Maruts

Die Maruts (Sanskrit मरुत), auch Rudras genannt, sind vedische untergeordnete Gottheiten des Sturms, des Windes und des Regens. Sie sind entweder die Söhne Rudras und Prisnis oder seltener des Vayu und bildet das ständige Gefolge Indras. Ihr Charakter ist aggressiv, wild, unbändig, gefräßig, stürmisch und launisch. Ihre Zahl wird unterschiedlich angegeben, entweder 27, 60 oder 180. Dargestellt werden sie in goldener Rüstung, goldenen Helmen sowie mit goldenen Brustpanzern. Sie tragen Donnerkeile und Blitzpfeile. Mit ihren goldenen Äxten spalten sie die Wolken und sorgen so für Regen. Deswegen indentifizierte man die Maruts zuweilen auch mit den Wolken selbst. Sie können auch großen Schaden anrichten, so brennen sie beispielsweise ganze Wälder nieder, fällen Bäume oder erschüttern die Berge.
Geburt
Eine berühmte Geschichte erzählt über ihre Geburt: Die Göttin Diti wollte hundert Jahre schwanger bleiben, damit ihre Söhne sehr mächtig werden. Der Gott Indra spaltete jedoch ihren Bauch mit seinem Donnerkeil, damit sie vorzeitig geboren werden. Fortan wurden die Maruts die Diener Indras bei Hofe und seine ständigen Kampfgefährten. Sie greifen jedoch nicht aktiv in die Kampfhandlungen ein, sondern unterstützen Indra moralisch durch ihre pure Anwesenheit und ihre Bardengesänge.
Literatur
- Gerhard J. Bellinger: Knaurs Lexikon der Mythologie. Knaur, München 1999, ISBN 3426664152, Eintrag Maruts.