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Ludwig-Maximilians-Universität München

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Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) befindet sich in München. Sie ist nach ihrem Gründer Herzog Ludwig dem Reichen sowie dem Kurfürsten Max IV. Joseph benannt.

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Logo der LMU München
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Ludwig-Maximilians-Universität München
Präsident: Prof. Bernd Huber
Gründungsjahr: 1472
Ort: München (Bayern)
Studiengänge: 124
Fakultäten: 18
Professoren: ca. 810 (SS 2005)
immatrikulierte Studenten: 44.144 (SS 2005)
Frauenquote: 61,8%
Mitarbeiter: ca. 11.700
Anschrift des Rektorats: Geschwister-Scholl-Platz 1
80333 München
Website: www.lmu.de


Datei:040522 gsu.jpg
LMU am Geschwister-Scholl-Platz

Überblick

Die Universität hatte im Sommersemester 2005 44.144 Studierende, etwa 810 Professorinnen und Professoren sowie 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 18 Fakultäten.

Mit ca. 130 Studiengängen bietet die Universität München ein besonders breites Fächerspektrum, unter dem sich einige sonst im deutschsprachigen Raum nicht angebotene Fächer befinden. Vor allem technische Fächer werden dabei jedoch der Technischen Universität München (TUM) überlassen.

Die Universität München ist keine Campus-Universität, sondern über mehrere Standorte verteilt. Neben dem Hauptgebäude am Geschwister-Scholl-Platz (mit unmittelbar angrenzenden Nebengebäuden) gibt es unter anderem den so genannten High-Tech-Campus in Großhadern sowie das Klinikum Innenstadt und viele weitere über die Stadt verteilte Institutsgebäude, z. B. einige hundert Meter nördlich den sogenannten Schweinchenbau (Pädagogik und Psychologie, wegen des rosa Gebäudeanstrichs so genannt), einige hundert Meter südwestlich neben den Pinakotheken den Mathematik-Bau (in dem zum Teil auch Physik-, Informatik- und Geologie-Vorlesungen gehalten werden) oder die im Gebäude des ehemaligen Senders Radio Free Europe untergebrachten Institute am Englischen Garten (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft, Informatik, Kommunikationswissenschaften, Ostasienkunden).

Organisation

Die Ludwig-Maximilians-Universität wird von einem Rektoratskollegium geleitet. Diesem steht zur Zeit Prof. Bernd Huber als Rektor vor. Der Rektor vertritt die Universität nach außen und ist Mitglied im Hochschulrat. Als Vorsitzender des Leitungsgremiums (Rektorat), des Senats und des erweiterten Senats leitet er die wichtigsten Gremien der Universität. Er gibt die hochschulpolitischen Ziele vor und übt die Aufsichtspflicht gegenüber den Lehrenden aus.

Dem Rektor stehen im Leitungsgremium als Prorektoren Prof. Reinhard Putz (zuständig für die Bereiche Auslandsbeziehungen und Hochschulplanung; Fachliche Betreuung des Bereichs Medizin), Prof. Friederike Klippel (zuständig für Lehrerbildung und der Umsetzung des Bologna-Prozesses an der LMU; Fachliche Betreuung der Geistes- und Kulturwissenschafen), Dr. Werner Schubö (zuständig für die Angelegenheiten der Studierenden und die Datenverarbeitung) sowie Prof. Jochen Feldmann (Zuständig für Forschungsangelegenheiten, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie Kontakte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft; Fachliche Betreuung der Naturwissenschaften).
Kanzler und damit Verwaltungschef der Universität ist Thomas May.

Der Senat ist das zentrale Organ in der Selbstverwaltung der Universität. In ihm werden alle laufenden Angelegenheiten behandelt, so die Entscheidungen über Berufungen, der Beschluss von Studien- und Prüfungsordnungen sowie Satzungen. Der Senat ist auch für den Haushalt der Universität zuständig. Dem Senat gehören die Mitglieder des Rektorats, der Kanzler, zwölf Vertreter der Professoren, vier Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter, zwei Vertreter der sonstigen Mitarbeiter, vier Studenten und die Frauenbeauftragte der Universität an.

Der erweiterte Senat beschließt als höchstes Gremium der Universität die Grundordnung der Hochschule und wählt den Rektor, die Prorektoren und den Kanzler. Dem erweiterten Senat gehören neben den Senatsmitgliedern die Dekane der insgesamt 18 Fakultäten an.

Fakultäten

Die Universität München gliedert sich in 18 Fakultäten:

Die offizielle Nummerierung der Fakultäten ist historisch bedingt: Die Fakultät 06 Forstwissenschaften gehört nun zur TU München; die Fakultät 13/14 entstand durch Zusammenlegung zweier Fakultäten.

Institute

siehe: Institute der Ludwig-Maximilians-Universität München

Geschichte

Hauptstiege der LMU München

Die Universität wurde 1472 in Ingolstadt mit päpstlicher Genehmigung von Herzog Ludwig dem Reichen von Bayern-Landshut als erste bayerische Universität mit dem Namen Universität Ingolstadt gegründet. (Würzburg, das schon seit 1402 eine Universität besaß, gehörte damals nicht zu Bayern.)

Die ersten Jahrhunderte wurde die Universität Ingolstadt vom Jesuitenorden geprägt und war eines der Zentren der Gegenreformation. Unter anderem lehrten Johannes Eck, heilige Petrus Canisius als Rektor, Konrad Celtis und Johannes Reuchlin Mitte des 16. Jahrhunderts an der Universität.

Kurfürst Max IV. Joseph (der spätere König Maximilian I.) von Bayern verlegte 1800 die Universität nach Landshut. 26 Jahre später, 1826, holte König Ludwig I. die Universität in die Hauptstadt München. Die Universität war zunächst im heutigen Landesamt für Statistik untergebracht, bevor 1840 das von Friedrich von Gärtner geplante und immer noch als solches genutzte Hauptgebäude fertig gestellt wurde.

Unter den Königen Ludwig I. und Maximilian II. stieg die Universität zu einem der bedeutendsten Zentren der Geistes- und Naturwissenschaften in Deutschland auf und war auch gemessen an der Zahl der Studierenden nach Berlin auf den zweiten Platz in Deutschland vorgerückt.

1894 - 1896 studierten Edith Hamilton und ihre Schwester Alice Hamilton in Deutschland an der Universität Leipzig und dann an der Universität München. Sie waren dort jeweils die ersten weiblichen Studenten. Auch die erste Habilitation einer Frau in Deutschland wurde an der Universität München angenommen: 1918 habilitierte Adele Hartmann und wurde ein Jahr später als Privatdozentin in die Medizinische Fakultät der Universität München aufgenommen.

Während des Zweiten Weltkrieges entstand an der Universität München die Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Geschwister Sophie und Hans Scholl, die schließlich im Lichthof des Universitäts-Hauptgebäudes beim Verteilen von Flugblättern von der Gestapo verhaftet wurden. Unter der Treppe zwischen Lichthof und Audimax befindet sich seit 1997 eine Weiße Rose-Gedenkstätte.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in der weitgehend unzerstörten Großen Aula der Universität unter anderem die Bayerische Verfassung ausgearbeitet und beschlossen.

1972 wurde die Pädagogische Hochschule Pasing in die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität integriert. Diese bezog 1985 ihren heutigen Sitz an der Leopoldstraße, den rosa gestrichenen, sogenannten "Schweinchenbau".

1974 nahm das Klinikum Großhadern seinen Betrieb auf. Seit 1994 wird dieser Standort immer weiter zum Hightech-Campus Großhadern/Martinsried der Universität ausgebaut. Hier ist seit 1994 das Genzentrum (Gene Center) und seit 1999 die gesamte Fakultät für Chemie und Pharmazie angesiedelt. Zu den universitären Kliniken gehören auch die seit 1991 im Klinikum Innenstadt zusammengefassten Kliniken Links der Isar, welche um 1900 entstanden, die seit dem 1. März 1999 mit dem Klinikum Großhadern organisatorisch verbunden sind.

Ende 2004 wurde in Martinsried (Gemeinde Planegg) das Biozentrum eingeweiht, in dem mehrere biologische Institute der Universität zusammengefasst sind. Zusammen mit den bereits dort ansässigen Max-Planck-Instituten für Biochemie und Neurobiologie, sowie dem Gründerzentrum wurde der Standort Martinsried damit zu einem der bedeutendsten "Life Science"-Standorte in Deutschland.

Planungen

An der Ludwig Maximilians-Universität werden nach Bekanntgabe der Bayerische Landesregierung vom 2. Juni 2005 in den Jahren 2005 und 2006 insgesamt 13 Studienfächer abgewickelt und geschlossen. Dazu gehören die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Logik und Wissenschaftstheorie, Philologie des christlichen Orients, Semitistik, Hethitologie, Sprechwissenschaft, Theoretische Linguistik, Balkanphilologie, Lateinische Philologie des Mittelalters, Meteorologie, Geologie, Wirtschaftsgeographie und Geographie.

Langfristig sollen die Naturwissenschaften — einschließlich der medizinischen Fächer — auf dem Campus Großhadern/Martinsried zusammengeführt werden. Hierzu sollen die Fakultäten für Physik und Geophysik aus der Innenstadt heraus verlagert werden; ferner soll der Standort Innenstadt des Klinikums zugunsten einer Vergrößerung in Großhadern aufgegeben werden.

Hierzu soll auch die U-Bahn, die derzeit an der Station „Klinikum Großhadern” endet, verlängert werden.

Berühmte Persönlichkeiten

Liste der Angehörigen der LMU München

Sonstiges

Die gegenwärtige gewählte Studierendenvertretung der Universität München fordert die Umbenennung der Universität in Geschwister-Scholl-Universität (GSU). Daher ist die Universität bei anderen Asten auch unter diesem Namen bekannt. Diese Forderung ist unter der Studierendenschaft der Universität München jedoch ebenso unbeachtet wie der historische Gründername.

In vielen nationalen und internationalen Rankings erreichte die LMU München vordere Plätze. So wurde sie etwa im weltweiten Ranking der Jiao Tong Universität Shanghai im Jahre 2005 beste deutsche Universität und belegte europaweit Platz 10. Im Vergleich zum Vorjahr überholte die LMU München gar die TU München und verwies sie im innerdeutschen Vergleich auf Rang 2. Im Ranking der Zeitung The Times aus dem Jahre 2004 belegte sie deutschlandweit Platz 4.

Die bayerische Landesregierung überlegt und plant konkret seit 2004, wie sich eine Zerschlagung der historisch gewachsenen aber teueren Doppelstruktur zweier Münchener Universitäten vor Ort durch eine Zusammenlegung finanzgünstiger bewerkstelligen ließe.

Siehe auch

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Rankings

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