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Reformation

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Die Reformation bezeichnet die Trennung der reformierten Kirche und der protestantischen Kirche von der römisch-katholischen Kirche im 16. Jahrhundert. Wegbereiter der Reformation waren Jan Hus, John Wyclif, Martin Luther, Ulrich Zwingli.

Eine Trennung von der katholischen Kirche war anfangs nicht die Absicht der Reformatoren. Die re-Formation ("Wieder-Formierung") sollte das allmähliche Verlorengehen der ursprünglichen christlichen Moral in der Katholischen Kirche beenden und umkehren.

Weil aber die Obrigkeit der katholischen Kirche zur keinem Dialog bereit war, haben viele die Katholische Kirche verlassen, und wurden von ihr hart verfolgt. Es kam zu Bürgerkriegen. Im Jahr 1534 besetzten etwa Wiedertäufer die Stadt Münster und verjagten den Bischof. Nach einer kurzen Belagerung der Stadt besiegte der Bischof die Wiedertäufer und ließ ihre Führer in Käfigen an der Kirche verdursten, wonach er ihren Leichnam dort wochenlang hängen ließ.

Die vielen kleinen Gruppen der verschiedensten Reformatoren konnten sich gegen die mächtige Katholische Kirche kaum wehren, und dort wo sie siegten, konnten sie sich gegen das Chaos nicht wehren.

Das änderte sich als ein sehr begabter Führer eine neue Kirche gründete, die kalvinistische Kirche, und sie zur einer großen Macht aufbaute, die der katholischen Kirche gewachsen war: Jean Calvin. In Deutschland gründeten Anhänger Calvins die reformierte Kirche, die mit der von den Lutheranern gegründeten Kirche - [evangelisch-lutherische Kirche]] - teilweise in Streit lag, bis die Leuenberger Konkordie sie versöhnte und ihre Abendmahlsgemeinschaft begründete. In manchen Landeskirchen, wie beispielsweise in Baden, hatten sich beide Kirchen jedoch schon vorher zu unierten Kirchen vereinigt.

Wie immer musste man die große gemeinsame Schlagkraft mit dem Verlust von individueller Freiheit bezahlen: Calvin ließ, sobald seine Macht das zuließ, Reformatoren, die seine Lehre nicht annahmen, grausam martern und umbringen. Der erste war Miguel Servet, der wegen seines Abstreitens des Dogmas der Dreieinigkeit gemartert und lebendig verbrannt wurde (1553). Der große Gelehrte Sebastian Castillio wurde von Calvin wegen seiner Verurteilung dieses Mordes verfolgt.

siehe auch:



Stefan Zweig: Ein Gewissen gegen die Gewalt: Castellio gegen Calvin (1936)