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Pfadfinderkorps Flamberg

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Logo des Pfadfinderkorps Flamberg

Die Pfadi Flamberg ist ein 1921 gegründetes konfessionell und politisch unabhängiges Pfadfinderkorps in der Stadt Zürich und deren Umgebung.

Geschichte

Die Gründung

1921 wurde von Adolf Souviron (Suri), Edgar Crasemann (Bari) und Werner Buri (Porridge) die Gründung einer Pfadiabteilung in der Stadt Zürich beschlossen. Die drei Gründer stammten alle aus Bern, wo sie Mitglieder der Abteilung Patria gewesen waren. Für die neue Abteilung wurde am 19. Februar 1921 der Name «Flamberg» gewählt, den man im Lied «Am Wellenspiel der Aare» gefunden hatte. Das Lied wurde – leicht abgeändert – zum Abteilungslied; dass es sich beim Flamberg um ein Schwert mit gewellter Klinge und nicht um einen brennenden Berg handelt, wurde allerdings erst nach der Benennung der Abteilung festgestellt.

Nach der Gründung der Abteilung forderte der Kantonalverband deren Auflösung, später die Eingliederung des Flambergs in das Stadtkorps.[1] Dank der guten Freundschaft der drei Gründer mit Walther von Bonstetten, der damals Präsident des Schweizerischen Pfadfinderbundes war und die Flamberggründer von der Zeit in der Berner Patria her kannte, wurde die Abteilung 1922 als eigenständige Abteilung mit dem Status eines Korps in den Kantonalverband der Zürcher Pfadfinder (KVZP) aufgenommen.

Die Abteilung wuchs bis 1937 auf über zweihundert Pfadfinder in acht Zügen an. Am 1. Mai 1937 wurde mit dem Jungflamberg eine Altersstufe für Knaben ab neuneinhalb Jahren eingeführt. Der Jungflamberg orientiert sich aber nicht am Dschungelbuch, wie die Wolfsstufen anderer Abteilungen, sondern an der Schweizer Geschichte. Er ist deshalb auch in Härste und Rotten unterteilt, die nach Schweizer Burgen bzw. Kantonen benannt sind.

30er- bis 50er-Jahre

In den 1930er-Jahren stiessen militärische Formen in der schweizerischen Pfadfinderbewegung auf zunehmende Akzeptanz. Das Korps Stadt Zürich und die Abteilung Flamberg gelten als Ausgangspunkt dieser Entwicklung.[2] Sie fielen unter anderem deshalb auf, weil sie vom Pfadfindergruss zum militärischen Gruss wechselten, um ihre Verbundenheit mit der Armee zu unterstreichen.[3] Diese Entwicklung erfasste bald die ganze Pfadfinderbewegung und fand ihren Höhepunkt im Bundeslager 1938 auf dem Adlisberg in Zürich. Mit sportlichen Wettkämpfen und Massendemonstrationen wollte man beweisen, dass man einen guten schweizerischen Staatsbürger heranzuziehen vermochte. Am Nationalfeiertag zogen gegen 7000 Lagerteilnehmer in einem Defilee durch die Bahnhofstrasse, vorbei an Persönlichkeiten aus Politik und Armee.

((Bildlegende: Als General Guisan am 20. Oktober 1939 die Landesausstellung und die Zürcher Regierung besuchte, erhielt die Pfadi Flamberg die Aufgabe, die Ehrenwache vor dem Rathaus zu stellen.))

Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unterstützte der Flamberg im Rahmen des Pfadfinder-Hilfsdienstes die Mobilmachungsarbeiten der Armee. Später leistete er, wie die meisten Pfadfinderabteilung, mit Landdiensteinsätzen seinen Beitrag zur Anbauschlacht. Nach dem Krieg wurden Ferienlager für kriegsgeschädigte Kinder durchgeführt.

1957 ermöglichten der Ertrag des Familienabends und eine Spendenaktion im Altpfadfinderverein (APV) die Durchführung eines Pfadilagers für ungarische Flüchtlinge. Das dreiwöchige Lager wurde so erfolgreich, dass eine Weiterführung des Ungarnzuges möglich war. Wegen sprachlicher Probleme wurde die Leitung dieses Zuges einem ungarischen Lehrer und Pfadileiter übertragen. Der Ungarnzug wurde als unabhängiger Zug angesehen und unterstand nicht dem Flamberg, durfte aber auf seinen Wunsch das Abteilungsabzeichen weiterhin tragen.

Gründung der Abteilung Birmensdorf [60er- und 70er-Jahre]

1964 entschlossen sich einige begeisterte Flamberger, allen voran Victor Bataillard / Efeu, zur Gründung des IX. Zug und des Harst Habsburg in Birmensdorf. Am 24. Oktober 1970 wurden diese beiden Einheiten offiziell zur Abteilung Birmensdorf. 1974 trennte sich der X. Zug von der Abteilung Felsenegg (Korps Hans Waldmann) und seither zusammen mit dem später gegründeten Harst Rothburg ebenfalls ein Bestandteil der Abteilung Birmensdorf.

Weitere Stichworte:

  • Umstrukturierung der 1960er-Jahre (Korps)

80er-Jahre

In den 80er-Jahren meldete sich die Korpsleitung des Flambergs mit einem offenen Brief an die Stadtregierung zu den Opernhaus-Krawallen zu Wort.[4]

Erstes gemeinsames Bundeslager von SPB und BSP mit 22'000 Teilnehmern. Der Flamberg übernahm – zusammen mit dem Distrikt St. Georg und der Pfadfinderinnenregion Zürich-Stadt die Organisation des Unterlagers mit dem Thema «Seelüüt im Mittelalter», das am Greyerzersee in der Nähe von La Roche stattfand.

Die Fusion des Mädchen- und den Knabenkantonalverbandes befürwortete der Flamberg, solange dadurch die eigenen Rechte und Traditionen nicht beschnitten würden.[5]

Der Flamberg heute

Die Pfadibewegung Schweiz hat seit den 1990er-Jahren rund ein Viertel ihrer Mitglieder verloren. Von diesem Mitgliederschwund am stärksten betroffen sind die städtischen Abteilungen.[6] Der Flamberg konnte sich vergleichsweise gut behaupten und besteht heute aus rund dreihundert Pfadfindern. Sein Einzugsgebiet sind alle Quartiere der Stadt Zürich, hauptsächlich aber diejenigen am Zürichberg, sowie die Gemeinden im Westen der Stadt (Birmensdorf, Wettswil etc.).

((Beschreibung der Aktivitäten))

Nach wie vor schenkt die Pfadi Flamberg der Uniform mehr Beachtung als andere Pfadiabteilungen, was häufig als militärisch betrachtet wird. Das in anderen Abteilungen übliche Bedrucken des Hemdes mit Linolschnitten wird durch kleinere Lagerabzeichen (z.B. Stempeln auf dem Gurt) ersetzt. Auch an den früher üblichen blauen Manchesterhosen hat der Flamberg als einzige Abteilung festgehalten. Die blauen Manchesterhosen und das unbedruckte Hemd sind inzwischen zu einem Erkennungsmerkmal geworden, das sich aber längst von einer militärischen Haltung oder einer besonderen Treue gegenüber Reglementen entkoppelt hat.

Persönlichkeiten

Die hier getroffene Auswahl beschränkt sich auf Personen, deren Tätigkeit sowohl für das Pfadfinderkorps Flamberg als auch für die Pfadi in der Schweiz (auf kantonaler und/oder nationaler Ebene) von Bedeutung war:

  • Edgar Crasemann, * 29. Januar 1896, † 18. Juli 1973. Oberfeldmeister (Abteilungsleiter) von Januar 1921 bis Oktober 1928. Kantonalfeldmeister (KFM) von 1925 bis 1932. Bundeskommissär Ostschweiz (1927–1937) sowie Vizepräsident und Präsident (1950–?) des Schweizerischen Pfadfinderbundes. Obmann des Abteilungsrats von 1928 bis 1965. Prof. Dr. an der ETH.
  • Hans Hubacher, * 18. September 1916, † 11. Mai 2009. Oberfeldmeister (Abteilungsleiter) von Dezember 1938 bis Juli 1941 sowie von August bis Dezember 1942 und Februar bis November 1945. Präsident des Kantonalverbandes Zürcher Pfadfinder (KVZP) um 1950. Mitglied des Abteilungsrats. Architekt (HLS).
  • Alex Rübel, * 1955. Korpsleiter von Oktober 1979 bis Oktober 1981. Kantonalfeldmeister und erster Kantonsleiter der Pfadi Züri (nach der Fusion des Kantonalverbandes Zürcherischer Pfadfinderinnen mit dem Kantonalverband Zürcher Pfadfinder). Dr. med. vet., Direktor des Zürcher Zoos.

Literatur

  • Jubiläumsschrift zum 20jährigen Bestehen der Pfadfinderabteilung Flamberg, Zürich 1941.
  • Jubiläumsschrift 1961, Zürich 1961.
  • Jubiläumsschrift 1981, Zürich 1981.
  • Jubiläumsschrift 1996, Zürich 1996.

Einzelnachweise

  1. Fritz Erb: 20 Jahre Pfadfinderkorps Stadt Zürich 1916–1936. Zürich 1936.
  2. Felix Ruhl: 100 Jahre Pfadi. Reinhardt, Basel 2007, ISBN 978-3-7245-1440-4. S. 35.
  3. Dominik Stroppel: Der Schweizerische Pfadfinderbund 1918 bis 1945. Doktorarbeit der Universität Zürich, Zürich 1996. S. 157.
  4. NZZ
  5. Maturarbeit
  6. Einige traditionsreiche Abteilungen und Korps, wie das aus dem Korps Stadt Zürich entstandene Pfadikorps Patria oder die Pfadiabteilung Zürileu, sind in dieser Zeit ganz verschwunden.

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