Dernau
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Dernau hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Ahrweiler |
Verbandsgemeinde: | Altenahr |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 124 m ü. NN |
Fläche: | 5,72 km² |
Einwohner: | 1.944 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 340 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 53507 |
Vorwahl: | 02643 |
Kfz-Kennzeichen: | AW |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 31 017 |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
53507 Dernau |
Website: | www.dernau.de |
E-Mail-Adresse: | info@example.org |
Politik | |
Ortsbürgermeister: | Manfred Wolff |
Dernau an der Ahr, ist ein Weinort im Landkreis Ahrweiler und liegt im Norden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, etwa 30 km südlich von Bonn und 50 km nördlich von Koblenz am Rhein. Dernau ist mit dem Weinbau eng verbunden und das Weinanbaugebiet der Ahr gehört zu den kleinsten Deutschlands. Zugleich jedoch stellt es landesweit das größte zusammenhängende Rotweinanbaugebiet dar.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Dernau liegt im klimatisch bevorzugten Ahrtal, am Rande der Hocheifel und in der Nähe des mittelrheinischen Siebengebirges und der Vulkaneifel um den Laacher See. Der Ort liegt auf ca. 125 m NN, die höchste Erhebung innerhalb der Gemeinde ist mit 360 m NN der Krausberg.
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an Dernau: Im Süden der Weinort Rech,im Westen die Weinorte Mayschoss und Altenahr; im Osten Ahrweiler und im Norden die Gemeinde Grafschaft.
Gemeindegliederung
Dernau ist unterteilt in die sogenannten Rotten, welche das Dorf in fünf Gebiete einteilt. Baache, Hardte, Kiere, Ortesse, Pattnöcke.
Geschichte
Bereits die Römer ließen sich im Ahrtal mit dem milden Klima nieder. Beim Bau der Keller des Dernauer Winzervereins im Jahre 1884 und später noch des öfteren, wurden Teile eines römischen Gutshofes (villa rustica) mit Warmwasseranlagen, Mosaiken, Badeanlage und einem Gräberfeld freigelegt, sowie Münzen aus dem vierten nachchristlichen Jahrhundert gefunden. Dies scheint eine ähnliche Analge gewesen zu sein, wie die welche heute noch in Ahrweiler am Silberberg besichtigt werden kann.
Nach dem Ende der römischen Epoche 407 wurde Dernau von den Franken (Ripuarer) besiedelt. Auch im Mittelalter war Dernau ein bevorzugter Wohnplatz. Die Reste zweier Wasserburgen mit Grabenanlagen in den Distrikten "Im Graben" und "An der Burg" waren bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu sehen.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 893 im Prümer Urbar.Im Prümer Güteverzeichnis wurde in diesem Jahr ein Weinbergsarial in "degernavale" oder auch "degeneranauale" mit einem Ertrag von drei Fudern Wein jährlich aufgeführt. Diese Nennung weist auf den Weinbauort Dernau, in dessen Gemarkung der Kesselinger Klosterhof im klimatisch günstigeren Tal der Ahr Wein anbaute.
Mit den Orten Mayschoss und Rech gehörte Dernau zur recht kleinen Grafschaft Saffenburg. Im Laufe Ihrer Geschichte wechselte die Saffenburg häufig Ihre Besitzer und wurde seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr permanent bewohnt. Zur Zeit des dreissigjährigen Krieges war die Saffenburg verschiedentlich Schauplatz von Hexenprozessen. Diesem Hexenwahn fiel im Mai des Jahres 1630 auch die junge Catharina Kreuzberg aus Dernau nach vielfältiger Folter zum Opfer.
Nachdem die Hexenjäger aus Ahrweiler und von der Saffenburg von den Schweden 1632 vertrieben waren, wurden die Dörfer Dernau, Mayschoss und Rech von deren Truppen geplündert.
Bereits ca. fünfzig Jahre vorher war Dernau von den Landsknechten des Martin von Nideggen in der Zeit als er Bonn besetzt hielt geplündert worden.
Die Saffenburg wurde 1704 auf Veranlassung des Herzogs von Jülich zerstört, auch um zu verhindern, daß sich in Zukunft weiterhin Söldnertruppen hier festsetzen konnten.
Das in der Gemarkung Dernau liegende Kloster Marienthal wurde 1136 gegründet, in 1632 von den schwedischen Truppen geplündert, und 1646 von den Truppen Turenne's niedergebrand. In 1699 komplett neu wieder aufgebaut, wurde das Kloster 1802 unter Napoleon im Rahmen der Säkularisierung aufgehoben. Im letzten Jahrhundert war es Teil einer staatlichen Weinbaudomäne. Dieser staatliche Weinbaubetrieb wurde in 2004 von privaten lokalen Winzerbetrieben übernommen und weitergeführt bzw. weiter ausgebaut.
In den Jahren 1960 bis 1972 wurde zwischen Dernau und Ahrweiler der so genannte Regierungsbunker erbaut. Er diente den damaligen Verfassungsorganen aus Bonn als Ausweichsitz für "mögliche Krisenzeiten". Zur Zeit wird diese Anlage zurückgebaut.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Pfarrkirche und alte Sylvesterkappelle
- Ruine des Marienthaler Augustinerinnenklosters
- Krausbergturm
- alte Fachwerkhäuser im Ort
- alter Kirchhof mit alten Basaltgrabsteinen an der Nordseite der Kirche
- jüdische Friedhof an der Strasse zur Grafschaft/Esch
- alte Bruchsteinbrücke über die Ahr von 1717
- urigster Teil des Rotweinwanderweges von Dernau nach Mayschoss
Kulinarische Spezialitäten
- Weine der Region, im wesentlichen trocken ausgebaute Spätburgunder
- Bachforelle der Ahr
- Wildgerichte aus den Wäldern der angrenzenden Eifel
- "Döpcheskooche"
Wirtschaft und Infrastruktur
- Sitz der Ahrwinzergenossenschaft"Ahrwinzer"
- Wohnort einer Vielzahl von erfolgreichen jungen Winzern, die in den vergangenen den guten Ruf des Ahrweins weiter bekannt gemacht haben.
- beliebter Start- und Zielpunkt für Wanderungen im Ahrtal
- Einkehrmöglichkeiten in den vielen rustikalen Strausswirtschaften des Ortes oder in den Gaststätte des Eifelvereins auf dem Krausberg (Sonntags)
Verkehr
- Die Ahrtalbahn bietet eine Verbindung zur Schnellzugstrecke im Rheintal.
- Autobahnkreuz Meckenheim ca. 15 km entfernt.
- ausgezeichnete Wanderwege
- Radwanderweg im Tal entlang der Ahr
Bekannte Persönlichkeiten der Gemeinde
- Malerfamilie Leyendecker ( Johann Josef, Paul Josef und Matthias) malen und wohnen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Paris und Bonn.