Blattspitzenantrieb

Der Blattspitzenantrieb ist eine Antriebsart für Hubschrauber. Das Grundprinzip des Blattpitzenantriebs ist, dass das Rotorblatt durch eine Kraft an der Spitze angetrieben wird. Das Drehmoment auf die Zelle bleibt somit aus, da die Antriebskraft nicht über eine Welle am Rotorschaft übertragen wird. Ein Heckrotor kann so entfallen. Dennoch braucht es entsprechende Steuerdüsen, um die Hochachse steuern zu können.
Um den Rotor an der Blattspitze anzutreiben, wurden verschiedene Systeme entwickelt. Ursprünglich begann man, kleine Kolbenmotoren mit Propellerantrieb an die Blattspitzen zu setzen.
Weitere Entwicklungen führten dann dazu, dass man mit dem Antriebsmotor einen Kompressor betrieb, der durch die hohle Rotorwelle und die hohlen Rotorblätter komprimierte Luft an die Blattspritzen brachte, die dort über Düsen ausströmen konnten und so den Rotor über den erzeugten Schub in kreisförmige Bewegung setzten (sogenannter Kalter Blattspitzenantrieb). Um die Leistung weiter zu steigern, wurde dann auch noch Kraftstoff eingespritzt und entzündet (sogenannter: Heißer Blattspitzenantrieb). Diese Methode wurde jedoch, aufgrund der Geräuschentwicklung und des Kraftsstoffverbrauches, ebenfalls nicht weiter verfolgt.
Varianten mit Staustrahltriebwerken wurden ebenfalls entwickelt. Dabei wurde der Rotor in eine Anfangs-Drehung versetzt, um die für diese Triebwerksart nötige Start-Geschwindigkeit zu erreichen, danach schaltete man die Blattspitzenantriebe zu. Die Lärmentwicklung war ebenfalls nicht zumutbar und der Wirkungsgrad der Staustrahltriebwerke, aufgrund zu geringer Geschwindigkeit, schlecht.
Mit der bereits 1909 von Girop entwickelten Technik flog bislang nur ein Hubschrauber erfolgreich - der Sud-Ouest SO 1221 Djinn. Er verwendete einen Kompressor sowie Blattspitzenantrieb ohne Kraftstoffeinspritzung.
Auch der Kombinationsflugschrauber Fairey Rotodyne besaß so einen Blattspitzenantrieb.
Siehe auch
- Ballonhelikopter (Spielzeug mit Blattspitzenantrieb)