Hochlandkärpflinge
Hochlandkärpflinge | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Goodeidae | ||||||||||||||
Die Familie der Hochlandkärpflinge (Goodeidae) gehört zu den Zahnkärpflingen (Cyprinodontiformes) und umfasst etwa 37 Arten - also viel weniger als die lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae).
Übersicht
Die Hochlandkärpflinge leben nur in Mexiko. Die etwa 35 Arten leben fast alle im kühlen Hochland von Mexiko oder, wenn nicht dort, dann in den pazifischen Abflüssen. Wirtschaftliche Bedeutung haben die Vertreter der Familie Goodeidae in einigen Bereichen als Speisefische, vor allem die Vertreter der Gattung Goodea. Als Aquarienfische sind sie leider nicht sonderlich beliebt, da sie mit wenigen Ausnahmen keine ansprechenden Farben zeigen und häufig kühlere Temperaturen zum Wohlbefinden brauchen. Einige farbenprächtigere Vertreter wie Characodon lateralis oder Ameca splendens sind aber gute Aquarienfische.
Sehr wichtig: Goodeiden werden nicht nur im Aquarium sehr selten gepflegt, viele Arten sind in ihrer Existenz gefährdet. Zwei Arten gibt es nur noch im Aquarium, andere Arten kommen nur noch in kümmerlichen Restbeständen vor. Die Erhaltung der Goodeiden als Arten liegt in den nächsten Jahrzehnten in den Händen gutwilliger Aquarianer. Rette, wer kann.
Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind bei den Hochlandkärpflinge wenig ausgeprägt. Das Begattungsorgan der Hochlandkärpflinge ist das Andropodium. Im Gegensatz zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen, bei denen die Männchen ein Gonopodium besitzen, ist nur der vordere Teil der Afterflosse der Männchen dazu umgeformt. Daraus bilden die Männchen bei der Begattung eine Rutsche. Mit einem inneren Muskel schleudern sie dann die Spermien in die Geschlechtsöffnung des Weibchens.
Die Begattung vollzieht sich dergestalt, dass das Männchen das Weibchen bedrängt und versucht, beim Weibchen mit seinem Andropodium in die Nähe des Afters zu kommen. Im Gegensatz zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist für jeden Wurf eine neue Begattung nötig. Es werden auch keine Spermienpakete, sondern einzelne Spermien übertragen.
Der wichtigste Unterschied zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen und die große Faszination an diesen Fischen ist, dass ihre Jungen von den Weibchen vor der Geburt mit einer Nährlösung ernährt werden, welche die Jungen durch eine Art Nabelschnur (so genannte Trophotaenien) einsaugen. Es gibt also eine Verbindung zwischen Mutter und Kind, fast wie bei den Säugetieren. Allerdings handelt es sich nur um eine plazentaähnliche Verbindung, ein echter Kontakt wie bei einer Nabelschnur findet nicht statt.
Hochlandkärpflinge haben sich an die verschiedensten Lebensräume angepasst. Es gibt sie in schlammigen Tümpeln ebenso wie in klaren, schnellfließenden Flüssen. Manche Arten sind überwiegend Fleischfresser: an der Wasseroberfläche erbeuten sie kleine Insekten oder Mückenlarven. Andere Arten benötigen überwiegend Algen oder die Blattspitzen von Wasserpflanzen als Futter. Es gibt auch Planktonfresser.
Das Anknabbern von Flossen anderer Fische konnte nur selten beobachtet werden, es soll aber in bestimmten Konstellationen - und wahrscheinlich nur in diesen - vorkommen: beispielsweise Panzerwelse (Corydoras) oder andere Fische mit Xenotoca eiseni, hier aber nur die Stammform. Die goldgescheckte, attraktivere Variante ist die friedlichere Form.
Goodeiden sind im Handel nur selten zu bekommen. Meist werden sie von Angehörigen von Spezialvereinigungen gehalten, wie bei der Deutschen Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen e.V. (www.dglz.de). Eine gute Infoseite ist auch www.goodeiden.de.
Gattungen und Arten
- Allodontichthys
- Allodontichthys hubbsi
- Allodontichthys polylepis
- Allodontichthys tamazulae
- Allodontichthys zonistius
- Alloophorus
- Alloophorus robustus
- Allotoca
- Allotoca catarinae
- Allotoca diazi
- Allotoca dugesii
- Allotoca goslinei
- Allotoca maculata
- Allotoca meeki
- Allotoca regalis
- Allotoca zacapuensis
- Ameca
- Ameca splendens
- Ataeniobius
- Ataeniobius toweri
- Chapalichthys
- Chapalichthys encaustus
- Chapalichthys pardalis
- Chapalichthys peraticus
- Characodon
- Characodon audax
- Characodon garmani
- Characodon lateralis
- Girardinichthys
- Girardinichthys ireneae
- Girardinichthys multiradiatus
- Girardinichthys viviparus
- Goodea
- Goodea atripinnis
- Hubbsina
- Hubbsina turneri
- Ilyodon
- Ilyodon amecae
- Ilyodon furcidens
- Ilyodon spec. comala
- Ilyodon whitei-lennoni
- Ilyodon xantusi
- Skiffia
- Skiffia bilineata
- Skiffia francesae
- Skiffia lermae
- Skiffia multipunctata
- Xenoophorus
- Xenoophorus captivus
- Xenotaenia
- Xenotaenia resolanae
- Xenotoca
- Xenotoca eiseni
- Xenotoca melanosoma
- Xenotoca variata
- Zoogoneticus
- Zoogoneticus quitzeoensis
- Zoogoneticus tequila
Weblinks
- http://www.goodeiden.de/ Umfassende Seite zum Thema, stellt alle Arten und Lebensräume detailliert vor
- http://www.dglz.de/ Deutsche Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen
- http://www.xipho-forum.de.vu/ Forum für Freunde Lebendgebärender Zahnkarpfen
- http://www.mgmechanics.de/ Webpräsenz über einige ausgewählte Arten von Goodeiden
- http://www.redlist.org/ DIE Rote Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten (englisch)
- http://home.clara.net/brachydibble/ Unterstützung der biologischen Abteilung der Universität Morelia zur Erforschung und Erhaltung der Hochlandkärpflinge (englisch)