Zum Inhalt springen

Rinder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Oktober 2005 um 23:27 Uhr durch JuTa (Diskussion | Beiträge) (+ {{Dieser Artikel}}). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Rinder
Hausrind in Indien
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Säugetiere (Mammalia)
Vorlage:Subclassis: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Vorlage:Superordo: Laurasiatheria
Vorlage:Ordo: Paarhufer (Artiodactyla)
Vorlage:Subordo: Wiederkäuer (Ruminantia)
Vorlage:Familia: Hornträger (Bovidae)
Vorlage:Subfamilia: Rinder
Wissenschaftlicher Name
Bovinae
Hausrinder in Thailand

Die Rinder (Bovinae) sind eine Unterfamilie der Hornträger. Sie sind durch ihre Größe und den plumpen, tonnenförmigen Rumpf gekennzeichnet. Beide Geschlechter tragen Hörner. Die folgenden Gattungen und Arten werden zu den Rindern gezählt:

Die Abgrenzung ist dabei umstritten. So sind die Waldböcke, eine Gruppe afrikanisch-asiatischer Antilopen, offenbar so eng mit den Rindern verwandt, dass sie mit diesen oft in einer gemeinsamen Unterfamilie vereint werden. Die Vierhornantilope wird wechselweise den Waldböcken oder den Rindern zugeordnet - in dieser Aufstellung wird sie als ursprüngliches Mitglied der Rinder betrachtet. Das erst in den 1990ern entdeckte Vietnamesische Waldrind wurde von manchen Zoologen zu den Ziegenartigen gestellt.

Stammesgeschichtlich sind die Rinder eine recht junge Gruppe. Erst im Pliozän sind die frühesten Rinder fossil belegt. Sie verbreiteten sich mutmaßlich von Asien aus über Europa, Nordamerika und Afrika. Vor allem im Pleistozän waren sie artenreich vertreten.

Die Rinder der Gattungen Bubalus und Syncerus, und umgangssprachlich auch der Gattung Bison, werden als "Büffel" bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine willkürliche Bezeichnung für miteinander nicht verwandte Rinderarten, die keine systematische Relevanz hat.

Anatomie

Rinder sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich überwiegend von Gras. Gras besteht hauptsächlich aus schwer verdaulicher Zellulose und enthält wenige Nährstoffe. Daher muss ein Rind pro Tag 50 – 100 kg Grünfutter und bis zu 100 l Wasser zu sich nehmen. Gras wird nahezu unzerkaut geschluckt und gelangt in den ersten der vier Mägen, den Pansen. Dieser fasst etwa 200 Liter. Hier beginnt unter der Einwirkung von Bakterien die Verdauung. Nach 1 – 2 Stunden, wenn das Rind ruht, wird das teilweise zerkleinerte Gras vom muskulösen Netzmagen über die Speiseröhre zurück ins Maul befördert. Mit den scharfen Kanten der Schmelzfalten der Mahlzähne wird es gründlich wiedergekäut und geschluckt. Diesmal gelangt die Nahrung nicht mehr in den Pansen, sondern in den Blättermagen. Hier wird das Wasser entzogen. Erst im Labmagen, der dem menschlichen Magen entspricht beginnt die eigentliche Verdauung. Hier wirken Verdauungssäfte. Pansen, Netz- und Blättermagen bilden damit zusammen den Vormagenbereich, auf den mit dem Labmagen der einzige Drüsenmagen folgt. Dem Labmagen schließt sich ein etwa 50 Meter langer Darm. Dort wird weiter verdaut. Die kleinsten Nahrungsbestandteile werden ins Blut aufgenommen.

Die Hörner sind paarige Auswüchse am Kopf des Rindes, sie sind zu 80% aus Keratin und ein hohler Überzug über einen Knochenzapfen, mit denen sie am Schädel befestigt sind.

Zahnformel

Oberkiefer: 2•6 Backenzähne

6 0 0 0 0 6

6 1 3 3 1 6

Unterkiefer: je 2•6 Backenzähne, 1 Eckzahn und 3 Schneidezähne.

Die 2•3 Schneidezähne und die Eckzähne sind zum Abbeißen von kurzem Gras. Die Backenzähne spielen eine wichtige Rolle. Das Rind braucht diese Zähne, um das aus dem Pansen wieder hoch gewürgte Futter noch mal zu zerkleinern (wiederkäuen).

Das weibliche Rind heißt Kuh, das männliche Stier, das Kind Kalb.