Nvidia
Die NVIDIA Corporation (lat. iNVIDIA, ae, f. - Neid, Missgunst; tatsächlich wohl von n vidia abgeleitet, wobei n für unbegrenzt, unendlich steht) ist einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Personal-Computer und Xbox. Der Hauptsitz liegt in Santa Clara, Kalifornien. Der Umsatz betrug 2004 1,82 Milliarden US-Dollar (2003: 1,91 Milliarden), die Zahl der Beschäftigten lag 2004 weltweit bei ca. 1.700.
Geschichte

Das Unternehmen wurde im Januar 1993 von Jen-Hsun Huang, Curtis Priem und Chris Malachowsky gegründet. Mit dem NV1 brachte NVIDIA im Mai 1995 einen der ersten 3D-Beschleuniger-Prozessoren (GPU) heraus. Der Chip nutzte jedoch nicht das übliche Polygonverfahren heutiger Grafikkarten, um 3D-Objekte darzustellen, sondern setzte auf so genannte NURBS. Da eine Weiterentwicklung des Prozessors (NV2) auch in einer Sega-Konsole integriert werden sollte, wozu es jedoch nie kam, besaß die mit ihm ausgerüstete Karte neben einem Sound-Subsystem (Soundblaster-kompatibel) noch zwei Anschlüsse für einen Sega Gamecontroller. Die Liste der unterstützten Spiele war letztendlich jedoch leider recht kurz (alle stammten von Sega, z. B. Virtua Fighter), und die recht "exotische" NURBS-Technik setzte sich nicht durch. Bedingt durch den Misserfolg des NV1 war die Marke NVIDIA bis 1997/98 relativ unbekannt, als die Serie der Riva-PC-Grafikchips herausgebracht wurde, welche den Erfolg des Unternehmens begründete. Im Januar 1999 wurde NVIDIA in den Nasdaq (NVDA) aufgenommen und lieferte im selben Jahr bereits den zehnmillionsten Grafikchip aus. Im Folgejahr kaufte das Unternehmen die Vermögenswerte von 3dfx auf, dem bis dahin größten Konkurrenten. NVIDIA wurde als Zulieferer für die Grafikausrüstung von Microsofts Xbox ausgewählt. Im Februar 2002 waren bereits über 100 Millionen Grafikchips ausgeliefert worden. Weiterhin kooperiert NVIDIA mit Sony, um einen Grafikchip für die PlayStation 3 und andere Geräte zu entwickeln.
Daneben hat NVIDIA eigene Chipsätze für AMDs Athlon XP, 64 und FX entwickelt und vertreibt diese unter der Marke nForce an Mainboard-Hersteller. Anfang 2005 folgte der nForce 4 Intel Edition-Chipsatz für Intelprozessoren.
NVIDIA ist zur Zeit (2005) nach Intel und ATI der weltweit drittstärkste Hersteller von Grafikprozessoren. NVIDIAs Erfolg basiert vor allem auf der Serie der GeForce-Grafikchips, die 1999 zum ersten Mal vorgestellt wurde.
GeForce-Grafikkarten
Mit der GeForce-Serie von der ersten bis zur vierten Generation konnte NVIDIA die Performance-Führerschaft behalten und sich gegen Konkurrenten wie 3dfx, Matrox und zuletzt vor allem ATI durchsetzen. Die mit FX 5xxx bezeichnete fünfte Generation hatte allerdings von Anfang an Schwierigkeiten und erreichte nie wirklich die Leistung der Radeon-Karten von Mitbewerber ATI. Der erste Vertreter der sechsten Generation, die GeForce 6800 Ultra mit dem neu entwickelten NV40-Chip, hat sich indes bei ersten Tests als deutlich leistungsfähiger als alle bisherigen Chips erwiesen, wurde jedoch wenige Tage später von ATIs Konkurrenzprodukt R420 wieder knapp von der Leistungsspitze verdrängt. Die beiden Karten sind sich in der Leistung in etwa ebenbürtig und unterscheiden sich eigentlich nur in den verwendeten Techniken, ATIs später nachgelegter Refresh-Chip R480 konnte dann allerdings die Performancekrone klar an sich reißen.
Seit der GeForce-6-Reihe setzt NVIDIA auf das Shader Model 3.0, welches als erstes Spiel von Far Cry unterstützt wurde. Hauptkonkurrent ATI konnte erst im Herbst 2005 mit der Radeon-X1-Generation ein entsprechendes Konkurrenzprodukt mit Unterstützung für das Shader Model 3.0 nachlegen. Ebenfalls seit der GeForce-6-Serie bietet NVIDIA die Möglichkeit, Grafikkarten mithilfe der [[Scaladie Performancekrone bei Spielen zum jetzigen Zeitpunkt (Oktober 2005) keinem der beiden Spitzenmodelle, weder NVIDIAs am 22. Juni 2005 vorgesteller GeForce 7800 GTX (Codename G70) noch ATIs erst am 5. Oktober 2005 nachgelegter X1800 XT (Codename R520), klar zugeteilt werden.
Die Quadro-Grafikkarten sind Profiversionen der GeForce-Reihe, d.h. für CAD-Anwendungen u.Ä. entworfen. Obwohl sich in der Hardware kaum Unterschiede zu den GeForce-Modellen zeigen, sind für entsprechende Grafikkarten höhere Preise wegen Validierung, Treibersupport für verschiedene Applikationen (AutoCAD etc.) fällig. Im Internet finden sich jedoch oft auch Anleitungen, wie man durch Manipulationen am Grafikkarten-BIOS normale GeForce-Grafikkarten in Quadro-Modelle umwandeln kann.
Als Grafiklösung für Notebooks wird von NVIDIA die GeForce-Go-Linie lanciert, die sich gegenüber den Desktop-Varianten durch geringere Wärmeentwicklung und Stromspar-Features auszeichnet. Außerdem entwickelte NVIDIA dafür die MXM-Schnittstelle für den Grafikkarten-Steckplatz, mit dem sich Notebook-Grafikkarten unterschiedlicher Hersteller einfach austauschen lassen. Dieser Steckplatz setzt sich mehr und mehr als Standard durch, der schon von vielen "kleinen" Grafikkarten-Herstellern, und inzwischen auch vom größten NVIDIA-Konkurrenten ATI, verwendet wird.
Zusatzbezeichnungen für GeForce-Grafikchips:
- LE, XT - Meist das schwächste Modell einer Serie, herabgesetzte Taktrate und/oder gesperrte Pipelines
- [kein Sufix] oder "non Ultra" - der "normale" Chip
- MX - Beim GeForce-2-Chipsatz die Mainstream-Modelle, bei der GeForce-4-Serie die schwächere Teilserie (letztlich übertaktete GeForce-2-Chips)
- Ti, GT, GTX, GTS - Leistungsfähigerer Chip, teilweise auch von Haus aus übertakteter normaler Chip, Ti ist bei der GeForce-4-Serie die stärkere Teilserie
- Ultra - von Haus aus höher getakteter GT-Chip, sollte aus Marketinggründen ursprünglich mit der GeForce-6000-Serie auslaufen, spätestens jedoch mit der GeForce-7000-Serie aus Marketinggründen auslaufen
Treibersupport
Die Treiber für NVIDIA-Grafikchips werden laufend weiterentwickelt. Seit einigen Jahren werden neben den Treibern für Macintosh und Windows auch Treiber für Linux und FreeBSD hergestellt, mittlerweile aber auch für Solaris. Die Grafiktreiber hatten bis zur Version 4x.xx die Bezeichnung "Detonator". Ab der Versionsnummer 5x.xx, wird er von NVIDIA als "ForceWare" bezeichnet. Inzwischen gibt es die Versionen 8x.xx. Bei Linux-Usern haben die NVIDIA-Grafiktreiber einen guten Ruf, Erzrivale ATI hat auf diesem Gebiet in letzter Zeit aber nachgebessert.
Kritik
Durch aggressives Marketing für den Grafikchip „Riva-TNT“ (Codename NV4) erlangte NVIDIA die Aufmerksamkeit der Presse, vor allem das neue 32-Bit Rendering wurde beworben. Mit der Riva TNT2 konnte die Leistung weiter gesteigert werden, zwei Voodoo_2 Karten im SLI Modus erzielten jedoch im 16-Bit Modus höhere Leistungswerte (bei geringerer Grafikqualität).
Der Marketing-Hype um die mit der GeForce 256 eingeführte T&L-Technik spaltete die 3D-Grafikkarten-Enthusiasten in zwei Lager. Die einen sahen in der Geometriebeschleunigung eine wichtige Innovation, die anderen hielten dies für weniger wichtig. Es gelang NVIDIA jedoch, die Fachpresse von T&L zu überzeugen, obwohl nennenswerte Software mit T&L-Unterstützung zu Lebzeiten der GeForce 256 nicht verfügbar wurde und damit der Nutzen von T&L für die GeForce-256 Käufer im nachhinein fragwürdig erscheint. Die Software-Unterstützung läuft den Fähigkeiten von 3D-Grafikbeschleunigern häufig hinterher, T&L war nur ein vieldiskutierter Anfang dieser Entwicklung.
NVIDIA machte auch immer wieder mit Benchmark-Cheats von sich reden. Dabei handelt es sich um „Optimierungen“ im Treiber, welche den Benchmarkwert mit unsauberen Methoden steigern. Zwar haben sich alle größeren Grafikchip-Hersteller im Laufe ihrer Firmengeschichten dessen mehrfach schuldig gemacht, aber einige betrachten NVIDIAs Cheats als besonders dreist und/oder häufig. Eine objektive Aussage kann darüber schwer getroffen werden, da kaum alle Cheats entdeckt werden – es ist denkbar, dass die Konkurrenz ihre Cheats lediglich besser verstecken kann.
Seit der Treiberversion 77.xx ist im Treiber eine MD5-Hashüberprüfung integriert, die überprüfen soll, ob es sich bei der Applikation, welche gestartet werden soll (in aller Regel ein Spiel), um Originalsoftware handelt oder "gecrackt" wurde. Dies stiess in vielen Foren und Newsgroup auf heftige Diskussionen seitens der Mündigkeit der User.
Grafikchips
- NV1 (1995)
- GeForce
- NV10 GeForce 256 (2000)
- NV15 GeForce2 (GTS/Ultra/Pro/Ti) (2000)
- NV11 GeForce2 MX (200/400)
- NV20 GeForce3 (Ti200/500) (2001)
- NV25 GeForce4 (Ti4200/4400/4600/4200-8x/4800SE/4800) (2002)
- NV17/18 GeForce4 (MX420/440/460/480)
- NV30 GeForce FX 5800 (Ultra) (2003)
- NV31 GeForce FX 5600 (Ultra)
- NV34 GeForce FX 5200 (Ultra)
- NV35 GeForce FX 5900 (Ultra)
- NV36 GeForce FX 5700 (Ultra)
- NV38 GeForce FX 5950 Ultra
- NV40 GeForce 6800 (LE/GT/Ultra) (2004)
- NV43 GeForce 6600 (GT/GT-AGP) (2004) sowie GeForce 6200
- NV41 GeForce 6800 PCIe
- NV42 GeForce 6800 PCIe (110µm Fertigung)
- NV44 GeForce 6200 Turbocache
- NV44A GeForce 6200 AGP
- NV45 GeForce 6800 (LE/GT/Ultra PCIe)
- G70 GeForce 7800 GT/GTX (2005)
- C51 GeForce 6100, 6150
- GeForce Go
- GeForce2 Go
- GeForce3 Go
- GeForce4 Go
- GeForce FX Go 5200, 5600, 5700
- GeForce Go 6200, 6400
- GeForce 6610 XL (OEM)
- GeForce Go 6600 (GT)
- GeForce Go 6800 (Ultra)
- GeForce Go 7800
- Quadro
Mainboardchipsätze
NVIDIA produziert auch Mainboardchipsätze, die vor allem für AMD-Prozessoren hergestellt werden. Sie tragen alle den Namen nForce, und sind mittlerweile in der 4. Generation verfügbar. Die aktuellen Versionen sind:
- nForce 3 (Ultra)
- nForce 4 (Ultra und SLI)
Der aktuelle nForce 4-Chipsatz zeichnet sich durch folgende Neuerungen aus:
- Unterstützung von PCI-Express
- Hardware-Firewall
- SATA II
- SLI-Funktion bei der SLI-Version
Der nForce 4 ist für die neuesten AMD-Prozessoren und seit der 4. Generation auch für die neuesten Intel-Prozessoren erhältlich, erkennbar am Namenszusatz "Intel Edition". Am 20. September 2005 wurden auch zwei Versionen des nForce 4 mit integrierter Grafiklösung vorgestellt, nForce 4 410 und nForce 4 430, wobei ersterer mit dem GeForce 6100-Chip und letzterer wahlweise mit schon genanntem Grafikprozessor oder dem GeForce 6150 kombiniert wird, Intel-Varianten dieser Chipsätze sind dagegen bislang noch nicht erschienen.
Für weitere Informationen siehe NVIDIA nForce