Pollee
Pollee bezeichnet ein mobiles Frauenurinal. Es wurde 2011 von dem dänischen Designbüro UIWE entwickelt und stellt das erste, diesem Konzept folgende Produkt dar. Pollee wurde speziell für den Einsatz bei Veranstaltungen mit großem Menschenaufkommen wie Versammlungen, Konzerte oder Festivals entworfen.
Entwicklung
Im März 2001 wurde von den Veranstaltern des Roskilde Festivals, eines der größten Musikfestivals in Europa, eine Konferenz unter dem Motto "Backstage: Piss-Off" abgehalten, die sich mit dem Problem des Urinierens auf Festivals auseinandersetzte.[1] Lange Schlangen vor den öffentlichen Toiletten sowie zunehmendes Wildpinkeln setzen die Veranstalter unter Handlungsdruck und trieben die Suche nach möglichen Lösungen voran.
„”We had really long toilet queues, where it was often women who stood and waited. This meant that many girls ended up using the fence to urinate.
- „Es gab wirklich lange Schlangen vor den Toiletten. Meistens waren es Frauen, die dort anstanden. Dies führte dazu, dass viele von ihnen einfach an den Zäunen pinkeln gingen.“ - Signe Brink Pedersen, Projektmanager beim Roskilde Festival[2]“
Die Konfernenz führte zu dem Projekt: "Developing human solutions to peeing in public space for both sexes", wobei nach Lösungen für Männer wie Frauen gesucht werden sollte, den Vorgang des Urinierens einfacher zu gestalten.[2] Aus diesem Projekt ging Pollee hervor, ein „kontaktfreies open-air Urinal für Mädchen“ als Alternative zu den oft unhygienischen und überfüllten Dixi-Toiletten.
Konzept
Die Idee hinter Pollee ist die Entwicklung einer sauberen und bequemen Alternative zu mobilen Toiletten (Dixi-Klo) auf Festivals. Während Männern schon bereits portable Urinale zur Verfügung standen, blieb diese Option Frauen bisher verwehrt.
„“Our drive is that Pollee becomes a real queue-killer that enables girls to get peeing over and done with quickly, so they can get on with the more fun and important things. Queuing is such a waste of life!”
„Ziel war es, Pollee zu einem Warteschlangen-Killer zu machen, so das Mädchen schnell und bequem pinkeln können und sich danach wieder den spaßigen Dingen des Events widmen. Anstehen ist so eine Zeitverschwendung!“ - UIWE[3]“
Zusammen mit den Designerinnen Sara Nanna und Nuala Collins wurden drei Prototypen entworfen.[4] Alle Varianten zeichnen sich durch eine kreuzweise Anordnung von dreieckigen Urinalen um einen Mittelholm aus. Pollee kann somit von vier Personen gleichzeitig genutzt werden. Umgeben werden die Urinale durch, je nach Typ im Ausmaß variierende, Trennwände und -blenden. Diese sind mit Haltegriffen versehen. Die Benutzung erfolgt in einer Teil-Hockposition („Skifahrerhaltung“).[5]
Eine Endversion wurde erstmalig auf dem Roskilde-Festival 2011 präsentiert und zur Benutzung freigegeben. Die Einführung wurde als Erfolg betrachtet. Pollee wurde von vielen Frauen benutzt und positiv aufgenommen:
„”Quite frankly: the girls’ response at the festival was overwhelming. We have talked to hundreds of girls and although we received ideas for improvement, the overall message was: We use it and we love it!”
„Offen gesagt: die Rückmeldung war überwältigend! Wir haben mit hunderten Mädchen geredet, und obwohl wir zahlreiche Verbesserungsvorschläge gesammelt haben, war die allgmeine Botschaft: Wir nutzen es und wir lieben es!“ - Christian Pagh[6]“
Siehe auch
Quellen
- ↑ Roskilde Festival calls urination summit - Denmark.dk
- ↑ a b Pollee, Prototype Urinal to Make Life Easier for Girls - International Business Times
- ↑ Pollee by UiWE - Dezeen Magazine
- ↑ Rethinking public peeing - UIWE
- ↑ The Pollee Urinal by UiWE: Because Girls Sometimes Need to Pee in Public Too! - Inhabitat
- ↑ Peebetter introduces the Pollee shared urinal for women - Digital Journal
