Volkseinkommen
Unter dem Volkseinkommen versteht man die Summe aller Erwerbs- und Vermögenseinkommen inländischer privater Haushalte. Die Größe ist identisch mit dem Nettonationaleinkommen (= Nettosozialprodukt) zu Faktorkosten.
Das Volkseinkommen lässt sich theoretisch wie folgt berechnen:
Ausgangspunkt ist der Bruttoproduktionswert, d.h. die Summe des Wertes aller in einer Volkswirtschaft (von In- und Ausländern) produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen). Subtraktion des Wertes der Vorleistungen ergibt die Bruttowertschöpfung. Addition der Gütersteuern (Produktions- und Importabgaben) und Subtraktion der Subventionen ergibt das Bruttoinlandsprodukt.
Abzüglich der Einkommen der Ausländer im Inland und zuzüglich der Einkommen der Inländer im Ausland ergibt sich das Bruttonationaleinkommen BNE. Subtrahiert man die Abschreibungen gelangt man zum Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen oder Primäreinkommen. Subtraktion der Gütersteuern und Addition der Gütersubventionen ergibt schließlich das Volkseinkommen oder Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten.
Alle Beträge, die für Konsum und Investition ausgegeben wurden, zuzüglich der Exporte abzüglich der Importe ergeben das Bruttoinlandsprodukt.
Abzüglich der Einkommen der Ausländer im Inland und zuzüglich der Einkommen der Inländer im Ausland ergibt sich das Bruttonationaleinkommen. Dieses wiederum vermindert um die Abschreibungen ergibt das Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen. Wenn man nun die Gütersteuern (Produktions- und Importabgaben) abzieht und die Subventionen hinzu rechnet, erhält man das Volkseinkommen oder Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten.
Zusammenhänge der Verteilungsrechnung
Die Summe aller im Inland (auch von Ausländern) erwirtschafteten Einkommen ist das Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten. Abzüglich der Einkommen der Ausländer im Inland und zuzüglich der Einkommen der Inländer im Ausland ergibt sich das Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten oder Volkseinkommen.
In der Abbildung ist das BNE gleich 100 % gesetzt. Ohne die Abschreibungen (oberste Größe, lila) und dem Saldo aus Gütersteuern und Subventionen (zweitoberste Größe, schwarz gekachelt) verbleibt das Volkseinkommen.
Probleme in der Praxis
Wie sicherlich klar ist, ist die Erfassung der o.g. Daten recht schwierig, weshalb nicht in allen Ländern entsprechende Statistiken in wünschenswerter Qualität vorhanden sind.