Schafmilch
So stilistisch noch kein Enzyklopädieartikel. Rainer ... 17:27, 1. Sep 2005 (CEST)
Schafmilch ist die Milch von Schafen.
Geschichte
Schon die Hirtenvölker des Altertums schätzten die Schafmilch wegen ihres Wohlgeschmacks und ihrer stärkenden Wirkung. Die Milch von Schafen überrascht durch ihren hervorragenden Geschmack und ihr volles Aroma. Sie gehört wohl mit zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit. Das Schaf wurde lange vor dem Rind, und zwar schon vor etwa 8000 Jahren, domestiziert. Auch in der Bibel ist von den Opferlämmern die Rede: diese Lämmer wurden sehr früh geschlachtet, um dann das Mutterschaf melken zu können.
Schafmilch ist ein sehr altes Kulturgut. Joghurt z.B. wurde ursprünglich nur aus Schafmilch hergestellt; im Kaukasus und in vielen anderen Gegenden der Welt waren die genügsamen Schafe dem anspruchsvolleren Rind überlegen.
In Deutschland hat Schafmilch kaum Tradition. Lediglich in Notzeiten wurden Schafe (neben Ziegen)als “Kuh des kleines Mannes” gemolken. Eine kleine Renaissance gab es Anfang der 1980er Jahre, als vermehrt Milchschafe zur Selbstversorgung populär wurden.
Anders als in den Mittelmeerländern oder im Balkan gibt es in Deutschland keine nennenswerte Schafmilcherzeugung. Paradoxerweise stammt eine der leistungsfähigsten Milchschafrassen aus Deutschland: an der deutschen Nordseeküste wurde schon vor mehr als 300 Jahren das Ostfriesische Milchschaf gezüchtet, das in der Milchleistung den meisten anderen Schafrassen überlegen ist. Es blieb allerdings stets in Kleinhaltungen, seine Milch wurde nicht kommerziell genutzt. Heute gibt es in Deutschland einige hundert Milchschafhalter, von denen aber nur wenige ihre Tiere auch melken.
Nährwert
Schafmilch enthält im Durchschnitt:
Trockenmasse Fett Eiweiß Lactose Energie Ca P Ka Mg Na 18,7% 6,8% 6,0% 5,0% 417kJ 183mg 115mg 182mg 11mg 30mg
Quelle: n. Jüngst 2004
Diese Angaben sind Durchschnittswerte und schwanken natürlich in Abhängigkeit von Fütterung, Jahreszeit und individuellem Tier. Gesichert ist aber der hohe ernährungsphysiologische Wert der Schafmilch. Besonders der Vitamingehalt ist bemerkenswert: der Vitamin A-Gehalt ist etwa dreimal höher als der von Kuhmilch und sie enthält fünfmal mehr Orotsäure (Vitamin B13, wirkt regenerierend auf Leber und Magen-Darm-Trakt). Aktuelle Forschungsergebnisse bestätigen zudem einen gegenüber Kuhmilch mehrfach höheren Gehalt an CLA (konjugierte Linolsäure), einer im Milchfett enthaltenen Fettsäure mit gesicherter krebshemmender Wirkung. Klinische Studien in Österreich ergaben zudem einen eindeutig positiven Effekt bei Neurodermitis bzw. endogenem Ekzem. Es ist damit wissenschaftlich bewiesen, dass Schafmilch bei Stoffwechselerkrankungen aufgrund von Kuhmilchunverträglichkeit zur Linderung und Heilung beitragen kann. Sie ist darüber hinaus hervorragend als diätetisches Lebensmittel in der Ernährung junger und alter Menschen und zur Unterstützung der Rekonvaleszens geeignet.
Weblinks
- http://www.triesdorf.de/LFE/dmz.htm Informationen des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrums "Milch-Analytik" Triesdorf