen und Halbwüstenbewohner. In Australien findet sie ihr optimales Zuhause. Bis auf den extremen Norden und den Westen ist die Bartagame in ganz Australien verbreitet. Dort herrschen Temperaturen von 35° bis 50°C (Tag) und 10° bis 15°C (Nacht) im Sommer und 20° (Tag) bis ca. 5°C (Nacht) im Winter. Zudem ist es dort immer trocken.

Lebensgewohnheiten

Die Bartagame sitzt gerne auf Steinen, Ästen und sonstigen erhöhten Plätzen (Sie ist allerdings hauptsächlich bodenbewohnend). Männliche Bartagamen beobachten von dort aus ihr Revier. Andere Männchen dulden sie nicht. Um zu drohen, bläst die Bartagame ihren Bart auf und färbt ihn schwarz. Treffen zwei männliche Bartagamen aufeinander, so unterwirft sich entweder die schwächere durch langsames Nicken und fest an den Boden drücken, wenn das stärkere Männchen mit deutlich heftigeren Nickbewegungen andeutet, dass es das Revier beansprucht, oder es kommt zum Kampf. Die Bartagamen versuchen sich an der Schwanzwurzel zu packen. Gelingt dies, so wird die unterlegene Bartagame hochgehoben und fest durchgeschüttelt. Das wiederholt sich, bis die schwächere Bartagame den Sieger durch kreisende Bewegungen mit den Armen besänftigt. Der Schwanz wird bei diesem Kampf oft abgerissen oder verstümmelt.

Im Winter, wenn die Temperaturen unter 20°C fallen, macht die Bartagame eine zweimonatige "Winterruhe". Dabei schlafen die Tiere aber nicht ständig und können jederzeit aufstehen, fressen und sich bewegen.

Die weibliche Bartagame vergräbt drei mal im Jahr ca. 20 Eier im Sand.

Bartagamen fressen Insekten (Heuschrecken, Heimchen, Schaben...), kleinere Echsen und nestjunge Mäuse, aber auch Obst, Gemüse und sonstige Pflanzen.

Haltung im Terrarium

Bartagamen sind wahrscheinlich die am meisten gehaltene Echsenart. Das liegt an der Tatsache, dass sie als einzige Art der kleineren Echsen handzahm werden.

Das Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BMELF), Referat Tierschutz, beschreibt: "Für zwei Bartagamen (z. B. ein Pärchen) ist eine Mindestgröße des Terrariums von 5x4x3 (LxBxH) multipliziert mit der Kopf-Rumpf-Länge gefordert. Für jedes weitere gehaltene Tier ist die Grundfläche um 15% zu vergrößern. [...] Es kann davon ausgegangen werden, dass das größte gehaltene Tier eine Kopf-Rumpf-Länge von 25 cm erreichen kann. Somit ist für zwei ausgewachsene Bartagamen von einer erforderlichen Terrariengröße von 125x100x75 (LxBxH) auszugehen."

Die Fütterung einer Bartagame

Die Temperatur sollte zwischen 40°C (Tag) und 20°C (Nacht) liegen. Man lässt das Terrarium in der Nacht allerdings meist auf Zimmertemperatur (ca. 18°C) abkühlen, indem man die Heizstrahler ausschaltet. Am Tag muss an einer Stelle eine Temperatur von bis zu 50°C erreicht werden, um den Tieren die Möglichkeit zu geben, sich auf ihre Vorzugstemperatur zu erwärmen. Ist die Temperatur höher als die Vorzugstemperatur sterben die Tiere. Daher müssen auch Schattenstellen zum Abkühlen vorhanden sein. Im Winter sollte man eine Ruhezeit einrichten (ca. 20°C), in der die Tiere schlafen. Gefüttert werden die Bartagamen mit Heimchen, Heuschrecken und nestjungen Mäusen, aber auch mit Gemüse, besonders Salat, und Obst. Während bei Jungtieren der tierische Anteil bei 80% liegen sollte, kehrt sich das Verhältnis mit zunehmendem Alter um. Bartagamen sind ziemlich gefräßig und fressen so ziemlich alles. Allerdings spezialisieren sich die Tiere mit der Zeit auf bestimmte Nahrungsmittel. Ob das Grapefruit, Salat, Basilikum oder Würmer sind, ist ziemlich unterschiedlich. Wenn man das Terrarium bepflanzen will, muss man darauf achten, dass die Pflanzen entweder stachelig oder hart sind, da sie sonst gefressen werden.