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Kaverne

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Als Kavernen bezeichnet man im weiteren Sinne alle größeren künstlich geschaffenen unterirdischen Hohlräume, welche mit Verfahrensweisen des Bauens unter Tage erstellt wurden und die nicht die Form von Stollen (Tunnelröhren) oder Schächten haben.

Der Bau von Kavernen ist ein Arbeitsgebiet des Bauingenieurwesens und verwendet Methoden des Tunnelbaus bzw. Ingenieurbaus.

Anwendungsbeispiele

Salzstock-Speicherkavernen

Im engeren Sinne werden als Kavernen auch alle aus einem Salzstock künstlich ausgespülten Hohlräume bezeichnet, in denen Erdöl oder Erdgas gelagert wird. In Deutschland gibt es etwa 250 solcher Kavernen, z.B. in der Nähe des wichtigsten Ölimporthafens Wilhelmshaven. Die dortigen Kavernen liegen in über 1000 m Tiefe und dienen der Lagerung der im Erdölbevorratungsgesetz vorgeschriebenen Rohstoffreserve für Krisenzeiten, verwaltet vom Erdölbevorratungsverband. Auch andere europäische Länder nutzen in zunehmendem Maße diese Kapazitäten. Diese Art der Energierohstoff-Lagerung dient auch dem Ausgleich zwischen konstanter Förderung einerseits und dem von der Außentemperatur, der Tageszeit und der Konjunktur stark abhängigen Verbrauch der Energierohstoffe andererseits.

Erdölkavernen sind lange senkrechte Röhren im Salzstock. Sie werden mit Wasser ausgespült. Die dabei entstehende Sole kann in der chemischen Industrie verwendet werden. Das Erdöl wird von oben eingefüllt, dabei wird die Sole unten abgepumpt. Das Erdöl schwimmt auf der Sole; es verbindet sich weder mit der Sole noch mit dem umliegenden Steinsalz und spült den Salzstock auch nicht aus. Um das Öl wieder aus der Kaverne zu holen, wird diese wieder mit Sole befüllt, die das Öl nach oben herausdrückt, wo es abgepumpt werden kann. Bei jeder Befüllung mit Sole wird die Kaverne geringfügig ausgespült und erweitert sich etwas.

Siehe auch

Vermessung von Kavernen.