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Geschichte Nordamerikas

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Geschichte Nordamerikas

Die Erstbesiedelung Amerikas wird im Augenblick wieder heftig diskutiert. Es gibt einige Hinweise auf eine noch früher als bisher angenommene Besiedlung Amerikas (Monte Verde, Pedra Pintada).

Auch die bisherige Theorie, nach der vor rund 14.000 Jahren die Besiedlung Amerikas ausschließlich über die Landbrücke zwischen Alaska und Sibirien erfolgte, ist inzwischen umstritten. Genetiker schätzen anhand von Erbgutanalysen die Ankunft der ersten Menschen aus Asien auf 22.000 bis 30.000 Jahre ein, moeglicherweise mit Schiffen.

Vor der Ankunft Columbus 1492 besass das Nordamerika womöglich mehr Einwohner als das damalige Europa. Die Bevölkerungzahl wird von Antropologen und Archäologen auf bis 112 Millionen Menschen geschätzt. Auch vermutet man eine ähnlich alte und reichhaltige Kultur wie in Europa.

Der spanische Eroberer Hernando de Soto berichtet auf seiner Goldsuche ab 1539 von einem mit Indianern dicht bevölkerten Land, die in tausenden von Kanus die Flüsse entlangpaddelten und die Felder mit Mais bestellten. Das ganze Land war mit Städten durchzogen, die auch Ausmasse der damaligen Städte wie Madrid oder London. Der Grossteil der Bevölkerung lebte auf Farmen, sie hatten Tiergehege, Obstgärten und Teiche.

Erste europäische Reisende (der Brite William Wood, 1634) bezeichneten die Ureinwohner als hübsche und liebenswürdige Menschen, die zudem sehr viel hygienischer lebten als die Europäer seiner Zeit.

Kurz nach der Entdeckung betrieben die indianischen Besiedler der Atlantikküste regen Handel mit den Europäern. Erste Versuche der Europäer, Siedlungen zu gründen, wurden von den Indianern mit Pfeil und Bogen blutig niedergeschlagen. Das zeitraubende Stopfen der Musketen erwies sich als Nachteil.

Im Jahr 1616 wurden Krankheitserreger wie Pocken-, Hepatitis- und Masernviren von Schiffbrüchigen eingeschleppt, als die Ureinwohner sie aufnahmen. Rund 90% der Ureinwohner erlagen während der folgenden 3 Jahre den Krankheiten. Millionen von Indianern starben an tödlichen Keimen aus Europa. Dies führte zur Entvölkerung weiter Teile Nord- und Südamerikas, bevor die ersten weissen Siedler ankamen.

1620 landeten die ersten Siedler aus England mit der "Mayflower" im heutigen US-Staat Massachusetts. Diese konnten direkt in den verlassenen Indianersiedlungen Unterschlupf finden. Auch waren die Küstenindianer nun bereit zu kooperieren und liessen ihnen mit Plymouth das Einfallstor der Engländer nach Nordamerika gründen.

Das beliebte Verdikt des US-Historikers George Bancroft (1800 bis 1891), Nordamerika sei "eine unproduktive Einöde" und die Indianer nichts anderes als "ein paar verstreute Stämme schwächlicher Barbaren" gewesen, gilt als veraltet. Man urteilte zunächst nach dem Bild, das sich den ersten Siedlern nach den Krankheitswellen zeigte. Es überlebten nur wenige Ureinwohner, die die ersten Amerikaner jedoch bis heute als tumbe Jäger und Sammler ansahen.

Präkolumbische Zeit

Als allgemein akzeptierte, erste Kultur gilt die Clovis-Kultur von ca. 11.600 bis ca. 10.700 v. u. Z. Benannt wurde sie nach dem ersten Fundort Clovis, New Mexico. Typisch waren die sorgfältig bearbeiteten, meist kannelierten, Waffenspitzen.

Als Nachfolger der Clovis-Kultur, gilt die Folsom-Kultur, ca. 10.500-9.000 v.H, bzw. der Folsom-Komplex, dem mehrere Traditionen zugeordnet werden (Hells Gap, Midland, Agate Basin).

Als letzte, wenn man so will, paläo-indianische Kultur, trat der Plano-Kultur (-Komplex), die Nachfolge der Folsom-Kultur an. Mit Ihren verschiedenen Ausprägungen (Alberte, Cody, Frederick, Eden, Scotssbluff), dauerte sie von 9.000 - 8.500 v.H.

Die grösste vorkolumbianische Siedlung nördlich von Mexiko ist Cahokia Mounds. Haupsächlich besiedelt im Zeitraum 800-1400 deckte sie nahezu 1600ha ab. Die bäuerliche Gesellschaft hatte zu Spitzenzeiten ein Ausmass von 10.000-20.000 Einwohnern in den Jahren 1050-1150. (Weltkulturerbe Cahokia Mounds State Historic Site)

Entdeckung Nordamerikas

Datei:Kolonien in Nordamerika.jpeg
Kolonien in Nordamerika
Siehe auch Entdeckung Amerikas.

Die Fahrt von Christoph Kolumbus nach Amerika im Jahre 1492 gilt offiziell als Entdeckung (Mittel-)Amerikas auch wenn sich dieses Faktum mittlerweile erwiesenermassen als falsch herausgestellt hat. Seefahrer der Wikinger haben den amerikanischen Kontinent schon einige hundert Jahre früher bereist und es gilt als wahrscheinlich, dass auch andere Seefahrer die Reise über den atlantischen Ozean geschafft haben, bevor Kolumbus in See stach.

Kolonialzeit

1606 teilt der König von England Jakob I. seine Nordamerikanischen Kolonien wie folgt ein: Das Gebiet vom 34. bis zum 41. nördlichen Breitengrad soll die London-Company besiedeln, das Gebiet vom 41. bis zum 45. Grad die Plymouth-Company.

Geschichte der Nationalstaaten