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Beinkästchen von Heilbronn

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Beinkästchen vom Rosenberg

Das Beinkästchen vom Rosenberg in Heilbronn gehört zu den frühesten germanischen Funden rechtsseitig des Neckars und stammt aus einem der Reihengräberfriedhöfe von um 500 auf dem Heilbronner Rosenberg.

Das Beinkästchen und ein im selben Grab gefundener Silberlöffel mit Bezug zur Ostkirche gelten als die bisher frühesten Hinweise auf das Christentum im heutigen Württemberg, wenngleich offen bleiben muss, ob die Besitzer der Gegenstände tatsächlich schon christlichen Glaubens waren oder ob es sich bei den Funden nicht vielmehr um Beute- oder Handelsgut aus den linksrheinischen Gebieten gehandelt hat.[1] Auch Christhard Schrenk relativiert die Zuordnung zu einer Herkunft aus einem möglicherweise christianisierten Umfeld: „Die Christianisierung unseres Raumes wurde früher mit zwei bemerkenswerten Grabfunden vom Rosenberg verknüpft …“.[2] Dennoch gilt es als eines der „berühmtesten Fundstücke des Frühmittelalters aus Heilbronn“.[3]

Geschichte

Das Holzkästchen mit Beschlägen aus Geweih oder Knochen wurde in einem noch alamannischen oder schon fränkischen Frauengrab auf dem Heilbronner Rosenberg gefunden. Das 10,8 cm lange Kästchen wurde dann bis zum Luftangriff auf Heilbronn 1944 im ehemaligen Alfred Schliz−Museum aufbewahrt, wo es wahrscheinlich zerstört wurde.

Eine Nachbildung des Kästchens aus Elfenbein wird im Bestand des Naturhistorischen Museums der Stadt Heilbronn verwahrt.

Beschreibung

Das Kästchen zeigt als christliche Symbole das Christogramm XP und die Symbole Alpha und Omega.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn. Geschichte und Leben einer Stadt. 2. Auflage. Konrad, Weißenhorn 1973, ISBN 3-87437-062-3 (Nr. 3 und 6 Elfenbeinkästchen mit christlichen Symbolen aus Heilbronn, um 500).
  2. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn: eine Stadtgeschichte, Theiss, Stuttgart, 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn; 36), ISBN 3-8062-1333-X. Seite 10 Beinkästchen vom Rosenberg. Deckel mit Christogramm, Ende 5./Anfang 6. Jahrhundert. Der Fund ist ein Hinweis auf vereinzeltes frühes Christentum.
  3. Stadtgeschichte Heilbronn, abgerufen am 7. April 2012