Empfängnisverhütung
Unter Empfängnisverhütung faßt man verschiedene Methoden und Vorkehrungen zusammen, die vor und/oder während des Geschlechtsverkehrs bzw. danach genutzt werden, um eine Schwangerschaft der Frau zu verhindern.
Arten der Empfängnisverhütung
Grundsätzlich kann man zwei Methoden der Empfängnisverhütung unterscheiden:
- Verhinderung der Entstehung eines Embryo (also Verhinderung der Befruchtung der weiblichen Eizelle mit einen Spermium aus dem männlichen Sperma).
- Verhinderung der Einnistung eines entstandenen Embryo in der Gebärmutter -- der Embryo stirbt ab und wird ausgeschieden.
(Aus ethischen Gründen werden Methoden der 2. Art teilweise von den christlichen Kirchen, im Islam und im Judentum abgelehnt, da für Teile dieser Gemeinschaften das menschliche Leben mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle beginnt und nicht erst mit der Einnistung, und unter dieser Perspektive der Einsatz die Tötung menschlichen Lebens darstellt.)
Zur ersten Gruppe gehören u.a. die unten beschriebenen Natürlichen Methoden, das Kondom, das Diaphragma und die Sterilisation. Zur zweiten Gruppe gehört u.a. die "Spirale". Die "Pille" und andere hormonelle Methoden kombinieren beide Mechanismen, sodass wenn die Verhinderung der Entstehung des Embryos einmal fehlschlägt, zumindest die Einnistung verhindert wird.
Von manchen Personen werden die Verhütungsmittel der ersten Methode akzeptiert, solche der zweiten Methode jedoch mit Abtreibung gleichgesetzt und abgelehnt.
Natürliche Methoden
- Bestimmung der unfruchtbaren Zeit (Enthaltsamkeit oder Mechanische Verhütung in der fruchtbaren Zeit um den Eisprung) mittels einer der Methoden der natürlichen Familienplanung:
- sehr sicher: sympto-thermale Methode (Kombination von Temperatur- und Billings-methode)
- eher unsicher: Temperatur-Methode
- eher unsicher: Billings-Methode
- sehr unsicher: Methode nach Knaus Ogino
- sehr unsicher: Coitus interruptus
- sehr unsicher: Mondphasen-Methode auch; Lunazeption
Mechanische Methoden
Hormonelle Verhütung durch die Frau
- Antibabypille oder Mikropille
- Minipille
- Dreimonatsspritze
- Hormonspirale
- Implanon (Hormontransplantat)
- Nuva-Ring (Hormonring)
- Hormonpflaster
- Verhütungsspray (s. Nestoron) (Testphase ab 2004)
Hormonelle Verhütung durch den Mann
- Testosteron-Implantat in Kombination mit Dreimonatsspritze (Progesteron); erste erfolgreiche Tests sind gelaufen
Nachträgliche (postkoitale) Verhütung
- Pille danach; nicht zu verwechseln mit der Abtreibungspille.
Die Sicherheit der meisten Methoden hängt ganz entscheidend von der richtigen Anwendung ab. Einige Methoden erfordern sehr viel Selbstdisziplin und einen geregelten Tagesablauf, wie etwa die Temperatur-Methode, aber auch die Minipille. Ursache des Versagens von Verhütungsmethoden sind meist Anwendungsfehler.
Beendigung einer Schwangerschaft
Diese beiden Stichpunkte sind im eigentlichen Sinne keine Verhütungsmethoden, denn zum Zeitpunkt ihres Einsatzes besteht schon eine Schwangerschaft. Sie sollen hier der Vollständigkeit halber und zur Abgrenzung von der Pille danach aufgeführt sein.
Statistik über die Verhütungsmethoden
Laut Statistik verhüten in Deutschland 54 Prozent mit der Pille, 13,5 Prozent mit der Spirale, 19 Prozent mit dem Kondom und knapp 7 Prozent mit Sterilisation. Nur rund 6,5 Prozent wählen andere Methoden. Aufgrund der neuen Produkte wird sich dieses Verhältnis wahrscheinlich bald ändern, der Zuspruch des Nuva-Ringes ist beispielsweise sehr hoch.
Die Sicherheit der verschiedenen Methoden zur Empfängnisverhütung wird mit dem Pearl-Index angegeben.
Weblinks
- http://www.helligrath.de/kon.html
- http://www.medicine-worldwide.de/sexualitaet_fortpflanzung/verhuetung/
- http://www.berlinx.de/ego/0401/art1.htm Für sie die Pille ? für ihn die Spritze: Wann gibt es endlich Gleichberechtigung in der Empfängnisverhütung?
- Kostenlose Software zur Natürlichen Empfängnisregelung
- Sicher wie die Pille : Die Symptothermale Methode der Natürlichen FamilienPlanung