Brausepulver
Brausepulver ist ein Pulver zur Herstellung von sprudelnder Brause.
Schon im 19. Jahrhundert wurde Brausepulver aus Natron, Wein- bzw. Zitronensäure, Zucker und Aromastoffen gemischt. Industriell gefertigte Brausepulver können auch Lebensmittelfarbe und andere Zusätze enthalten.
Wird diese Mischung in Wasser gegeben, reagieren Natron und Weinsäure miteinander, es entstehen Natriumtartrat und Kohlensäure, die weiter in Wasser und Kohlendioxid zerfällt, das das Getränk zum Sprudeln bringt.
Die industrielle Herstellung von Brausepulver in Deutschland geht zurück auf den Kaufmann Theodor Belthe aus Stuttgart. Mit seinem Schwager Robert Friedel gründete Belthe 1925 die Robert Friedel GmbH (Frigeo), die Friedel-Brause als „Brauselimonaden-Pulver für alle Bevölkerungsschichten“ herstellte. Anfangs bestand sie aus dreieckigen Tütchen, in denen sich zwei getrennte Tabletten mit Natron und Weinsäure befanden, die zusammen ins Wasser gegeben werden mussten. Als Geschmacksrichtungen wurden nur Orange und Zitrone angeboten. Bedruckt waren die Tüten zuerst mit Bergmotiven, doch bald wurde die Brause nach einer Idee Belthes in Ahoj Friedel-Brause umbenannt und das von ihm entworfene Markenzeichen, ein winkender Matrosenjunge, verwendet. Seit 1932 hieß sie dann wie heute noch Frigeo Ahoj-Brause.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden fertige Limonaden immer populärer und das Brausepulver, das es mittlerweile auch mit Waldmeister- und Himbeergeschmack gab, spielte für Getränke kaum noch eine Rolle, ist aber bei Kindern bis heute beliebt, um es trocken aus der Hand zu lecken, was zu einem „explosiven“ sauer-sprudelndem Geschmackserlebnis führt.
Das gleiche Prinzip wie bei Brausepulver wird auch für sprudelnd lösliche Vitamintabletten und ähnliche Produkte verwendet.