Römisch-katholische Kirche in Deutschland
Geschichte

Die Geschichte der Katholischen Kirche in Deutschland beginnt bereits in früher römischer Zeit. Das 1. bekannte Bistum im 3. Jahrhundert war Trier. Kurz danach wurden weitere Bistümer wie Köln, um 300, oder im 4. Jahrhundert Mainz, begründet. Mit dem Ende des Römischen Reiches kam es jedoch zu einem Stillstand der Mission, die auch nicht durch einige iro-schottische Missionsversuche wieder belebt wurden. Erst mit Bonifatius kam es wieder zu Bewegungen in der Kirche Germaniens. Neben einer Straffung der Moral und einer Ordnung der bereits vorhandenen Kirche, kam es nun zu neuen Missionen mit Bistumsgründungen. Als erste Kirchenprovinzen werden nun Mainz, Köln und Trier errichtet. Doch auch in den folgenden Jahrhunderten wird die Macht der Bischöfe durch zahlreiche mächtige Klöster durchlöchert. Mit dem ausgehenden 10. Jahrhundert beginnt die Osterweiterung des Reiches. Auch sie führt zu neuen Missionen und Bistumsgründungen, so dass man die Grundstruktur der Katholischen Kirche in Deutschland mit dem frühen 12. Jahrhundert als abgeschlossen betrachten kann. Eine Besonderheit bilden hierbei die zumeist großflächigen Diözesen, welche in ihrer Größe nicht mit italienischen oder französischen Bistümern zu vergleichen sind. Primas Germaniae wird der Erzbischof von Magdeburg.
Deutsche Bistümer um 1500:
- Patriarchat Aquileia: Bistum Laibach, Bistum Pedena, Bistum Trient, Bistum Triest
- Kirchenprovinz Besancon: Bistum Basel, Bistum Lausanne
- Erzbistum Bremen-Hamburg: Bistum Lübeck, Bistum Ratzeburg, Bistum Schwerin
- Kirchenprovinz Gnesen: Bistum Breslau, Bistum Lebus
- Erzbistum Köln: Bistum Lüttich, Bistum Minden, Bistum Münster, Bistum Osnabrück, Bistum Utrecht
- Erzbistum Magdeburg: Bistum Brandenburg, Bistum Havelberg, Bistum Merseburg, Bistum Naumburg
- Erzbistum Mainz: Bistum Augsburg, Bistum Chur, Bistum Eichstätt, Bistum Halberstadt, Bistum Hildesheim, Bistum Konstanz, Bistum Paderborn, Bistum Speyer, Bistum Straßburg, Bistum Verden, Bistum Worms, Bistum Würzburg
- Erzbistum Prag: Bistum Olmütz
- Kirchenprovinz Reims: Bistum Tournai
- Erzbistum Salzburg: Bistum Brixen, Bistum Chiemsee, Bistum Freising, Bistum Gurk, Bistum Lavant, Bistum Passau, Bistum Regensburg, Bistum Seckau, Bistum Wien, Bistum Wiener Neustadt
- Kirchenprovinz Tarantaise: Bistum Sitten
- Erzbistum Trier: Bistum Metz, Bistum Toul, Bistum Verdun
- Kirchenprovinz Lund: Bistum Schleswig
- Kirchenprovinz Riga: Bistum Ermland, Bistum Kulm, Bistum Pomesanien, Bistum Samland
- Exemte Bistümer: Bistum Bamberg, Bistum Cammin, Bistum Meißen
Reformation/Gegenreformation
Zu weiteren Veränderungen innerhalb der Deutschen Kirche kam es erst mit der Reformation. Hierbei gab es unter den Gläubigen, wie auch der Kirchenleitung, oftmals Verwirrung. War doch gar nicht klar, welcher Konfession man nun angehörte. So heisst es von einem Pfarrer, dass er Verheiratet sei und den Laienkelch reiche, aber gut Katholisch sei. Die katholische Gegenreformation führte zu einem neuen Bemühen um die Seelsorge und damit verbunden ein Heben der Bildung des einfachen Klerus. Neue Orden widmeten sich nun dem Schulwesen und der Krankenpflege und eine neue Volksfrömmigkeit erwuchs. Gleichzeitig gingen zahlreiche Bistuümer unter, deren Gebiete erst reformiert und dann säkularisiert wurden. Andre wiederum schieden durch den Besitzwechsel aus und fielen an Frankreich oder Polen. Es entstanden aber auch neu, so wie in den heutigen Niederlanden und Belgien. Für das untergegangene Erzbistum Magdeburg wurde nun der Erzbischof von Salzburg zum Primas Germaniae.
Deutsche Bistümer um 1580:
- Patriarchat Aquileia: Bistum Pedena, Bistum Trient, Bistum Triest
- Kirchenprovinz Besancon: Bistum Basel, Bistum Lausanne
- Kirchenprovinz Gnesen: Bistum Breslau
- Erzbistum Köln: Bistum Lüttich, Bistum Münster, Bistum Osnabrück
- Erzbistum Mainz: Bistum Augsburg, Bistum Chur, Bistum Eichstätt, Bistum Hildesheim, Bistum Konstanz, Bistum Paderborn, Bistum Speyer, Bistum Straßburg, Bistum Worms, Bistum Würzburg
- Erzbistum Mechelen: Bistum Antwerpen, Bistum Brügge, Bistum Gent, Bistum Ieper, Bistum Namur, Bistum Roermond, Bistum s'Hertogenbosh, Bistum Tournai
- Erzbistum Prag: Bistum Olmütz
- Erzbistum Salzburg: Bistum Brixen, Bistum Chiemsee, Bistum Freising, Bistum Gurk, Bistum Lavant, Bistum Passau, Bistum Regensburg, Bistum Seckau
- Kirchenprovinz Tarantaise: Bistum Sitten
- Erzbistum Trier: Bistum Metz
- Erzbistum Utrecht: Bistum Haarlem, Bistum Groningen, Bistum Leeuwarden, Bistum Deventer, Bistum Middelburg
- Exemte Bistümer: Bistum Bamberg, Bistum Meißen, Bistum Wien, Bistum Wiener Neustadt
18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert zeigten die Bemühungen der Gegenreformation endlich ihre Früchte. Die Lage der Kirche in Deutschland hatte sich stabilisiert und es blühte eine reiche Volksfrömmigkeit. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts aber kam es erneut zu Bewegungen, wenn auch zuerst nur klein und unscheinbar. So brachte die Aufklärung ein Erstarken des Nationalkirchengedankens, was zu einem Versuch der Machteinschränkung des Papstes auf die Deutsche Kirche führte. Waren diese Versuche auch zum Teil überzogen, so waren sie doch nicht ganz Grundlos, denn die ständigen Eingriffe der Päpstlichen Nuntien in die Rechte der Bischöfe waren durchaus weit über Gebühr.
Deutsche Bistümer um 1790:
- Erzbistum Görz: Bistum Trient, Bistum Triest
- Kirchenprovinz Besancon: Bistum Basel, Bistum Lausanne
- Erzbistum Köln: Bistum Lüttich, Bistum Münster, Bistum Osnabrück
- Erzbistum Mainz: Bistum Augsburg, Bistum Chur, Bistum Corvey, Bistum Eichstätt, Bistum Hildesheim, Bistum Konstanz, Bistum Paderborn, Bistum Speyer, Bistum Straßburg, Bistum Worms, Bistum Würzburg
- Erzbistum Mechelen: Bistum Antwerpen, Bistum Brügge, Bistum Gent,Bistum Ieper, Bistum Namur, Bistum Roermond, Bistum s'Hertogenbosh, Bistum Tournai
- Erzbistum Olmütz: Bistum Brünn
- Erzbistum Prag: Bistum Budweis, Bistum Königgrätz, Bistum Leitmeritz
- Erzbistum Salzburg: Bistum Brixen, Bistum Chiemsee, Bistum Freising, Bistum Graz, Bistum Gurk, Bistum Lavant, Bistum Regensburg
- Erzbistum Trier: Bistum Metz
- Erzbistum Wien: Bistum Linz, Bistum Sankt Pölten
- Exemte Bistümer: Bistum Bamberg, Bistum Breslau, Bistum Fulda, Bistum Laibach, Bistum Meißen, Bistum Passau, Bistum Sitten, Apostolisches Vikariat Sachsen, Apostolische Präfektur Lausitz, Apostolisches Vikariat des Nordens
Säkularistaion
Die Säkularisation hatte fast alle Strukturen der Kirche in Deutschland zerstört. Viele Bistümer waren seit Jahren nicht mehr besetzt worden und ihre Gebiete fielen an neue Landesherren. Mit diesen musste nun, im 1. Viertel des 19. Jahrhunderts, gesprochen werden. Päpstliche Bullen/Konkordate mit den einzelnen Ländern, welche auch finanziell für die Bistümer aufkommen mussten, ordneten die Kirche neu.
Deutsche Bistümer 1825
- Erzbistum Bamberg: Bistum Eichstätt, Bistum Speyer, Bistum Würzburg
- Erzbistum Freiburg: Bistum Fulda, Bistum Mainz, Bistum Rottenburg
- Erzbistum Köln: Bistum Hildesheim, Bistum Limburg, Bistum Münster, Bistum Osnabrück, Bistum Paderborn, Bistum Trier
- Erzbistum München-Freising: Bistum Augsburg, Bistum Passau, Bistum Regensburg
- Exemte Bistümer: Bistum Breslau, Apostolische Präfektur Lausitz, Apostolisches Vikariat des Nordens, Apostolisches Vikariat Sachsen
Nach der Säkularisation ordnete sich die Katholische Kirche in Deutschland neu. In den folgenden Jahren kam es zu einem Erstarken der Volksfrömmigkeit und des Vereinswesen. Dieses hatte auch politische Folgen. So wurde etwa die Zentrumspartei gegründet. Besonders im Bereich des Sozialen, also in Krankenpflege und Kindererziehung, kam es zu zahlreichen Betätigungen und Neugründungen von Ordensgemeinschaften. Auch die Bekämpfungen des preußischen Staates konnten die Erstarkung des Katholizismus nicht aufhalten. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert versöhnten sich Staat und Kirche zunehmend. Dies führte auch zu einer zunehmenden staatstragenden Einstellung der kirchlichen Obrigkeit. So galt der Kölner Erzbischof Felix von Hartmann als ein Anhänger Kaiser Wilhelm II. Erst die Weimarer Republik führte die Katholische Kirche aus ihrem Schattendasein zu einer eigentlichen Emanzipation.
Die Katholische Kirche heute
In Deutschland ist die katholische Kirche in sieben Erzbistümer (Bamberg, Berlin, Freiburg, Hamburg, Köln, München/Freising, Paderborn) und 20 Bistümer gegliedert. Die Zahl der Pfarreien und sonstiger Seelsorgestellen betrug 12.998 (Stand: 2003). In der Pfarrseelsorge waren 1999 rund 13.000 Weltpriester und Ordenspriester tätig. Ein Pfarrer betreut in Deutschland im Durchschnitt 2.231 Gläubige, dennoch sind einige Kirchengemeinde aus Mangel an Priestern unbesetzt.
Die Zahl der Teilnehmer am sonntäglichen Gottesdienst nimmt von Jahr zu Jahr stetig ab und betrug nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) 2003 nur noch 3,98 Millionen Menschen gegenüber 6,19 Millionen Teilnehmer im Jahr 1990.
Auch in den anderen Bereichen der Grundstrukturen des kirchlichen Lebens gibt es rückläufige Zahlen. Die Anzahl der Taufen ist 2003 mit 205.904 Personen auf einen neuen Tiefstand angelangt, was jedoch nicht zuletzt auf eine stark rückläufige Zahl dre Geburten zurück zu führen ist. 1990 wurden noch 300.000 Personen getauft. Die Zahl der Trauungen verringerte sich 2003 erneut und betrug 50.885 (1990: 116.000). Bei den katholischen Bestattungen lag die Anzahl im Jahr 2003 bei 270.536 Personen (1990: 298.000).
Aus der katholischen Kirche ausgetreten sind 129.598 Personen (Stand: 2003).
*Die Geschichte seit 1825(!) fehlt hier komplett.
*Abgesehen davon, das ein solcher Artikel nicht nur Gescichte behandeln sollte, sondern auch die Gegenwart (Was ist die KKiD heute? Wie ist sie strukturiert? Wer gehört ihr an, etc. *Die minutiöse Aufzählung sämtlicher Erzbistümer und ihrer Suffragane zu vier verschiedenen Zeitpunkten erscheint schon mit Blick auf die Kürze der übrigen Ausführungen übertrieben.
Weblinks
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