Schofar



Der Schofar (von Hebräisch שׁוֹפָר [šōfār]), auch Schaufor (aschk.), sophar (sef.) und shofar (Engl.) geschieben, ist ein aus Widder- oder Kuduhorn gemachtes Blasinstrument, das ursprünglich in der jüdischen Tempelliturgie verwendet wurde. Heute wird der Schofar unter anderem zum Morgengottesdienst beim jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schanah geblasen (wenn dieser nicht auf einen Schabbat fällt), ebenso am Ende des Versöhnungstages Jom Kippur.
Der Schofar wird aus dem Horn eines männlichen Kudus angefertigt und mit einem goldenen Mundstück versehen. Kudu (eine Antilope) und Widder waren ursprünglich auch in Kanaan beheimatet, kommen heute aber nur noch in Südafrika in größerer Anzahl vor.
Das Schofarblasen symbolisiert die feierliche Anerkennung Gottes als König, Beschützer und Richter. Es soll aus einer gedankenlosen Lebensweise aufrütteln.
Grundtöne
Es gibt insgesamt vier grundlegende Signaltöne:
- Teki‘a, ein langer Ton
Symbol: der König kommt
- Schewarim, drei kurze Töne
Symbol: Gott erbarme Dich (Gnade)
- Teru‘a, neun bis zwölf sehr kurze Töne (klingt wie weinen)
Symbol: gebrochenes Herz
- Teki‘a gedola, ganz langer Ton (bis einem die Luft ausgeht)
Symbol: Der HERR kommt wieder
Der Schofar im Tempel von Jerusalem wurde bei vielen Anlässen zusammen mit der Trompete geblasen. In nachbiblischer Zeit gewann der Schofar an Bedeutung, da Musikinstrumente aus Trauer über die Zerstörung des Tempels aus der Liturgie verbannt wurden. Der weltliche Gebrauch des Schofars ging aber zurück, auch wenn die Wiedervereinigung Jerusalems im Jahr 1967 verkündet wurde.
Herstellung
Der Schofar kann aus dem Horn eines jeden koscheren Tiers angefertigt werden. Eine Ausnahme wird bei den Hörnern von Rindern gemacht, da diese zu sehr an das Goldene Kalb erinnern.