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Skull & Bones

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Skull and Bones ist eine Geheimgesellschaft an der Yale-Universität und wird aus dem Etat der Fakultät finanziert.

Diese Studentenverbindung hat ihren Hauptsitz auf dem Gelände der Universität, in einem Gebäude, welches als Tomb (Gruft) sowie auch als Tempel oder Boodle bezeichnet wird. Ihre Mitglieder werden ausschließlich aus der Studentenschaft von Yale berufen. Die Verbindung wurde 1832 in New Haven (Connecticut) von William Huntington Russell und Alphonso Taft, zwei Studenten, die keine Aufnahme in der Yale-internen Verbindung Phi Beta Kappa fanden, gegründet. Die erste Skull and Bones-Klasse (Bones-englisch cohort) bestand im Jahre 1833. Skull and Bones ist unter vielen Namen bekannt, einschließlich: The Order of death (Orden des Todes), einfach The Order, und The Eulogian Club (Der Eulogianische Club) oder „Loge 322“. Initiierte sind allgemein bekannt als Bonesmen (Knochenmänner), Knights of Eulogia (Ritter der Eulogia) oder Boodle Boys. Seit 1991 sind in diesem Orden auch Frauen als Mitglieder zugelassen und initiiert worden, womit sich die Bezeichnung der Mitglieder des hoch exklusiven Zirkels entsprechend, auf: Boneswomen (Knochenfrauen), Ladies of Eulogia (Hohe Damen von Eulogia) und Boodle-girls erweitert.

In der Öffentlichkeit tritt der Orden als Russel Trust Association auf. 1999 besaß er ein Vermögen von rund 4.133.246 US-Dollar. Skull and Bones ist der einzige bekannte Geheimbund, der seine eigene Insel, Deer Island genannt, besitzt, welche eine der Thousand Islands (Tausend Inseln) ist und in dem Areal zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada im Sankt-Lorenz-Strom liegt.

Bekannte andere Yale-Geheimgesellschaften sind Scroll and Key, Wolf's Head, Book and Snake und Berzelius.

Unterschiede gegenüber anderen Sozietäten

Die einzigen, aber immer noch spärlichen Informationen zu Skull and Bones, die bis zu der Veröffentlichung von A. C. Sutton um 1983 an die breitere Öffentlichkeit gelangten, waren durch illegale Mittel erhalten worden und sind in ihrer Evidenz umstritten. Skull and Bones unterscheidet sich von den meisten andern halb-geheimen Gesellschaften u.a. in folgenden Punkten:

  1. Die laufende und aktuelle Mitgliederliste von Skull and Bones unterliegt dem Datenschutz. Dennoch gibt es Mitgliederlisten, die durch Yale-Veröffentlichungen mitgeteilt werden. Durch den Einfluss und die Prominenz einige ihrer Mitglieder, sowie die lang aufrecht erhaltene und hohe Diskretion, taucht die Geheimgesellschaft heute in zunehmendem Maße in Verschwörungstheorien auf. Yale beschreibt auf einer ihrer Websites (siehe Weblinks) den Skull and Bones-Orden als die Gesellschaft ihrer Universität, die vor allen anderen mit Abstand am meisten Prestige besitze.
  2. In einer so genannten Senior society (ähnlich den deutschen „Altherrenvereinen“) werden nur ein Jahr vor dem Abschluss stehende StudentInnen aufgenommen.
  3. Gemäß der Yale-Studentin und Scroll and Key-Initiierten A. Robbins, die ihre offiziellen Recherchen zu Skull and Bones 2002 veröffentlichte (siehe unten: Literatur), wofür sie über 100 Skull and Bones-Mitglieder befragte, und laut weiterer Quellen, ist davon auszugehen, dass die Mitglieder von Skull and Bones untereinander privateste Vergehen (Verbrechen) ihrer Vergangenheit einzugestehen haben, deren Inhalt der Orden geheimhält. Ob dies eine Art der Initiation darstellt, oder als eine gemeinsame Ermutigung dazu dient, Druck auf seines/ihresgleichen auszuüben, ist unbekannt. Ein Delikt, nämlich Grabraub, ist im Falle der Skull and Bones-Sozietät schon zu verschiedenen Anlässen publik geworden. Gerüchte, auch durch Yale-Publikationen selber hervorgerufen, nach denen sich im Tomb der Skull and Bones der Schädel des Indianers Geronimo befindet, haben den Apache-Indianer und Aktivisten „chief“ Ned Anderson auf den Plan gerufen, zu ersuchen, einen DNS-Test an demselben durchführen zu lassen. Der Test wurde nie ausgeführt und somit geht die Legende weiter. — Als Yale-Student des Jahres 1918 hatte Prescott Bush (Skull and Bones-Mitglied seit 1917), heute ehemaliger Senator von Connecticut, Vater von George H. W. Bush (Mitglied seit 1949) und Großvater von Präsident George W. Bush (Mitglied seit 1968), den Schädel aus dem Fort Sill bei Oklahoma eigenhändig mit zwei Mitstudenten ausgegraben und präsentierten ihn als Geschenk der Bruderschaft. Das FBI lehnte es ab, sich in den Streit einzumischen, so lange, bis Anderson sich nicht aus den Ermittlungen zurückziehe und seine Belege überdenke; ein Angebot, welches Anderson ausschlug. Anderson behauptete anschließend — mit verschiedenen Beweisen —, dass er sich mit Jonathan Bush getroffen habe, dem Bruder des Vize-Präsidenten George H. W. Bush, der ihm den berüchtigten Schädel gezeigt habe. Der Schädel sei unwahrscheinlich klein gewesen, und er schien von einem Kind zu stammen. Anderson veröffentlichte die Begebenheiten des Treffens, fügte aber die Bemerkung hinzu, dass es sich nicht um den Schädel aus der Skull and Bones-Bruderschaft handele.
    Yale erhält die Gerüchte jedoch weiter am Leben, indem sie in einem eigenen Magazin veröffentlicht, dass die „Gruft“ in New Haven genauso im Besitz des Schädels von Pancho Villa sei, wie von dem, des Che Guevara. (Unterdessen will ein Forschungsteam Che Guevaras Massengrab entdeckt und seine Leiche, mit Kopf, anhand seiner Zähne identifiziert haben.)
  4. Der Orden kann direkt oder indirekt, durch seinen Anspruch auf absolute Verschwiegenheit, seine Mitglieder dazu anregen, höchste Loyalität zu begünstigen. - A. Robbins sollen Mitglieder bekannt sein, die sich die Insignien des Ordens eingebrannt haben, um sie immer bei sich zu tragen, wenngleich der Orden seinen Mitgliedern verbietet, ihre Mitgliedschaft preiszugeben, obwohl über viele Jahre im Jahrbuch der Universität Mitgliederlisten veröffentlicht wurden, und die Mitglieder nicht selten öffentliche Positionen in der Poltik einnehmen.

Eine besonders erstaunliche Tatsache ist es, dass die U.S. Präsidentschaftskandidaten des Jahres 2004, John Kerry (Bones-Mitglied seit 1966) und George W. Bush, obwohl aus verschiedenen Lagern der Politik kommend, beide Mitglieder des Skull and Bones sind. Nicht nur Bush lehnte es ab, über die gemeinsame Mitgliedschaft in der „Verbindung“ zu sprechen, als er z.B. während eines Auftrittes bei NBC's "Meet The Press" am 9. Februar 2004 um Stellungsnahme gebeten wurde:

Bush: “It′s so secret I can't talk about it.”
(Bush: „Es ist so geheim, dass ich nicht darüber sprechen kann.“)
Tim Russert: “What does that mean for America? The conspiracy theorists are gonna go wild.”
(Tim Russert: „Was bedeutet das für Amerika? Die Verschwörungstheoretiker werden ungehalten darüber sein.“)
Bush: “I′m sure they are, I don't know, I haven't seen their webpages yet.”
(Bush: Ich bin mir sicher, dass sie das sind... Ich weiß nicht, ich habe noch nicht ihre Webseiten gesehen.)

Auch in einem anderen Interview desselben Senders, als auf der anderen Seite John F. Kerry gefragt wurde, was er über Skull and Bones enthüllen könnte, antwortete dieser ähnlich: “Well not much, because it's a secret... Sorry, I wish there was something I could manifest...” (Gut, nicht viel, weil es ein Geheimnis ist... Entschuldigung, ich wünschte da wäre etwas, was ich offenkundig machen könnte...) Es ist ein bemerkenswerter Fakt, dass nicht weniger als elf Mitglieder aus den höheren Regierungsorganen der ersten Amtszeit George W. Bushs auch Mitglied bei Skull and Bones sind.

Skull and Bones ein Ableger einer deutschen Geheimgesellschaft?

Der Orden hat ein privates Gruppenfoto von allen cohorts der Fünfzehn genommen. Posiert wird immer in der gleichen Weise, so dass menschliche Knochen zu sehen sind und eine alte Standuhr, „Großvateruhr“ genannt, die auf 20 Uhr abends gestellt ist.

Skull and Bones ist eine zum Teil deutlich nach außen gerichtete Geheimgesellschaft. Zum Beispiel geben Artefakte, die der Orden in der Gruft beherbergt, dem Orden ein internationales Aussehen. In vielen Quellen (und allen derzeitig unten aufgeführten Büchern (siehe Literatur), die mit einer Tilde: (~) versehen sind) wird die Möglichkeit diskutiert, dass Skull and Bones eine Unterabteilung in den Vereinigten Staaten von Amerika einer deutschen Geheimgesellschaft des 18.ten Jahrhunderts sei. Die Personen, welche in die Gruft des Ordens eingebrochen sind, oder jene Mitglieder, die sich z.B. unzufrieden über ihre Erfahrung bei Skull and Bones äußern wollten, beschreiben viele Bilder, die in der Gruft hängen und mit deutscher Sprache und Themen versehen sind; z.B.: „Wer war der Thor, wer Weiser, / wer war Bettler, wer Kaiser? / Ob arm, ob reich, / im Tode gleich.“ A. Robbins ließ sich von Tomb-Eingeweihten bestätigen, dass bei Bones-Treffen gelegentlich einige deutsche Lieder gesungen werden, darunter auch das Lied der Deutschen, mit anderem Text jedoch, und dies deswegen, weil die Melodie von Joseph Haydn stamme. — Ferner seien an den Wänden verschiedene Alltagsgegenstände angebracht auch eingemeißelte Verse, Bilder von Schädeln, von Swastikas bis hin zu dem von Adolf Hitler verwendeten silbernen Besteck.

Der Mitbegründer des Ordens, William Huntington Russel, verbrachte in den Jahren 1831-1832 einige Zeit in Deutschland. Es wird vermutet, dass er während dieses Aufenthaltes in eine Geheimgesellschaft aufgenommen worden ist, die in ihrem Emblem die Symbole von Schädel und Knochen führte. Außerdem findet sowohl bei Skull and Bones das Symbol einer Eule Verwendung, als auch bei den Illuminaten.

Offizielles Material von Skull and Bones und Publikationen über diese können diese Theorie nur dürftig untermauern:

  1. Es liegt eine Einladung zu einem 30 jährigen Jubiläum mit der Formulierung vor: (frei übersetzt) „eine Jubiläums-Gedächtnisfeier zur Geschichte unserer Einführung in New Haven“ (englisch: “a Jubilee Commemoration of the History of Our Establishment in New Haven.”).
  2. Ein historisches, formelles Schreiben, das seinen Weg aus der Gruft herausgefunden haben soll, lautet: (frei übersetzt) Der Club der Eulogianer (Club der Lobredner): Eine historische Abhandlung aufgegeben von unserem verehrungswürdigen Orden zum 30-jährigen Gedenktag an die Gründung von dem amerikanischen Kapitel in New Haven, 30. Juli 1863, Dienstag Abend. Von Timothy Dwight aus dem Jahr 1849…“ (englisch “The Eulogian Club: An Historical Discourse ronounced before our Venerable Order on the Thirtieth Anniversary of the Foundation of our American Chapter in New Haven July 30th 1863 Thursday evening. By Timothy Dwight of 1849…”)
  3. Anonyme Gruft-Eindringlinge aus dem Jahr 1876 behaupteten, das, was z.B. ein Autor und Musiker der Gegenwart, Kris Millegan, in seinem Buch (s.u.) über Skull and Bones und Robbins in dem Ihrigen, erwähnt: (frei übersetzt) „Bones ist ein Kapitel der Körperschaft einer deutschen Universität… General Russell, der Gründer, war in Deutschland gewesen, bevor er sein letztes Jahr absolviert hatte, und begründete eine warme Freundschaft mit einem führenden Mitglied einer deutschen Gesellschaft. Als er zur Universität zurückkehrte, hatte er die Befugnis, ein Kapitel in Amerika zu gründen.“ (englisch “Bones is a chapter of a corps in a German University ... General Russell, its founder, was in Germany before his Senior Year and formed a warm friendship with a leading member of a German society. He brought back with him to college, authority to found a chapter here.”) Die Eindringlinge fanden zudem eine Karte neben dem Bild des oben zitierten Reimes, auf der geschrieben stand: “From the German Chapter. Presented by Patriarch D.C. Gilman of D. 50.” („Von dem deutschen Kapitel. Überreicht durch Patriarch D.C. Gilman von D. 50.) (Zu D. 50 siehe weiter unten.)
  4. Ein Bones-Dokument aus dem Jahr 1933 erinnert an Geburt unseres Yale-Kapitels (englisch “birth of our Yale chapter”).
  5. Es gibt ein weiteren interessanten Sachverhalt, den A.Sutton anführt, und der auf eine Illuminatenverbindung hindeuten kann: Die Mitgliederlisten werden für den internen Gebrauch von Skull and Bones geführt. Das gibt uns das Recht zu der begründeten Annahme, dass jedes Zeichen und jede Information authentisch ist und Bedeutung für Skull and Bones hat. Gewöhnlich stehen in der Kopfzeile der Listen die Buchstaben P und D. Demzufolge lautet der Katalog von 1833: „Periode 2 Dekade 3“. Die Periode ist konstant bei 2 während die Ziffer der Dekade alle zehn Jahre um Eins ansteigt (das bedeutet Dekade 3, 4, 5 etc.).
    Die D-Zahl ist immer kleiner als die Klassen-Zahl. Bis 1970 um 2 und nach 1970 bei 1. Mit anderen Worten: Die erste Liste der Mitglieder der Klasse von 1833 wurde als: „P. 231 – D. 31.“ bezeichnet.
    Kurz gesagt, als die Organisation in den Vereinigten Staaten startete, befand sie sich in der dritten Dekade der zweiten Periode. So ist es vernünftig, danach zu fragen, in welches Jahr und welche Ursprungsgegend der inoffizielle Beginn fällt. Die erste Dekade der zweiten Periode würde demnach im Jahre 1800 starten, und die erste Periode würde in der Dekade 1790 bis 1800 geendet haben. Dies führt uns in den Zeitraum kurz nach dem Verbot des Illuminatenordens 1785 durch den bayerischen Kurfürsten Karl Theodor, welches aber einen Teil der Illuminaten nicht davon abhielt, bis circa 1793 nachweislich weiter im Untergrund zu agieren.
  6. Auf der Liste der ersten Klasse von 1833 sind zwei nicht ausgefüllte Linien an der Stelle des elften Namens. Ein weiteres schwaches Argument dafür, dass die Gesellschaft externer Abstammung ist.
  7. Überdies wird auch die Lesart für „322“ vorgeschlagen, als: „′32 [von 1832], zweites Kapitel“, einer deutschen Organisation (Siehe A. Sutton; s.a. A. v. Rétyi).

Ein weiterer Hinweis darauf, dass Skull and Bones ein Ableger einer auswärtigen Geheimgesellschaft ist, deutet der Umstand an, dass die angewandten Bräuche der Skull and Bones-Studentenschaft weit davon entfernt sind, einzigartig zu sein. Die identischen Praktiken der Bräuche werden auch an der amerikanischen Brown University von der Society of the Pacifica House durchgeführt, die wie Yale zu den sogenannten Elite-Universitäten (englisch: Ivy-League) gehört. Exakt wie Yales' Skull and Bones werden an der Brown-Universität unter den Studierenden streng 15 Personen „getappt“ (durch einen Senior (Altherren) gefragt, ob sie zur Mitgliedschaft bereit sind). Auch an dieser Universität ist damit im weiteren Verlauf eine hohe Geheimhaltung verbunden.

Die Sozialisation des Skull and Bones: Innere Familien der Ritter versus die Barbaren

Die Skull and Bones Gruft ohne Rebenbewuchs

Die Treffen und Rituale von Skull and Bones finden direkt auf dem Campus von Yale statt, in einem Gebäude der Organisation, das sich Tomb nennt. Dabei handelt es sich um ein völlig fensterloses von Reben überwuchertes Gebäude im Stil der Klassik (griechisch-ägyptisch) aus dem Jahr 1856. Vor dem Bau der Tomb hielt die Geheimgesellschaft ihre Treffen in angemieteten Hallen ab. Beginnend mit dem Jahr 1833 werden jedes Jahr von einem/r der Verantwortlichen der Kohorte der 15 Senioren (Altherren/Hohen Damen) 15 neue Junior-Mitglieder ausgewählt, um diese wiederum den Platz der Senioren einnehmen zu lassen. Dieser Vorgang wird „tappen“ („auswählen“) für die Gesellschaft genannt. Für Skull and Bones getappt zu sein, wird von den meisten Yale-Studenten verständlicherweise als eine sehr hohe Ehre angesehen; einige lehnen jedoch möglicherweise die Mitgliedschaft ab. Für ein Jahr treffen sich die Skull and Bones-Mitglieder mindestens ein mal die Woche und führen (Selbst-) Analysen über sich und von jeder anderen Person des Ordens durch und besprechen sich kritisch. Dies geschieht, nach A. Robbins Ansicht, in der Absicht, eine Langzeitverbindung zwischen ihnen zu schaffen, für den Fall, dass sie die Universität verlassen, anstatt langfristig dort zu verbleiben.

Es gibt in der Gruft eine große Anzahl von menschlichen Knochen, was selbstverständlich nach dem Gesetz von Connecticut nicht erlaubt ist. Den Mitgliedern werden neue Namen gegeben. Zusätzlich ernennen sie sich selber zum „Ritter“ und im Gegenzug gleichzeitig alle anderen zu profanenBarbaren“. Der Orden ermutigt somit seine Mitglieder, die Welt außerhalb Skull and Bones in einer sehr differentierten Weise zu betrachten, was auch die Uhr in der Gruft, welche vorsätzlich fünf Minuten vorgeht, zum Ausdruck bringt. Eine offizielle Broschüre von Skull and Bones vom 17. Juni 1933, mit dem Titel “Continuation of the History of Our Order for the Century Celebration” („Fortführung der Geschichte unseres Ordens für die 100-Jahresfeier“) beginnt auf der ersten Seite mit dem (frei übersetzten) Wortlaut: „Ich bekenne hiermit: Dass es keine Geschichte der Bones gibt. Wie könnte es eine geben? Das ist die wahre Essenz von unseren Traditionen, dass es keine Veränderung gibt. Die schwer denkenkenden Menschen des barbarischen 20.ten Jahrhunderts mögen ziemlich perplex vor dem Problem von Zeit und Raum stehen, aber die Göttin weiß, dass nur eine Zeit existiert, Skull and Bones Zeit, und nur einen Ort, Ihren Tempel, und dass nichts anderes existiert.“ (englisch (Hervorhebungen (Unterstreichungen) im Original): “I hereby confess: That there is no History of the bones. How could there be? It is the very essence of our traditions that there is no change. The heavy thinkers of the barbarian twentieth century may be much perplexed by the problem of time and space, but the Goddess knows that there is only one time, Skull and Bones Time, and only one place, Her Temple, and that nothing else exists.”)

Das tappen kann als Form einer Meritokratie angesehen werden, als Reaktion auf sichtbare oder voraussehbare Exzellenz. Andernteils ist bekannt, dass eine große Zahl von Mitgliedern in dieser Gesellschaft, die sogenannten „Inneren“ der Gruppe, ihre eigene Familie überdurchschnittlich oft aufstellt. Die sich am häufigsten wiederholenden Familiennamen im Skull and Bones sind bekannt, weil 1985 ein verstimmtes Mitglied der Verbindung Listen an den amerikanischen Professor der Stanford University und privaten Forscher Antony C. Sutton übergab, welche dieser nach vielen Jahren veröffentlichte. Die Mitgliederliste zeigt die Jahre 1833-1985, mit einigen zusätzlichen Jahren. Sie veranschaulicht, dass bestimmte Familien besonders häufig vertreten sind, und bei weiteren Untersuchungen, dass diese sogar in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander stehen; Familien wie die von Cheney, Taft, Whitney, Walker und Adams.

Andere untergeordnete Mitglieder sind häufig verwandt mit diesen Familien. Weitere Namen der „Inneren Familie“ sind bekannt. Nicht alle Initiierten sind so stark untereinander verwandt wie die oben stehende Gruppe. Diese zweite Kategorie der „Inneren Familien“ beinhaltet solche Namen wie Smith, Brown, Clark, White, Day, Johnson, Jones, Miller, Stewart und Thompson.

Als ein Beispiel, um die Prävalenz für bestimmte „Innere Familien“ zu zeigen, die in Skull and Bones-Mitgliederlisten aufgeführt sind, werden die zuoberst angeführten 15 Familien des Ordens, die mit mehr als zehn Familienmitgliedern im Bund vertreten sind, veröffentlicht, obwohl es sich um weit verbreitete Namen in den U.S.A. handelt:

  • Smith (15)
  • Walker (15)
  • Allen (13)
  • Brown (13)
  • Clark (12)
  • White (12)
  • Day (11)
  • Johnson (11)
  • Jones (11)
  • Miller (11)
  • Stewart (11)
  • Thompson (11)
  • Cheney (10)
  • Taft (10)
  • Williams (10)

Dies ist nur eine Liste, die z.B. darauf basiert, wie oft der Name im Index erscheint. Weitere Untersuchungen werden zu Tage bringen, in welchem Grade sie tatsächlich miteinander vernetzt sind. Klar ist, das es eine weiterführende Linie von Yale/Bones-TeilnehmerInnen gibt. Viele dieser Zunamen sind eigentlich Mittelnamen (mütterlicherseits) von weiter entfernt Verwandten, untergeordneten familiären Linien, die Fährten zu weiteren Untersuchungen darstellen.

Decknamen

Der Initiierte erhält am ersten Tag einen Namen, den er für den Rest seines Lebens beibehält. Namen, die gewöhnlicherweise verwendet werden sind: "Magog", den derjenige mit der meisten sexuellen Erfahrungen, die er mit dem anderen Geschlecht gemacht hat, zugewiesen bekommt; Gog, heißt jener, mit den wenigsten sexuellen Erfahrungen; „Langer Teufel“ ist der Name für die größte Person, und „Kleiner Teufel“ für die Kleinste; „Boaz“ ist der Name für den Kapitän einer American Football Schulmannschaft. - Bones-Mitglieder haben häufig Namen aus der Mythologie und von Figuren aus Legenden angenommen; für diese Tradition können sich z.B. die Ritterorden, die Strikte Observanz, oder aber auch der politisch agierende Adam Weishaupt'sche Illuminaten-Orden verantwortlich zeichnen, da deren Geheimnamen dem gleichen Prinzip entlehnt wurden. Letztere waren ebenfalls wie Skull and Bones als freimaurerähnliche Fraternität hervorgetreten, nicht aber als regulärer Freimaurerorden im Freimaurerbund.

Decknamen von gewählten Bonesmen

Deer Island

Deer Island ist ein Zufluchtsort, der sich im Privatbesitz der Skull & Bones Russell Trust Association befindet. Die Insel liegt im Sankt-Lorenz-Strom, drei km nördlich der Alexandria Bay zwischen den Bundesstaaten New York State (U.S.A.) und Ontario (Kanada). Auf der Insel sind zwei Tennis-Courts, zwei Häuser, ein Bungalow, ein Bootshaus und ein Amphitheater entstanden. Das Eiland dient als Refugium für Mitglieder von Skull and Bones und deren Familie, und wird oft dafür benutzt, Gäste zu empfangen, die den Familienmitgliedern willkommen sind. Es kann auch privat gemietet werden, wobei es hierfür erforderlich ist, Skull and Bones-Mitglied zu sein. Das Eiland wird von dem Deer Island Club kontrolliert und instandgehalten, zu welchen ausschließlich Skull and Bones-Initiierte gehören. Diese Vereinigung erklärt in ihren Artikeln den Zweck des Clubs folgendermaßen:

“... to promote the social intercourse of its members, and to provide for them facilities for recreation and social enjoyment; and to this end, to purchase, hold and convey any property, real or personal, which may be necessary or convenient therefor; to maintain a Club House for the use and benefit of its members; and to adopt by-laws and generally to exercise all the usual powers of corporations not prohibited by said statues”
(frei übersetzt: („... um den sozialen Umgang von den Angehörigen zu fördern, und dafür zu sorgen, dass sie Gelegenheiten zur Erholung und gemeinsamen Vergnügen haben; und zu dem Zweck, jegliches Eigentum zu erwerben, zu halten und zu befördern, real oder persönlich, was dafür notwendig oder passend sein möge; um ein Klubhaus für den Gebrauch zugunsten von seinen Mitgliedern zu erhalten; und um Gesetze zu adoptieren und allgemein, um die Ausübung all der gewöhnlichen Kräfte von Korporationen, die nicht von ausdrücklichen Statuten verboten sind.“)

Mitglieder

Bis 1971 veröffentlichten Skull and Bones ihre Mitgliederlisten, welche in der Bibliothek von Yale aufbewahrt werden. Die folgende Liste der Bonesmen ist eine Zusammenstellung von diesen Listen:

Verschwörungstheorien um Skull and Bones

In der Buchbranche wurde diese Gesellschaft erstmals durch die Bücher Antony C. Suttons namhaft gemacht, der den Orden auch in Verwicklungen mit den Bilderbergern und der Trilateralen Kommision zeigt. Ferner sind angeblich Mitglieder dazu angehalten, sich mit Absprachen und Bevorteilungen gegeneinander zu erfolgreichen Karrieren z.B. im Bildungswesen, Banksektor, in der Rechtsprechung und in der Politik zu verhelfen, also ein landesübergreifendes Kartell zu bilden. (Indessen mag die Grundlage für diese Häufung beachtenswerter Karrieren auch der bloße Umstand sein, dass die Angehörigen dieser Geheimgesellschaft eine Elite-Universität absolviert haben und zahlreiche Yale-Absolventen, mit oder ohne Skull and Bones, auf derartige Karrieren zurückblicken können.) Es wird berichtet, dass die Mitglieder von Skull and Bones dazu gezwungen werden, ihre innersten Geheimnisse und „sexuelle Biographie“ einander preiszugeben. Erpressungen wären in diesem Fall nicht auszuschließen.
In Deutschland erhöhte sich die Bekanntheit durch die umstrittenen Bücher Jan van Helsings Geheimgesellschaften, Band I und II, die inzwischen in Deutschland wegen Volksverhetzung vom Mannheimer Gericht indiziert und beschlagnahmt wurden. Der Inhalt der van Helsingschen Bücher, die sich aus Nazi-Mythologie, Ufologie und der Implikation einer zionistischen Weltverschwörung mit den Illuminaten zusammensetzen, lässt Zweifel aufkommen, ob die von ihm verbreiteten Aussagen über Skull and Bones tatsächlich zutreffen und van Helsing nahezu sämtliche Quellen verschweigt. Es sind auch andere Bücher mit rechtsextremem Hintergrund von anderen Autoren (z.B. der Amerikaner Gary Allen oder A. Z. Leavitt) in dieser Machart bekannt (ohne die UFO-These). Die Diskretion um angebliche Nackt-Rituale bei Skull and Bones in Särgen, und andere obskure Beschreibungen, haben dazu geführt, dass heute manche Menschen in Skull and Bones eine satanistische Organisation zu erkennen glauben.

Von Antony Sutton hingegen ist dokumentiert worden, wie Prescott Bush offen und verdeckt Geschäfte mit Nazi-Deutschland betrieben hat (siehe auch Weblinks: Die Wochenzeitung Freitag). Mit den dabei entstandenen Ressourcen sei dann die Tomb erweitert worden. Der häufig kritisierte, latente Rassismus an der Yale Universität und deutsche Memorabilien ungeklärter Herkunft des Skull and Bones-Ordens insbesondere, lassen unterstellte Verbindungen zu den Totenkopf-Verbänden der deutschen Waffen-SS aufkommen.

Referenzen in sonstigen Medien

  • Im Jahre 2000 erschien bei Universal Pictures der Kino-Film The Skulls (The Skulls – Alle Macht der Welt). In den Hauptrollen Joshua Jackson und Paul Waker unter der Regie von Rob Cohen als aufsteigende Senioren an einer Fakultät, die in die dortige geheime Gesellschaft eingeführt werden. Nachdem sich das Vertuschen eines Mordes bestätigt, versucht ein Charakter aus der Gruppe auszusteigen. Die Gesellschaft wird mit Spannungen untereinander, Verheimlichungen, verschwenderischem Lebensstil und korrupten Geschäften portraitiert. Der Film erhielt wenig Zustimmung.
    Er wurde an der Universität von Toronto gedreht, aber es bleibt unschwer verborgen, dass sich die Handlung in Yale abspielt. Einer der deutlichsten Hinweise darauf ist, dass sich große Y′s auf den Uniformen und Wänden befinden. Viele der bekannten Gebäude der Universitäten von Toronto werden in dem Film dargestellt: Das Hauptquartier von Skull and Bones wird als ein Teil des University Colleges veranschaulicht, während der unheilvolle Anführer von Skull and Bones sein Büro am Trinity College einnimmt. (Veröffentlicht wurden bereits auch die Filme The Skulls, Teil 2 und 3.)

Literatur

  • (~)Sutton, Antony C.: Amerika's Secret Establishment. An Introduction to the Order of Skull & Bones, (Erstveröffentlichung 1983); Trine Day (Updated Reprint 2002); ISBN 0972020705 - Buch auf englisch; bisher das einzige annähernd wissenschaftliche Buch zu diesem Thema
  • (~)Robbins, Alexandra: Secrets of the Tomb, Little, Brown and Company, Boston / New York / London 2002; ISBN 0-31-672091-7 - Buch auf englisch; Robbins recherchierte offiziell als Yale-Studentin; kaum neue Informationen, viele Quellenangaben
  • (~)Rétyi, Andreas von: Skull & Bones, Kopp Verlag 2003; ISBN 3-930219-70-0 - Kein wissenschaftliches Buch; fehlende Quellenangaben und Belege
  • (~)Millegan, Kris: Fleshing out Skull & Bones, Trine Day 2003. ISBN 0975290606 - Buch auf englisch; nicht wissenschaftlich; schlecht recherchiert (z.B. wird konsequent 'Fitche', anstatt 'Fichte', für den deutschen Philosophen geschrieben)