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Adelbert von Chamisso

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Adelbert von Chamisso, 1831
Adalbert von Chamisso
Adalbert von Chamisso

Adelbert von Chamisso (* 30. Januar 1781 auf Schloss Boncourt bei Châlons-en-Champagne, Frankreich; † 21. August 1838 in Berlin; eigentlich Louis Charles Adélaïde de Chamisso) war ein deutscher Naturforscher und Dichter. Obwohl Französisch seine Muttersprache war, gelang es ihm, in der deutschen Fremdsprache unsterbliche Werke zu schaffen, am bekanntesten ist vielleicht Peter Schlemihls wundersame Geschichte von 1813. Dies ist auch als Erklärung dafür zu sehen, dass der bisher einzige Literaturpreis für deutschsprachige Migrantenliteratur seinen Namen trägt. Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis werden seit 1985 in Deutschland Autorinnen und Autoren nichtdeutscher Muttersprache ausgezeichnet.

Leben

Adelbert wurde als vierter Sohn des Grafen Louis Marie de Chamisso auf dem Stammsitz der Familie, dem Schloss Boncourt in der Champagne, geboren. Im Jahre 1794 flohen die verarmten Eltern Adelberts von Chamisso vor der Französischen Revolution nach Deutschland. 1796 wurde er Page bei Friederike Luise von Preußen in Berlin. Von 1798 bis 1807 leistete er seinen Militärdienst als preußischer Offizier ab.

Ab 1804 gab er den "grünen Almanachs" mit den Freunden des romantischen Dichterkreises "Nordsternbund" heraus. Zu diesem Kreis zählten auch Julius Eduard Hitzig, Friedrich de la Motte Fouqué, Karl August Varnhagen von Ense und Friedrich Wilhelm Neumann. Von 1809 bis 1815 hielt er sich in Frankreich und der Schweiz auf, danach wieder in Berlin.

In den Jahren 1815 bis 1818 nahm er an einer Weltumsegelung teil. Die Expedition des deutschen Kapitäns in russischen Diensten Otto von Kotzebue, Sohn des Dichters August von Kotzebue, finanziert vom russischen Schatzkanzler Graf Romanzow, erforschte den Pazifik und sollte die legendäre Nordostpassage finden. Chamisso kartografierte große Teile der Küste von Alaska, erfasste die Flora Alaskas (nach Chamisso wurde eine Insel benannt) und beschrieb die Lebensgewohnheiten der Eskimos und Aleuten auch unter scharfer Kritik an den russischen Kolonialherren.

1819 wurde er Kustos (Direktor) am Botanischen Garten in Berlin.

Sein Grab liegt auf dem Friedhof am Halleschen Tor in Berlin-Kreuzberg. In der Nähe liegt der nach ihm benannte Chamissoplatz.

Siehe auch: Blaue Blume

Werke

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