Tropischer Regenwald
Als tropischen Regenwald bezeichnet man die Vegetationsform, die heute in den tropischen Klimazonen sehr verbreitet ist.
Charakteristisch sind ein hohes dichtes Blätterdach und eine reichhaltige Fauna und Flora. Es gibt keine Vegetationspause. Neben Korallen-Riffen ist die Artendichte in den tropischen Regenwäldern am höchsten.

Die tropischen Regenwälder (immergrüne Urwälder) bilden Ökosysteme, die dem immerfeuchten, heißen Klima der Erde angepasst sind. Dieses Klima wird charakterisiert durch eine mittlere Jahrestemperatur von 25 °C mit 0,5 - 0,6 °C Jahresamplitude und 6 - 10 °C Tagesamplitude sowie durch jährliche Niederschlagsmengen von mehr als 2.500 mm. Daneben gibt es mehr als 7 humide Monate im Jahr, in denen also der Niederschlag größer ist als die Verdunstung.
Diese Regenwälder erstrecken oder erstreckten sich durch alle drei Tropenzonen in Südamerika, Afrika und Südasien sowie Australien beiderseits des Äquators. Ausnahmen bilden die Andenregion Südamerikas und die Passat-Monsun-Zone in Ostafrika. 1950 wurde ihre Ausdehnung auf 16 - 17 Mio. km² geschätzt, also etwa 11% der Landfläche der Erde. Bis 1980 waren davon 50% verschwunden. Dabei wurden nur 15 - 25 % des Holzes industriell genutzt und auch sicher nur ein kleiner Teil verbrannt.
Die Vegetation des Regenwaldes
Im Regenwald wachsen die Bäume im Stockwerkbau. Es gibt 5 Schichten. Ganz unten wachsen Sträucher, Pilze und Farne. Dann kommen die kleinen Bäume, dann die mittelgroßen, dann die großen und zum Schluss die Urwaldriesen, wie Limba und Mahagoni. Die Bäume im Regenwald haben flache Wurzeln mit Pilzfäden, da sowohl Nährstoffe als auch Wasser an der Oberfläche aufzufinden sind. Die Blätter der Bäume fallen herab und werden zersetzt. Dieser "Dünger" kann von den Pflanzen sofort wieder aufgenommen werden. Außerdem gibt es im Regenwald so genannte Epiphyten wie z.B. Lianen und Orchideen. Diese Pflanzen wachsen auf den Stämmen der Bäume und bekommen durch deren Wurzeln Nährstoffe.
Gefährdung des Regenwaldes
Jährlich werden viele Quadratkilometer tropischen Regenwalds abgeholzt, zum einen um auf den gerodeten Flächen Viehwirtschaft oder Ackerbau zu betreiben, zum anderen zur Produktion von Möbeln. Auch durch Brandrodung werden große Flächen landwirtschaftlich nutzbar gemacht. Diese können aber nur zeitlich begrenzt effektiv genutzt werden, da die Humusschicht des Bodens relativ dünn ist und dem Boden so durch Ackerbau zu viele Nährstoffe entzogen werden, als dass er sich regenerieren könnte. Jährlich gehen 125.000 km² Tropenwald verloren, ein täglicher Verlust von ca. 34.000 Hektar.
Tagesablauf eines tropischen Regenwaldes
- 6.00 Uhr Sonne geht schlagartig auf - bis 10.00 Uhr viel Wasser verdunstet - bis 13.30 Uhr große Wolken entstehen - zwischen 14-17.00 Uhr es "schüttet" - ab 17.00 Uhr Sonne scheint wieder - 18.00 Uhr Sonne geht schnell unter - nach 18.00 Uhr es ist dunkel
Weblinks
- www.biologie.uni-hamburg.de - Tropische Regenwälder in Botanik-Online
- www.umweltkids.de - "Kids für die Umwelt": Einführung in die Regenwaldproblematik und weiterführende Informationen
- www.klett-verlag.de - Links der Terra-Alexander-Datenbank
- www.kle.nw.schule.de - Tropische Regenwälder
- www.regenwald.org - Rettet den Regenwald e.V.