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Ries (Graz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ries
10. Stadtbezirk von Graz
Riesplatz
Riesplatz
Riesplatz
Lage in Graz
Anklickbare Karte, Ries (Graz) ist hervorgehobenInnere StadtSt. LeonhardGeidorfLendGriesJakominiLiebenauSt. PeterWaltendorfRiesMariatrostAndritzGöstingEggenbergWetzelsdorfStraßgangPuntigam
Anklickbare Karte, Ries (Graz) ist hervorgehoben
Koordinaten: 47° 5′ N, 15° 30′ OKoordinaten: 47° 5′ N, 15° 30′ O
Basisdaten[1]
Fläche: 10,16 km²
Einwohner: 5.623 (1. Jänner 2017)
Bevölkerungsdichte: 553 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 8010, 8044, 8047
Bezirksamt: Stiftingtalstraße 3
8010 Graz
Politik
Bezirksvorsteher: Wolfgang Renner (ÖVP)
1. Bezirksvorsteher-Stv.: Stefan Egger (Grüne)
2. Bezirksvorsteher-Stv.: Emil Steiner (SPÖ)
Verkehr
Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahnlinie: 7
Buslinien: 41, 61, 77, 82
N7

Ries ist der 10. Grazer Stadtbezirk.

Er grenzt im Westen an die Bezirke Mariatrost und Geidorf, im Süden an St. Leonhard und Waltendorf. Der Bezirk umfasst die beiden Katastralgemeinden Stifting und Ragnitz. Im Bezirk befindet sich die 1987 eingeweihte Bruder-Klaus-Kirche der Pfarre Graz-Ragnitz.

Geschichte

Ries wurde im Jahre 1850 eine selbstständige Gemeinde im damaligen Osten von Graz. Zwischen 1904 und 1948 fanden die so genannten Riesrennen mit bis zu 70.000 Zuschauern statt. Das 1969 eröffnete Teilstück der A2 zwischen Graz und Gleisdorf entlastete die gefährliche Riesstrecke, heutzutage wurde diese Entlastung durch den zunehmenden Verkehr allerdings wieder mehr oder weniger aufgehoben.

1938 wurde Ries, wie die übrigen heutigen Grazer Randbezirke, nach Graz eingemeindet. Ursprünglich war auch geplant das angrenzende Kainbach sowie Teile der Gemeinde Purgstall mitzunehmen, jedoch konnten sich dieser Gemeinden einer Eingemeindung entziehen. 1946 war angedacht Ries nach Kainbach umzubenennen, was die Gemeinde Kainbach jedoch erfolgreich verhindern konnte. So entschied man sich den Bezirk nach dem Höhenrücken zwischen den beiden Tälern des Bezirks, Ragnitz- und Stiftingtal, zu benennen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Widerstandsdenkmal Riesstraße

An der Riesstraße steht ein Steinkreuz, das an sieben (oder acht) hingerichtete Wehrmacht-Deserteure erinnert. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, am 4. April 1945, wurden sieben (oder acht) desertierte Wehrmachtsoldaten erschossen. Ob sie am Standort des Kreuzes oder in der Grazer Reiterkaserne starben und erst später zu Abschreckungszwecken auf die Ries verbracht wurden, ist nicht mehr genau nachzuvollziehen. Herkunft und Namen der Männer waren nicht mehr feststellbar, auch im Sterberegister der Pfarre St. Leonhard finden sich keine Einträge zu den Ereignissen. Erst nach Recherchen des ehemaligen Bezirksrats von Ries, Hans Fraeulin, und des Historikers Georg Fuchs konnten die Exekutionen bestätigt werden.[2]

Ab 1953 stand an der Stelle ein Holzkreuz. Der ehemalige Grazer Bürgermeister Alfred Stingl und der St. Leonharder Pfarrer Fink initiierten die Aufstellung des Steinkreuzes. Seit 1995 findet am Jahrestag der Ermordungen eine alljährliche Gedenkveranstaltung für die Opfer des Widerstandes statt.[2]

Einzelnachweise

  1. Zahlen + Fakten: Bevölkerung, Bezirke, Wirtschaft, Geografie auf graz.at.
  2. a b Artikel Gedenken an Widerstandstote. In: Woche. Graz Ost (14/2012) vom 4. April 2012, S. 20-21.
Commons: Ries, Graz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien