Zum Inhalt springen

Till Seiler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. März 2012 um 23:23 Uhr durch Joyborg (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: -Link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Till Seiler (* 12. April 1981 in Haren (Ems)) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und war im Jahr 2011 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 2000 in Weinstadt und Zivildienst in Waiblingen studierte Seiler ab 2001 an der Universität Konstanz die Fächer Germanistik und Politikwissenschaft auf Lehramt. Von 2008 bis 2009 war er Referendar am Ellenrieder-Gymnasium in Konstanz, an dem er anschließend bis 2011 als Studienrat für Deutsch, Gemeinschaftskunde und Ethik tätig war. Nach seinen sechs Monaten im Deutschen Bundestag kehrte er an das Singener Hegau-Gymnasium zurück.[1]

Politik

Seiler ist seit 1999 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. Er kandidierte bei den Bundestagswahlen 2005 und 2009 erfolglos für das Bundestagsdirektmandat im Wahlkreis Konstanz. Seit 2008 ist er Mitglied des Konstanzer Gemeinderats. Nach der baden-württembergischen Landtagswahl 2011 rückte er am 6. Juni 2011 über die Landesliste in den Bundestag nach.[2][3]

2011 geriet er bei der Konstanzer Bürgerschaft in die Kritik durch seine als Lehrer getätigte Aussage „Wenn ich kein Pazifist wäre, würde ich sagen: erschießen (eignet sich auch für nervige Kollegen, Eltern, Schulleiter etc.)“, die in der Abizeitung seiner Schule in Konstanz erschien.[4] Zudem wurde er von der CDU-Gemeinderatsfraktion für sein Engagement gegen Papst Benedikt XVI. in der Aktion „Freiburg ohne Papst“ anlässlich dessen geplanten Besuches in Freiburg im Breisgau am 24. und 25. September 2011 kritisiert.[5] Er boykottierte die Rede, die Papst Benedikt XVI. auf Einladung des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert am 22. September 2011 im Deutschen Bundestag hielt.[6][7]

Am 22. November 2011 kündigte Seiler an, sein Mandat Mitte Dezember 2011 niederzulegen, weil eine Tätigkeit als Berufspolitiker für ihn nicht in Frage komme.[8][9] Am 3. Dezember legte Seiler sein Mandat offiziell nieder. Ihm folgte Ulrich Schneider nach. Abgeordnetenkollegen vermuteten, dass Seiler auch seine unglückliche Aussage in der Konstanzer Abizeitung nachhing.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Kirsten Schlüter (kis): Ex-Abgeordneter unterrichtet in Singen. In: Südkurier vom 21. Dezember 2011
  2. Konstanzer Grüner rückt in den Bundestag nach. In: suedkurier.de. 17. Mai 2011, abgerufen am 18. Mai 2011.
  3. Biografie Till Seiler. Deutscher Bundestag, abgerufen am 8. Juni 2011.
  4. Till Seiler: Ein Ausrutscher mit Folgen. Südkurier, abgerufen am 22. Juli 2011.
  5. CDU beschwert sich bei Winfried Kretschmann wegen Seiler. Südkurier, abgerufen am 6. August 2011.
  6. „Auch Till Seiler lauscht dem Papst nicht“, 15. September 2011
  7. „Bundestag: Till Seiler bleibt der Papstrede fern“, 20. September 2011
  8. Waltraud Kässer: Konstanzer Till Seiler legt Bundestagmandat nieder. In: see-online.info. 22. November 2011, abgerufen am 22. November 2011.
  9. Südkurier: Till Seiler legt Bundestagsmandat nieder. In: Südkurier. 22. November 2011, abgerufen am 23. November 2011.

Vorlage:PNDfehlt