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Ölsäure

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Ölsäure ist der wichtigste Vertreter der einfach ungesättigten Fettsäuren. Ihr systematischer Name lautet cis-9-Octadecensäure, sie wird aber auch als Oleinsäure bezeichnet.

Strukturformel
Allgemeines
Name Ölsäur
Andere Namen cis-9-Octadecensäure, Oleinsäure
Summenformel C18H34O2
CAS-Nummer 112-80-1
Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit
Eigenschaften
Molmasse 282,46 g/mol
Aggregatzustand flüssig
Dichte 0,895 g/cm³
Schmelzpunkt 13,4–13,5 °C
Siedepunkt 360 °C
Dampfdruck ? Pa (x °C)
Löslichkeit gut in organischen Lösungsmitteln, nicht in Wasser
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole
keine
R- und S-Sätze

R: -
S: -

MAK nicht festgelegt
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

 

Vorkommen

Ölsäure kommt als Bestandteil der entsprechenden Triglyceride in fast allen natürlichen Ölen und Fetten vor. Einen besonders hohen Anteil an Ölsäure besitzen z. B. Palmöl, Olivenöl (55-80%), Traubenkernöl (15-20%) und Erdnussöl.

Gewinnung und Darstellung

Die Fettsäuren lassen sich durch alkalische Verseifung aus den entsprechenden Triglyceriden gewinnen, in dem die entsprechenden Fette oder Öle mit Alkalien gekocht werden. Da die natürlichen Fette und Öle stets viele unterschiedliche Fettsäuren enthalten, schließt sich in der Regel eine destillative Trennung des entstandenen Gemisches an.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Reine Ölsäure ist eine farblose, ölige und fast geruchlose Flüssigkeit.

Chemische Eigenschaften

Ölsäure ist im Vergleich zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren (z.B. Linolensäure) nur wenig oxidationsempfindlich. Sie oxidiert langsam an der Luft unter Gelbfärbung, die auf die Bildung von Zerfallsprodukten zurückzuführen ist. Hauptangriffspunkt der Oxidation ist die C-C Doppelbindung. Sie wird dabei besonders von Licht, Wärme oder gelösten Metallionen gefördert und verläuft hauptsächlich über radikalische Reaktionsmechanismen. Wichtiger Zwischenschritt der Oxidation ist die Bildung von Hydroperoxiden (-OOH) beim Aufbrechen der C-C Doppelbindung. Die funktionelle Gruppe (-OOH) bildet selbst ebenfalls Radikale und fördern so eine oxidative Kettenreaktion. Weiter können Hydroperoxide zu Ketonen zerfallen und, falls es auch zu einer Spaltung der einfachen C-C Bindung kommt, auch zu Aldehyden oder Carbonsäuren.

Ölsäure und speziell ihre Salze sind amphiphil, das heißt sie beinalten sowohl einen polaren, hydrophilen Teil (die Carboxylgruppe) als auch einen unpolaren, lipophilen Teil (die Kohlenwasserstoffkette).

Sicherheitshinweise

Ölsäure ist kein Gefahrstoff.

Nachweis

Der Nachweis und die Gehaltsbestimmung von Ölsäure (und anderen Fettsäuren) in Fetten wird in der Regel durch Gaschromatografie der Methylester durchgeführt.

Referenz


Siehe auch: Chemikalienliste