Riesen-Scheidenstreifling
Riesen-Scheidenstreifling | ||||||||||||
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Ein ausgewachsenes Exemplar aus Italien | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Amanita ceciliae | ||||||||||||
(Berk. & Broome) Bas (1984) |
Der Riesen- oder Doppeltbescheideter (Scheiden-)Streifling oder Wulstling (Amanita ceciliae) ist ein Basidienpilz aus der Familie der Knollenblätterpilzartigen (Amanitaceae). Es ist ein seltener Pilz, der in Wäldern in ganz Europa und Nordamerika vorkommt. Er ist gekennzeichnet durch große, ungenießbare Fruchtkörper mit braunem Hut, ringlosem Stiel und grauer Gesamthülle.
Beschreibung

- Hut
- Der Hut ist 5–12 cm im Durchmesser, konvex, ausbreitend zu einer flachgewölbten oder abgeflachten Form mit einem aufgeschlagenen, tief gefurchten Rand und einem leichten Buckel. Er ist graubraun bis braunschwarz gefärbt, in der Mitte dunkler und zum Rand hin heller. Seine Oberfläche ist glatt und feucht etwas klebrig. Die Hutoberfläche ist durch verteilte lose, flauschige, kohlegraue Flecken von Volva-Resten charakterisiert. Die Flecken können leicht entfernt werden. Der Rand ist stark gestreift.[1] Die Hutfarbe ist oft veränderlich und blasse Formen sind bekannt: Amanita inaurata f. decolora (Parrot) und Amanita ceciliae var. pallida (Ricek). Amanita inaurata var. royeri (Maire) ist eine aschschwarzhütige Variation.[2]
- Lamellen
- Die Lamellen sind frei- und engstehend und von weißer Farbe.
- Stiel
- Der Stiel ist 7–18 cm lang, bis zu 2 cm dick und 50–160 × 7–15 mm, locker ausgestopft und später hohl, nach oben hin verjüngend; schmutzig weiß mit flattened greyish fleecy hairs, oft in einem Zickzack-Muster. Er hat keinen Ring und hat zerbrechliche, wattige, bräunliche oder holzkohlefarbene schräge Gürtel aus Volva-Resten um die Stielbasis und den unteren Teil des Stiels. Die Scheide ist weißlich bis gräulich, pudrig und zerbrechlich.[3]
- Sporen und mikroskopische Merkmale
- Die Sporen sind weiß, sphärisch und nicht amyloid. Sie messen 10,2–11,7 µm.[4] Gewöhnlich finden sich ein paar „Riesen“-Sporen in einem Wall von Lamellengewebe. Es finden sich keine Schnallen an den Ansätzen der Basidien.[5]
- Fleisch
- Weiß und aufgeschnitten nicht verändernd.
- Geruch
- Nicht markant.
- chemische Tests
- Reaktionstests der Hutoberfläche mit Kaliumhydroxid (KOH) fallen negativ aus.[3] Alkalien wie Kaliumhydroxid werden zur Identifizierung vieler Pilze genutzt, einschließlich Röhrenpilze, Porlinge und Lamellenpilze.
Verbreitung und Habitat

In Europa ist Amanita ceciliae von Osten bis Westen und Norden bis Süden weit verbreitet, aber selten anzutreffen.[6] Er bewohnt oft Laubwälder mit Hainbuchen (Carpinus), Eichen (Quercus), Buchen (Fagus) und Birken (Betula), aber er kann selten auch mit Nadelbäumen vorkommen: Kiefern (Pinus), Tannen (Abies), Fichten (Picea) und Zedern (Cedrus). Er bevorzugt neutrale bis kalkhaltige Böden.[2]
In Nordamerika findet er sich hauptsächlich in Gebieten östlich des Mississippi River, ähnliche Pilze kommen jedoch auch im Pazifischen Nordwesten, dem Southwesten und in Texas vor. Sie leben bevorzugt in Mykorrhiza-Gemeinschaft mit sowohl Laub- als auch Nadelbäumen. Sie wachsen alleine, verteilt oder gesellig während Sommer oder Herbst. Seine Verbreitung ist hauptsächlich im Osten, wobei es auch Berichte aus dem Pazifischen Nordwesten gibt, dem Südwesten und in Texas (anscheinend in Beziehung mit Pekannuss-Bäumen).
Es gibt Spekulationen, dass nordamerikanische Exemplare möglicherweise von einer anderen, noch unbeschriebenen Spezies sein könnten, als der europäischen Art Amanita ceciliae.[3]
Nutzung
Amanita ceciliae ist nicht als essbar bekannt und sollte am Besten gemieden werden.[4]
Systematik und Taxonomie
Er wird der Sektion Vaginatae der Gattung der Wulstlinge (Amanita) zugeordnet.
Quellen
- ↑ Snakeskin grisette. Wild About Britain, abgerufen am 1. Oktober 2011.
- ↑ a b Fraiture A.: Les Amanitopsis d'Europe. Jardin Botanique Nationale de Belgique, 1993, ISBN 90-72619-09-9, S. 41–4 (französisch).
- ↑ a b c Amanita ceciliae. Retrieved from the MushroomExpert.Com Web site. Kuo, M. (2006, March), abgerufen am 1. Oktober 2011.
- ↑ a b Amanita ceciliae at Rogers Mushrooms. Rogers Plants Ltd, abgerufen am 1. Oktober 2011.
- ↑ Amanita ceciliae (Berk. & Broome) Bas. R. E. Tulloss, abgerufen am 1. Oktober 2011.
- ↑ Régis Courtecuisse and Bernard Duhem: Mushrooms & Toadstools of Britain and Europe. Harper Collins, 1995, ISBN 0 00 220025 2(?!), S. 272–73.