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Nan Hoover

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nan Hoover, 2007
FLORA by Nan Hoover, CCA Glasgow, 2007

Nan Hoover (* 12. Mai 1931 in New York City; † 9. Juni 2008 in Berlin) gehört zu den Pionierinnen der internationalen Licht-, Video- und Performancekunst. Ihre frühen Arbeiten waren geprägt durch die Malerei des Surrealismus. Seit dem Beginn der 1970er Jahre näherte sie sich in ihren Performances, Videoarbeiten und Lichtinstallationen einer auf Reduktion und Reflexion angelegten minimalistischen Formensprache an, in der die Zeit durch das Mittel extremer Langsamkeit und der Raum durch das Medium des Lichts interpretiert und bewusst gemacht werden. Weltweit hat sie seither in internationalen Museen, Ausstellungshäusern und im öffentlichen Raum mit Ausstellungen, Performances und Lichtinstallationen von sich reden gemacht. 1977 nahm sie an der sechsten und 1987 an der achten documenta in Kassel teil. 1986 war sie Dozentin am San Francisco Art Institute, 1986-1996 Professorin an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und 1998-1999 Professorin an der Rietveld Akademie Amsterdam.

Leben

Hoover studierte an der Corcoran School in Washington D. C., wo sie ihre Karriere als Malerin und Bildhauerin begann. 1969 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt nach Amsterdam und nahm die niederländische Staatsbürgerschaft an. Dort machte sie Anfang der 1970er Jahre erste Erfahrungen mit Fotografie und Videokunst. Konzentriert auf diese Kunstrichtungen wurde sie zu einer international anerkannten Medienkünstlerin. Ihre in einer Einstellung aufgenommenen Videos zeigen oft einen Körper-Ausschnitt der Künstlerin (Finger, Gesicht, Silhouette), der sich zwischen Licht und Dunkel bewegt. Parallel dazu entwickelte Nan Hoover Licht-Performances und Licht-Installationen: Sie bewegte sich dabei langsam durch ihre eigenen Arrangements aus schwarzen Kuben und versteckten Scheinwerfern. Ihr Körper nahm Licht streifenweise auf und tauchte wieder ins Dunkel ein.

Akademisch unterrichtete sie am San Francisco Art Institute und bei der Internationalen Sommerakademie in Salzburg. In ihrer neuen Heimat, den Niederlanden, leitete sie die Multimediaklasse an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam.

1980 war Hoover Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und von 1987 bis zu ihrer Emeritierung 1997 Professorin für Video und Film an der Kunstakademie Düsseldorf. Ab 2005 lebte und arbeitete sie in Berlin in der Gartenstadt Atlantic. 2008 starb Nan Hoover in Berlin.

Ausstellungen

Ihre Werke wurden im Museum of Modern Art New York City, dem Stedelijk Museum in Amsterdam, dem Kunstmuseum Bern, der Neuen Pinakothek in München, der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, im Kunsthaus Zürich, im Museum Wiesbaden und in der Kunsthalle Darmstadt ausgestellt. Zudem nahm sie mit Werken an der documenta 6 und 8 und der Biennale in Venedig teil. Ihr letztes Ausstellungsprojekt war eine Galerieausstellung in Mannheim. Die künstlerische Nachlassverwaltung liegt bei der Nan Hoover Foundation in Zusammenarbeit mit der Galerie Sebastian Fath Contemporary in Mannheim.

Performances (Auswahl)

  • 1976 – 1977 Videoperformance
  • Licht-Performance 1976 in Berlin
  • 1978 movement in dark
  • 1979 Progressions
  • 1981 Doors, in Stuttgart
  • 1981 Performance Eins, in Berlin

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Hoover, Nan beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD.