Eichstätt
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Eichstätt hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Eichstätt |
Fläche: | 47,84 km² |
Einwohner: | 12.986 (31. Dez. 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 271 Einwohner je km² |
Höhe: | 371-534 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 85072, 85067 (Postfach) |
Vorwahl: | 08421 |
geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | EI |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 76 123 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 11 85072 Eichstätt |
offizielle Internetseite: | www.eichstaett.de |
E-Mail-Adresse: | Poststelle@eichstaett.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Arnulf Neumeyer (SPD) |
Eichstätt ist eine große Kreisstadt in Bayern. Sie ist Sitz der Diözese Eichstätt und der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Geografie
Geografische Lage
Die Universitätsstadt Eichstätt liegt im Naturpark Altmühltal und ist große Kreisstadt sowie Sitz des Landkreises Eichstätt. Die Katholische Universität Eichstätt hat dort ihren Sitz, Eichstätt ist somit die kleinste Universitätsstadt Europas. Sie liegt im Herzen Bayerns, fast genau zwischen München und Nürnberg. Eichstätt] gilt als Hauptort des größten deutschen Naturparks, der Naturpark Altmühltal. Im Norden der Stadt befindet sich der Fränkische Jura, die Stadt ist am Fluss Altmühl gelegen. Politisch ist Eichstätt der nördlichste Landkreis des Regierungsbezirks Oberbayern. Kulturell jedoch gehörte Eichstätt in seiner Geschichte zu allen drei bayerischen Landesteilen: Altbayern, Franken und Schwaben. Die Altmühlstadt ist somit kulturell ein Schmelztiegel zwischen allen drei Landesteilen. Aufgrund seiner zahlreichen Häuserfassaden aus dem Barock wird Eichstätt auch das "bayerische Florenz" genannt.
Stadtgliederung
Neben dem Zentrum besteht Eichstätt besteht aus mehreren Stadteilen:
- Westenvorstadt
- Marienstein
- Rebdorf
- Seidlkreuz
- Industriegebiet Sollnau
Sowie den folgenden Eingemeindungen:
- Landershofen
- Wasserzell
- Wintershof
- Buchenhüll
Geschichte
Steinzeit
Die ersten Spuren von Menschen in der Gegend von Eichstätt datieren auf das 10. Jahrtausend v. Chr..
Frühgeschichte
Bereits in der Hallstattzeit (8.-6. Jh. v. Chr.) und der Zeit der Kelten ("La-Tene-Zeit" ab 5. Jh. v. Chr.) befand sich eine kleine Ansiedlung in Eichstätt (ungefähr an der Stelle des Domes), die den Namen "Eistedd" (vermutlich aus dem Keltischen: Wohn- oder Versammlungstätte) trug.
Altertum
80 bis 260 n. Chr.: Eichstätt ist Teil der Provinz Raetia und beherbergt eine kleine Römersiedlung, deren Lage jedoch heute unbekannt ist. Nördlich von Eichstätt verläuft der Limes. Dieser wird in den Jahren 213, 233 und 259 von den Alemannen gestürmt, und die Römer ziehen sich über die Donau zurück.
Mittelalter
- Um 740 n. Chr. Errichtung eines Klosters durch Winfried Bonifatius, Ernennung von Willibald von Eichstätt zum ersten Bischof
- 908 erhielt „Eihstat“ Markt-, Münz- und Zollrecht sowie das Recht zur Ummauerung und durfte sich 1042 "civitas" (Stadt) nennen.
- 1067 Überführung der Reliquien der heiligen Walburgis (Hirnschale und Stab) durch den kölner Erzbischof Anno II. nach Walberberg im Rheinland.
- 1205 erhielten die Grafen von Hirschberg Vogteirechte.
- Von 1305 bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts herrschten die Fürstbischöfe.
- Im Dreißigjährigen Krieg wurde die als „Hochburg des Katholizismus“ geltende Stadt von den Schweden erobert, geplündert und am 12. Februar 1634 fast völlig zerstört.
Neuzeit
- Nach der Säkularisation kam Eichstätt zu Franken. Erst 1972 kam Eichstätt zu Bayern, deswegen gibt es auch Bratwüerste und Weisse
Zeitgeschichte
- Während des Nationalsozialismus war BischofKonrad Graf von Preysing das einzigste katholische Bistumsoberhaupt aus Deutschland, das sich gegen das 1933 vom Heiligen Stuhl und der Reichsregierung vereinbarte Reichskonkordat wandte.
- Die erst zu Mittelfranken gehörende Stadt wurde durch die Gebietsreform 1972 dem Regierungsbezirk Oberbayern zugeteilt und als „Große Kreisstadt“ Mittelpunkt des Landkreises Eichstätt.
Politik
Bürgermeister und Oberbürgermeister
- 1825-1847: Joseph Holl
- 1847-1849: Carl Nar
- 1849-1885: Georg Fehlner
- 1885-1896: Karl Schneider
- 1896-1919: Eduard Mager
- 1919-1934: Otto Betz
- 1934-1938: Dr. Walter Krauß
- 1938-1941: Dr. Edgar Emmert
- 1941-1945: Hans Rösch
- 1945-1948: Romuald Blei
- 1948-1949: Dr. Richard Jaeger, CSU
- 1949-1952: Romuald Blei
- 1952-1976: Dr. Hans Hutter, CSU
- 1976-1994: Ludwig Kärtner, CSU
- 1994-heute: Arnulf Neumeyer, SPD
Stadtrat
Zusammensetzung des Stadtrates seit der Kommunalwahl 2002:
- CSU 14 Sitze
- SPD 5 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 1 Sitz
- FW 2 Sitze
- ÖDP 2 Sitze
Wappen
Über dem grünen Schildfuß in Rot ein silbernes, mit zwei Türmen flankiertes Stadttor, dahinter ein grüner Eichbaum mit goldenen Eicheln.
Ein Siegel der Stadt wird bereits im Jahre 1256 erwähnt. Das älteste erhaltene Siegel befindet sich an einer Urkunde vom Jahre 1304 und zeigt obenstehendes Wappen.
Der Ort Eichstätt wird erstmals 740 in Zusammenhang mit der Bistumsgründung als "Eihstat" erwähnt. 908 erreichte Bischof Erchanbald von König Ludwig dem Kind das Markt-, Münz- und Zollrecht sowie das Recht, eine Burg zu bauen. Die Bezeichnung Stadt (civitas) findet sich zuerst auf Münzen des Bischofs Heribert (1022-1042), dann in einer Urkunde Kaiser Heinrichs IV. aus dem Jahre 1080. Auf diese Erhebung zur Stadt nimmt das Wappen durch die Abbildung der Stadtummauerung Bezug. Da man den Namen "Eichstätt" als "Eichenstätte" deutete, wurde in das Wappen eine Eiche aufgenommen; das Eichstätter Wappen ist also ein "redendes Wappen", das den Namen des Ortes erklärt.
Städtepartnerschaften
Weitere Partnerschaften
Poona - Indien (Partnerdiözese)
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Katholische Kirchen
- Dom
- Schutzengelkirche (ehemalige Jesuitenkirche)
- Ehemaliges Dominikanerkloster und Dominikanerkirche St. Peter
- Kapelle Maria Hilf
- Marienkapelle auf dem Frauenberg
- Heilig-Geist-Spitalkirche
Klöster
- Kloster- und Pfarrkirche St. Walburg
- Ehemaliges Kloster und Klosterkirche Notre Dame de Sacré Cœur
- Kapuzinerkloster und Kapuzinerkirche Hl. Kreuz und zum Hl. Grab
- Kloster Rebdorf
Andere Religionsgemeinschaften
- Collegium orientale von christlich-orthodoxen Kirchen
- Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche (Erlöserkirche)
- Islamische Moschee an der Weißenburger Strasse
- ehemaliges jüdisches Gebetshaus in der Pfahlstrasse
Burgen & Schlösser
- Willibaldsburg
- Ehemalige fürstbischöfliche Residenz (Der Platz ist ein barockes Bauensemble von selten geschlossener Erhaltung.)
- Ehemals fürstbischöfliche Sommerresidenz
Plätze
- Residenzplatz (besonders empfehlenswert)
- Marktplatz mit Rathaus
- Leonrodplatz
- Domplatz
Historische Gebäude
- Bischöfliches Palais
- Bischöfliches Ordinariat
- Altes Stadttheater
- Spitalbrücke
Parks & Gärten, Friedhöfe
- Hofgarten
- Neu angelegter Bastionsgarten über die Pflanzenwelt des „Hortus Eystettensis“ (botanisches Prachtwerk von Basilius Besler) auf der Willibaldsburg
- Ostenfriedhof
- Westenfriedhof
- Garten vom Mou
Museen
- Juramuseum in der Willibaldsburg (u. a. ein fossiler Archaeopteryx aus Solnhofen und viele andere Versteinerungen macht das Museum zu einer Bereicherung).
- Ur- und Frühgeschichtliches Museum in der Willibaldsburg
- Altmühltaler Schnapsmuseum
- Diözesanmuseum mit Domschatz
Moderne Kunst & Architektur
- Figurenfeld im Hessental
- Gebäude von Karljosef Schattner
- Behindertenschule von Norbert Diezinger
Andere Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Auf wirtschaftlichem Gebiet ist Eichstätt vor allem bekannt durch die Natursteinindustrie. In den Steinbrüchen der Umgebung werden die Solnhofener Platten (bekannt durch die Lithographie) und der Jura-Marmor gewonnen. Der Blumenberg bei Eichstätt ist der Fundort eines der wohl berühmtesten Fossilien der Welt: das sogennante Berliner Exemplar des Urvogels Archaeopteryx.
Gastronomie
- Cafe Konditorei Müller´s Stadtcafe
- Metzgerei Michael Schneider am Marktplatz
- Eiscafè Cortina / Ristorante La Grotta
- Restaurant zum DomherrnhofLink-Text
Verkehr
- B 13
- A 9
- Bahnlinie Ingolstadt-Treuchtlingen
- Stichbahn Eichstätt Bahnhof-Eichstätt Stadt
Medien
In Eichstätt erscheint als Tageszeitung der „Donaukurier“ mit seiner Lokalausgabe dem Eichstätter Kurier, als Zeitschrift unter anderem das „brennessel Magazin“.
Informationen rund um Eichstätts Universität bietet das Studentenradio „Radio Pegasus“ immer dienstags um 19 Uhr auf der Frequenz des Ingolstädter Radiosenders Radio IN.
Einen direkten Lokalfernsehsender gibt es nicht, teils berichtet aber auch der nahgelegene Ingolstädter Fernsehsender „intv – der infokanal“, über Eichstätt.
Bildung
Neben der Universität Eichstätt gibt es in Eichstätt zahlreiche Schulen, darunter das musische Gabrieli-Gymnasium und das naturwissenschaftliche Willibald-Gymnasium. Weitere Bildungsinstitutionen sind die Volkshochschule, das Kolping-Bildungswerk und der Bürgernetzverein Altmühltal e.V. (AltmuehlNet).
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Konrad Regler, Landrat des Landkreises Eichstätt a.D.
- Da FUXN KARRE
Söhne und Töchter der Stadt
- Tobias Barnerssoi, deutscher Skirennläufer
- Alois Brems, Katholischer Bischof von Eichstätt
- Heinrich von Buz, deutscher Techniker und Industrieller
- Anton Fils, deutscher Komponist
- Philipp Jeningen, deutscher Jesuit, Volksmissionar und Mystiker
- Schlossleutnant Lorenz Krach, Burgkommandant
- Konrad Kyeser, Edelmann und Kriegstechniker des mittelalterlichen Europas
- Willibald Pirckheimer, Humanist
Bemerkenswerte Personen
Außerdem wirkten und wirken in Eichstätt:
- Papst Viktor II. (Gebhard von Dollnstein-Hirschberg), fünfter deutscher Papst von 1055 bis 1057
- Giacomo Angelini (Jacob Engel) (1632-1714) Festungsbaumeister und Fürstbischöflich Eichstättischer Hofbaudirektor
- Gabriel de Gabrieli (1671-1747) Fürstbischöflich Eichstättischer Hofbaudirektor
- Mauritio Pedetti (1719-1799) Fürstbischöflich Eichstättischer Hofbaudirektor
- Bischof Konrad Graf von Preysing
- Prof. Karljosef Schattner (*24.08.1924), Architekt, Diözesanbaumeister a.D.
Sonstiges
Spitzname
Sausackschleifer: Der Sage nach wollten die Eichstätter einen neuen Bischof mit einem Sausack vor dem Stadttor begrüßen. Dieser war allerdings so groß, dass er nicht durch das Tor durchpasste. Deswegen griffen die Eichstätter zu Schleifsteinen und bearbeiteten den Sausack bis er die entsprechende Größe hatte. Eine andere Version berichtet, dass der Sausack so gross war, dass er nicht auf das Tablett passte.
Siehe auch: Naturpark Altmühltal, Altmühl
Internetseiten
- Offizielle Internetpräsenz der Stadt
- Homepage des Bürgernetzvereins Altmühltal e.V.
- Webcam: Eichstätt mit Willibaldsburg
- Webcam: Eichstätt, Sicht vom Rathausturm
- Website des Schäfflertanzes Eichstätt
- Uni Eichstätt
- Freiwillige Feuerwehr Eichstätt
- Gabrieli-Gymnasium Eichstätt
- Willibald-Gymnasium Eichstätt
- Jurahaus-Verein Eichstätt
- Führungen in Geschichte Kunst und Kultur
- Verkehrs- und Verschönerungsverein Eichstätt
- Fossilienfunde
- Fossilien aus Eichstätt und Solnhofen
- Eichstätt : Historische Spurensuche - Die Junge Pfalz in Bayern (Haus der Bayerischen Geschichte)