Ernst Welteke
Ernst Welteke (* 21. August 1942 in Korbach) ist deutscher SPD-Politiker und Volkswirt. Seit 1999 ist er Präsident der Deutschen Bundesbank.
Der gelernte Landmaschinenmechaniker erwarb sein Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg und studierte anschließend Volkswirtschaft in Marburg und Frankfurt am Main. Seine politische Karriere begann der Diplom-Volkswirt in der Kommunalpolitik (als Kreistagsabgeordneter und SPD-Vorsitzender im Hochtaunuskreis) und seit 1972 als Mitarbeiter des hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald.
1974 wurde er Mitglied des Hessischen Landtags, dem er bis 1995 angehörte. Seit 1984, dem Beginn der ersten rot-grünen Koalition, war Welteke mit einer kurzen Unterbrechung (von April 1987 bis zum Rücktritt von Hans Krollmann im Februar 1988) Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.
Bei der Neuauflage von Rot-Grün in Hessen 1991 wechselte Welteke als Wirtschaftsminister in das Kabinett von Ministerpräsident Hans Eichel. Nach dem durch die Lotto-Affäre bedingten Rücktritt von Annette Fugmann-Heesing als Finanzministerin übernahm Welteke 1994 das Finanzressort.
1995 wurde Welteke - auf Vorschlag seines langjährigen politischen Weggefährten Eichel - zum Präsident der Landeszentralbank in Hessen. In dieser Zeit überzeugte Welteke zahlreiche Kritiker, die bei seiner Ernennung daran gezweifelt hatten, ob ein langjähriger Berufspolitiker die nötige Fachkompetenz für dieses Amt habe.
Am 1. September 1999 wurde Welteke - erneut durch den Einsatz von Hans Eichel, der mittlerweile Bundesfinanzminister war - Präsident der Deutschen Bundesbank und trat damit die Nachfolge von Hans Tietmeyer an. In dieser Eigenschaft vertitt er auch die Interessen der Bundesbank im Rat der Europäischen Zentralbank.
Anfang April 2004 veröffentlichte das SPIEGEL-Magazin Steuerbelege der Dresdner Bank über die Kostennoten eines Berlinbesuchs Weltekes zu den Berliner Feierlichkeiten am Abend der Euro-Einführung. Am 5. April 2004 kündigte er an, die umstrittenen Übernachtungen im Berliner Luxushotel Adlon selber zahlen zu wollen. Er räumte ein, dass sein umstrittener Hotel- Aufenthalt zu Kritik und Missverständnissen in der Öffentlichkeit geführt habe. Der 61jährige war von der Dresdner Bank zu der Feier eingeladen worden.
Am 6. April leitete die Frankfurter Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts einer Vorteilsannahme ein.
Weblinks
- Ellen Schuster: Versiert und pragmatisch - Der Euro-Mann: Ernst Welteke (Deutsche Welle)