Eishockey

Eishockey ist eine Sportart, die zwischen 1840 und 1875 in Kanada aus verschiedenen Mannschaftssportarten entwickelt wurde. Dabei spielten die stationierten britischen Truppen eine wichtige Rolle, die das schottische Spiel Shinty 1840 als Shinney in Kanada auf Schnee oder Eis spielten. Ab 1855 wurde mit (Feld-)Hockeyschlägern gespielt. Das erste echte Eishockey-Spiel fand am 3. März 1875 in Montréal zwischen Dozenten und Studenten der McGill-Universität Montréal statt. Weitere Vorläufer in Europa hat das Eishockey im Bandy, das auch heute noch in einigen (vor allem nord- und osteuropäischen) Ländern gespielt wird.
Beim Eishockey muss ein Puck, eine flache Gummischeibe, mit Schlägern in das gegnerische Eishockeytor geschoben werden. Das Spiel ist im Allgemeinen sehr körperbetont: mittels so genannter "Bodychecks" ist es möglich, den Gegner seitlich zu verdrängen, um den Puck zu erlangen.
Spielfeld
Das Spielfeld ist ein abgerundetes Rechteck von 60 m Länge und 30 m Breite, das rundherum von einer Bande begrenzt wird. Es wird durch 30 cm breite Linien in 3 gleich große Zonen geteilt: die Angriffs-, die neutrale und die Verteidigungszone. Die neutrale Zone wird durch die Mittellinie halbiert, und mittig auf ihr befindet sich - zentral auf dem Spielfeld - der Anspielpunkt. Im Gegensatz zu vielen anderen Feldsportarten reicht das Spielfeld um die Tore herum. In der nordamerikanischen NHL weicht das Spielfeld von den internationalen Vorgaben ab. Es ist hier meist nur ca. 26 m breit und 56 m lang und verfügt über eine andere Verteilung der Spielfeldzonen. Somit ist das Spiel in Nordamerika in der Regel etwas schneller und aggressiver als in Europa.
Spielregeln
Ein Eishockeyspiel dauert in der Regel 60 Minuten (3 Drittel mit je 20 Minuten) (Nettospielzeit). Da bei jeder Unterbrechung des Spielflusses (Foul etc.) die Uhr angehalten wird, dauert ein Eishockeyspiel jedoch brutto meist erheblich länger. Die durchschnittliche Bruttospielzei eines Drittels in der DEL ist ca. 35 Minuten. Zwischen den Dritteln finden 15-minütige Pausen statt.
Eine Mannschaft darf gleichzeitig während eines Spiels maximal 6 Spieler auf dem Eis haben. (Regel 201a) In der Regel bestehen diese aus 5 Feld-Spielern (2 Verteidiger, 1 Center, 2 Flügelspieler) und einem Torwart. Dabei ist es jedoch auch möglich, den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen. Ansonsten darf frei während des Spiels gewechselt werden, wobei niemals mehr als sechs Spieler auf dem Eis sein dürfen. Bis ca. 1930 gab es noch einen sechsten Feldspieler auf der "Rover"-Position. Um Verletzungen vorzubeugen, ist eine umfassende Schutzausrüstung vorgeschrieben. Zu ihr gehört auch der Helm, der bei den Junioren und den Frauen zusätzlich einen Gesichtsschutz enthalten muss.
"Vorreiter"
Da Eis vorhanden sein muss, wird diese Sportart hauptsächlich in kühleren Gegenden gespielt. Berühmt sind vor allem die Mannschaften vom Rekordweltmeister Russland, von Kanada und den USA, von Tschechien und der Slowakei, sowie den skandinavischen Ländern.
Geschichte
Geschichtliche Bedeutung erlangten oftmals die Spiele zwischen der damaligen Sowjetunion und der USA oder Kanada v. a. in der Phase des Kalten Krieges als Ausdruck des Kampfes der Systeme. Nachdem in der Sowjetunion bis in die 1950er Jahre auf dem Eis vor allem Bandy gespielt wurde, entwickelte sich das russische Eishockey mit einem enormen Tempo. So gelang es dem sowjetischen Team, bereits bei der ersten Weltmeisterschaftsteilnahme 1954 wie auch bei der ersten Teilnahme am Olympischen Eishockey-Turnier Gold zu gewinnen. Die UdSSR schaffte es mit ihrem Team eine Perfektion zu erreichen und machte auch den "Erfindern" des Eishockeys, den Kanadiern oft das Leben schwer.
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR gingen einige der besten Spieler in die National Hockey League (NHL), in der Mannschaften der USA und Kanadas spielen. Die NHL stellt die bedeutendste Liga der Welt dar, mit vielen der besten Spielern aus Europa und anderen Teilen der Welt. Dabei zeigt sich bei den alljährlich stattfindenden NHL-Allstar-Spielen, dass europäische Spieler heute zu den wichtigsten Leistungsträgern der Liga gehören. Nach Nordamerika zieht es die Spieler nicht zuletzt weil dort auch am meisten Geld zu verdienen ist.
Besonderheiten in Deutschland
Die höchste Spielklasse in Deutschland ist seit 1994/95 die Deutsche Eishockey-Liga (DEL), die den Beinamen "1. Bundesliga" trägt.
Im Gegensatz zu anderen Sportarten gibt es in der DEL kein Unentschieden, um rein taktische Spiele zu vermeiden.
Die Punkteverteilung innerhalb der Ligaspiele ist folgendermaßen:
- Sieg innerhalb der regulären Spielzeit:
- 3 Punkte für den Gewinner, 0 für den Verlierer
- Sieg durch Penalty-Schießen nach der regulären Spielzeit:
- 2 Punkte für den Gewinner, 1 Punkt für den Verlierer.
Die Deutsche Meisterschaft wird im Eishockey in den Play-Offs ermittelt, die nach einer Doppelrunde (meist im Februar) beginnen. Dabei spielt im Viertelfinale der 1. gegen den 8., der 2. gegen den 7., usw. in der Serie Best-Of-Seven (d.h. wer zuerst 4 Spiele gewonnen hat, ist eine Runde weiter), die verbleibenden 4 Teams spielen im Halbfinale nach dem Best-of-Five-Modus weiter, d.h. wer zuerst 3 Spiele gewonnen hat, ist im Finale, das ebenfalls im Best-of-Five-Modus ausgetragen wird. Dies erhöht die Spannung und es gibt im Gegensatz zur Fußball-Bundesliga keinen frühzeitigen Meister.
Amtierender Deutscher Meister (Saison 2002/03) sind die Krefeld Pinguine.
Siehe auch: Eishockey in Berlin
Berühmte Eishockey-Spieler
Internationale Stars
Stars aus Nordamerika
- Ed Belfour, Rob Blake, Ray Bourque, Chris Chelios, Bobby Clarke, Paul Coffey, Vincent Damphousse, Marcel Dionne, Kenneth Dryden, Phil Esposito, Tony Esposito, Ron Francis, Grant Fuhr, Doug Gilmour, Dale Hawerchuk, Tim Horton, Gordie Howe, Bobby Hull, Brett Hull, Wayne Gretzky, Dick Irvin, Busher Jackson, Curtis Jospeh, Paul Kariya, Guy Lafleur, Pat LaFontaine, John LeClair, Brian Leetch, Jacques Lemaire, Mario Lemieux, Eric Lindros, Ted Lindsay, Joe Nieuwendyk, Owen Nolan, Mark Messier, Mike Modano Lanny McDonald, Al MacInnis, Stan Mikita, Adam Oates, Bobby Orr, Bernie Parent, Lester Patrick, Denis Potvin, Felix Potvin, Babe Pratt, Chris Pronger, Maurice Richard, Larry Robinson, Jeremy Roenick, Art Ross, Patrick Roy, Brendan Shanahan, Joe Sakic, Denis Savard, Terry Sawchuk, Milt Schmidt, Eddie Shore, Babe Siebert, Bryan Trottier, Keith Tkachuk, Georges Vezina, Doug Weight, Steve Yzerman
Stars aus Europa
UdSSR/Russland/Lettland/Ukraine/Kasachstan
- Venjamin Alexandrow, Helmut Balderis, Wsewolod Bobrow, Pawel Bure, Walerij Charlamow, Sergej Fedorow, Wjacheslaw Fetisow, Anatoli Firsow, Sergej Gonchar, Alexej Gurischew, Artus Irbe, Alexander Jakuschew, Viktor Konowalenko, Wladimir Krutow, Igor Larionow, Boris Majorow, Vladimir Malakhow, Sergej Makarow, Alexander Malzew, Boris Michailow, Alexander Mogilny, Sandis Ozolinsh, Vladimir Petrow, Wladislaw Tretiak, Viktor Tzypliakow, Sergej Samsonow, Vyacheslaw Starshinow, Vladimir Vikulow, Alexej Jaschin, Alexej Zhamnow, Sergej Zubow
CSSR/Tschechien/Slowakei
- Peter Bondra, Jiri Bubla, Vlastimil Bubnik, Milan Chalupa, Zdeno Chara, Josef Cerny, Jiří Dopita, Miroslav Dvorak, Josef Golonka, Domenik Hasek, Milan Handzus, Milan HejdukJaroslav Holik, Jiri Holik, Ladislav Horksy, Marian Hossa, Ivan Hlinka, Jaromír Jágr, Jiri Kochta, Oldirch Machac, Vladimir Martinec, Vaclac Nedomansky, Milan Novy, Zigmund Palffy, Frantisek Pospisil, Jaroslav Pouzar, Robert Reichel, Jano Starsi, Peter Stastny, Josef Stastny, Josef Stümpel
Schweden/Finnland/Norwegen/Dänemark
- Lars Björn, Peter Forsberg, Leif Holmqvist, Sven Johansson, Kim Johnsson, Espen Knudsen, Matti Keikonen, Jarri Kurri, Nicklas Lidström, Pelle Lindbergh, Seppo Lindström, Pekka Marjamäki, Markus Näslund, Nils Nilsson, Timo Nummelin, Teppo Numminen, Lasse Oksanen, Esa Peltonen, Roland Pettersson, Mikael Renberg, Tommy Salo, Teemu Selänne, Mats Sundin, Ronald Stolz, Juhani Tamminen, Esa Tikkanen, Jaram Valtonen Mats Waltin, Henrik Zetterberg
Deutschland/Österreich/Schweiz
- David Aebischer, Rick Amann, Paul Ambros, Rudolf Ball, Wolfgang Boos, Christoph Brandner, Thomas Brandl, Peter Draisaitl, Guy Dubois, Markus Egen, Bernd Engelbrecht, Karl Friesen, Lorenz Funk, Gaston Furrer, Jochen Hecht, Dieter Hegen, Erich Herker, Martin Hinterstocker, Ernst Höfner, Anton Hofherr, Georg Holzmann, Gustav Jaenecke, Uli Jansen, Toni Kehle, Gerhard Kießling, Udo Kießling, Olaf Kölzig, Ernst Köpf, Walter Körbele, Harold Kreis, Lothar Kremershof, Uwe Krupp, Erich Kühnhackl, Walter Leinweber, Mirko Lüdemann, Rainer Makatsch, Holger Meitinger, Robert Müller, Andreas Niederberger, Dietmar Peters, Josef Puschnig, Hans Rampf, Franz Reindl, Erich Römer, Peter Schiller, Rudi Schmieder, Alois Schloder, Sepp Schramm, Marc Seliger, Leo Stefan, Helmut Steiger, Marco Sturm, Siggi Suttner, Matthias Trattnig, Bernd Truntschka, Gerd Truntschka, Gerhard Unterluggauer, Xaver Unsinn, Erich Weishaupt, Adrian Wichser, Hans Zach, Joachim Ziesche
Italien/Frankreich/Belgien/Niederlande
Weblinks
- http://www.del.org -- Seite der Deutschen Eishockey-Liga
- http://www.deb-online.de/ -- Deutscher Eishockeybund
- http://www.sehv.ch/ -- Schweizerischer Eishockeyverband
- http://www.eishockey.at/ -- Österreichischer Eishockeyverband
- http://www.iihf.com -- Die Internationale Eishockey-Föderation (IIHF) (engl.)
- http://www.iihf.com/pdfRules/IIHFRuleBookdeu.pdf -- Regeln des IIHF (deutsch, PDF)
- http://www.nhl.com -- Die nordamerikanische Profiliga NHL (engl.)
- http://www.hhof.com/index.htm -- Die Seite der Hockey Hall of Fame (engl.)