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Bad Vilbel

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Wappen Karte
Wappenabbildung auf badvilbel.de

Hilfe zu Wappen
Karte Bad Vilbel in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Kreis: Wetteraukreis
Geographische Lage: 50° 10' n. Br.
8° 45' ö. L.
Höhenlage: 109-200 m ü. NN
Fläche: 25.65 km²
Einwohner: 30.905 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.204 Einwohner je km²
Postleitzahl: 61118 (alt: 6368)
Vorwahl: 06101
Kfz-Kennzeichen: FB
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 003
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Parkstraße 15
61118 Bad Vilbel
Webseite: www.badvilbel.de
E-Mail-Adresse: stadt@bad-vilbel.de
Politik
Bürgermeister: Dr. Thomas Stöhr (CDU)
Regierende Partei: CDU

Die Stadt Bad Vilbel im hessischen Wetteraukreis grenzt an den nördlichen Stadtrand von Frankfurt am Main und ist für seine Mineral- und Heilwasserquellen überregional bekannt.


Geografie

Lage Bad Vilbels im Nordosten von Frankfurt am Main

Geografische Lage

Bad Vilbel liegt an der Südspitze der Wetterau, einem aufgrund seiner sehr fruchtbaren Böden seit der Jungsteinzeit besiedelten Landstrich zwischen Taunus und Vogelsberg. Ihr Ende bildet die im Süden Bad Vilbels befindliche Erhebung Schöllberg mit der Siedlung Heilsberg und der Stadtgrenze nach Frankfurt. Vom Vogelsberg kommend fließt der Fluss Nidda durch die Stadt, um bei Frankfurt-Höchst in den Main zu münden. Im Südwesten befindet sich der Vilbeler Wald. Fallwinde und Kaltluftströme vom Taunus sorgen fast täglich für einen kompletten Luftaustausch.

Nachbargemeinden und -kreise

Die angrenzenden Gemarkungen sind die der Stadt Karben im Norden, der Gemeinde Niederdorfelden (Main-Kinzig-Kreis) im Nordosten, sowie der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main im Süden, Westen und Südosten. Bad Vilbel ist also von fast drei Seiten vom Stadtgebiet der Mainmetropole umgrenzt. Durch diese Lage liegt es wesentlich näher an der Frankfurter Innenstadt, als einige Stadtteile der Großstadt.

Stadtgliederung

Bad Vilbel besteht heute aus fünf Stadtteilen:

Geschichte

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)
Quelle: HSL

Obgleich sich in der Gegend Hinweise auf Besiedelungen – unter anderem durch die Römer – schon lange vor dem Beginn unserer Zeitrechnung finden, wurde Vilbel im Jahre 774 erstmals in Schenkungsurkunden an das Kloster Lorsch erwähnt. Seitdem war die Siedlung und ihre Nachbardörfer Dortelweil, Gronau und Massenheim häufig Spielball der herrschenden Mächte und ihrer Grenzziehungen.

Vilbel wurde 1255 zweigeteilt, mit der Nidda als Grenze. Der Ostteil wurde Falkenstein, später Mainz zugesprochen, der Westteil der Grafschaft Hanau, während Dortelweil im Norden 1292 der Freien Reichsstadt Frankfurt angeschlossen wurde. Massenheim und Gronau unterlagen zunächst dem Gericht Bornheimer Berg und gehörten seit dem 15. Jahrhundert ebenfalls zu Hanau.

Diese Situation hielt bis in das 19. Jahrhundert an, als Vilbel, Massenheim und Dortelweil der Provinz Oberhessen des Großherzogtums Hessen-Darmstadt zugesprochen wurden, Gronau schließlich der preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Von den jahrhundertelang durch und um Vilbel verlaufenden Grenzen zeugen auch heute beispielsweise noch Funde von Grenzsteinen im Vilbeler Wald oder das Alte Zollhaus zwischen Bad Vilbel und Frankfurt. Nach den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts, die beide schwere Opfer in der Bevölkerung und letzterer auch erhebliche bauliche Schäden über die Siedlungen brachte, waren die Ortschaften im neugeschaffenen Bundesland Hessen vereint.

Vilbel erhielt 1948 das Prädikat „Bad“ aufgrund seiner zahlreichen Quellen, obwohl der Kurbetrieb im Heilbad schon seit der Jahrhundertwende existierte. Im gleichen Jahr wurde die Vertriebenensiedlung Heilsberg im Süden offiziell Stadtteil. Die hessischen Gebietsreform von 1971/72 führte die Orte Bad Vilbel, Dortelweil, Gronau und Massenheim zur Stadt Bad Vilbel zusammen. Die Stadtteile sind zum Ende der 20. Jahrhunderts teilweise baulich zusammengewachsen und dieser Prozess hält an: In den letzten Jahren wurden erhebliche Flächen für Wohnbebauung und Dienstleistungsgewerbe ausgewiesen, unter anderem im Stadtteil Dortelweil und im Baugebiet Krebsschere zwischen Bad Vilbel und Massenheim.

Heute ist Bad Vilbel Mittelzentrum für die umliegenden Ortschaften und den ländlich geprägten Norden Frankfurts.

Politik

Die Stadtverordnetenversammlung setzt sich aus 45 Mitgliedern wie folgt zusammen:

Der Bürgermeister ist Dr. Thomas Stöhr (CDU), die hauptamtlichen Stadträdte Jörg Frank (CDU) und Dieter Peters (Parteilos).

Bei der Bundestagswahl 2005 wählten die Bad Vilbeler Wahlberechtigten wie folgt (Zweitstimmen):
SPD 27%, CDU 38%, Grüne 13%, FDP 15%, Linke 4%, Sonstige 2%.

Abgeordnete im Deutschen Bundestag für Bad Vilbel im Wahlkreis 178 (Wetterau) ist Nina Hauer, SPD.

Städtepartnerschaften

Bad Vilbel ist verschwistert mit

Von 1972 an bestand ferner eine Städtepartnerschaft mit Huizen in den Niederlanden. Diese wurde jedoch um die Jahrhundertwende von holländischer Seite beendet.

Kultur, Freizeit und Sehenswürdigkeiten

Alter Trinkbrunnen im Bereich des Kurhauses

Innenstadt und Kurpark

In der Stadtmitte Bad Vilbels sind viele erhaltene fränkische Fachwerkhäuser zu finden, insbesondere das Alte Rathaus, das 1498 erbaut und zuletzt 2005 restauriert wurde. Eine Vielzahl alter und neuer Brunnen in der ganzen Stadt zeigt Bad Vilbels Geschichte als „Quellenstadt“ auf.

Der Kurpark wird jedes Frühjahr aufwändig bepflanzt und bietet darüber hinaus Anlagen für Freizeitaktivitäten wie Frei- und Hallenschwimmbad, eine Minigolfanlage und mehrere Spielplätze. Auch die Stadtbibliothek und das Kurhaus mit seinen wechselnden Veranstaltungen finden sich dort.

Wasserburg und Burgfestspiele

Im nördlichen Teil des Kurparks, am Ufer der Nidda steht die Ruine einer Wasserburg, deren ältesten Bauteile aus dem 12. Jahrhundert stammen. Sie war unter anderem Unterschlupf und Wohnsitz für einen Raubritter namens Bechtram, der heute noch ein Lokalheld der Bad Vilbeler ist. Die Burg wurde mehrmals teilweise oder ganz zerstört, zuletzt 1796 von der Französischen Armee, und blieb schließlich Ruine. Dennoch sind die erhaltenen Teilen der Burg auch heute noch sehenswert. Im Turm und einem Seitengebäude befindet sich das Brunnen- und Heimatmuseum mit vielen Ausstellungsstücken aus der bewegten Vilbeler Geschichte.

Überregional bekannt sind die Bad Vilbeler Burgfestspiele im Sommer, die seit 1987 in der Wasserburg veranstaltet werden. Gastspiele internationaler Ensembles, Musicals und mitunter außergewöhnliche Theaterstücke zogen zuletzt über 70.000 Besucher im Jahr an.

Bad Vilbeler Markt

Der Bad Vilbeler Markt ist das größte Volksfest der Wetterau und zieht jährlich hundertausende Besucher aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet an. Der Markt, der auf dem Festplatz nördlich des Burgparks stattfindet, beginnt jedes Jahr am dritten Samstag im August und dauert acht Tage, wobei Mittwoch und Donnerstag Ruhetage sind. Erstmals wurde das Fest im Jahr 1820 erwähnt. Der immer Dienstags stattfindende Viehmarkt (Bezirkstierschau) ist ein besonderer Publikumsmagnet. An diesem Marktdienstag als „Lokalfeiertag“ bleiben viele Geschäfte, Behörden und die Schulen der Stadt nachmittags geschlossen.

Weitere Kultur- und Freizeitangebote

Das Kulturzentrum Alte Mühle bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen. Im 14-täglichen Wechsel werden Theater- bzw. Kino-Aufführungen angeboten. Zwei Wochen im Sommer findet ein Open-Air-Kino mit breitem Rahmenprogramm im Freibad statt, das sich großer Beliebtheit erfreut.

Der Stadtwald ist von ausgeschilderten Wanderwegen durchzogen und beinhaltet einen Waldlehr- und einen Trimm-dich-Pfad, sowie einen großen Abenteuerspielplatz.

Im Sommer veranstaltet die Kulturpflege der Stadt Bad Vilbel eine Reihe von Open-Air Jazz-Veranstaltungen, wie Jazz unter den Plantanen im Kurpark und andere Konzerte in den Stadtteilen Massenheim, Dortelweil und Gronau. Der Eintritt zu diesen Aufführungen ist generell frei.

Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das Quellenfest mit großem Straßenfest in der Innenstadt jedes Jahr im Mai und der Weihnachtsmarkt um die Wasserburg am dritten Adventswochenende.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Datei:Zeichen 330.png

Bad Vilbel liegt an den Bundesstraßen 3 und 521. Erstere ist im Stadtgebiet autobahnähnlich ausgebaut und dient als Zubringer zur Bundesautobahn 661. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Frankfurt-Friedberger Landstraße (A 661, AS 9, Heilsberg und südliche Kernstadt) und Frankfurt-Preungesheimer Dreieck (A 661, AS 8, nördliche Kernstadt und andere Stadtteile) im Süden, sowie die Anschlussstelle Friedberg (A 5, AS 16) aus Richtung Norden.


Datei:S-Bahn Berlin Logo.png

An den Strecken von Main-Weser-Bahn und Niddertalbahn gelegen, ist Bad Vilbel mit einem Bahnhof und drei Haltepunkten an das Netz der Deutschen Bahn angebunden. Die S-Bahn-Linie 6 fährt die Stationen Bad Vilbel, Bad Vilbel Süd und Dortelweil an, Regionalbahnen der Niddertalbahn (RMV-Linie 34) halten in Bad Vilbel und Bad Vilbel-Gronau. Durch die S6 ist Bad Vilbel ganztägig im 15-Minuten-Takt mit der Frankfurter Innenstadt verbunden, die Fahrzeit zum Frankfurter Hauptbahnhof beträgt etwa 20 Minuten. Hinzu kommen RE-Verbindungen nach Frankfurt im Berufsverkehr.


Datei:Zeichen 224.png
Buslinien in Bad Vilbel

Bad Vilbel ist mit mehreren Buslinien mit den umliegenden Städten verbunden: Die Frankfurter Linie 30 verbindet den Bad Vilbeler Bahnhof, Innenstadt und Heilsberg mit dem Frankfurter Nordend, sowie der Innenstadt (Konstablerwache) und fährt im Berufsverkehr weiter an den südlichen Stadtrand der Großstadt, nach Frankfurt-Sachsenhausen. Die Frankfurter Linie 65 verbindet den Bad Vilbeler Bahnhof mit Massenheim, Frankfurt-Nieder-Erlenbach, Bad Homburg-Ober-Erlenbach und Karben-Petterweil. Die dritte Frankfurter Linie 69 fährt in einem Rundkurs über den Heilsberg und im Berufsverkehr weiter nach Frankfurt-Bornheim. Die Wetterauer Linie 26 fährt von Bad Vilbel nach Gronau, Karben und Rosbach, während die Regionalbuslinie 940 von der Bad Vilbeler Kernstadt auf den Heilsberg und nach Frankfurt-Bergen-Enkheim, -Fechenheim und Offenbach am Main fährt. Die Linie 5150 schließlich verkehrt am Wochenende und im Spät- und Frühverkehr auf der Strecke der Niddertalbahn nach Niederdorfelden, Schöneck, Nidderau, Altenstadt und Glauburg.

Darüber hinaus gibt es fünf Stadtbus-Linien:

  • Linie FB-61: Innenstadt – Heilsberg – Innenstadt (über Kernstadt-Wohngebiete)
  • Linie FB-62: Innenstadt – Bahnhof – Dortelweil – Innenstadt
  • Linie FB-63: Innenstadt – Gronau – Bahnhof – Innenstadt – Massenheim – Innenstadt
  • Linie FB-64: (Innenstadt –) Bahnhof – Dortelweil – Bahnhof (– Innenstadt)

Die Stadtbuslinien verkehren Montag bis Freitag von 7 bis 21 Uhr im Stundentakt, Samstags von 7 bis 15 Uhr. Die Linien 61 und 64 fahren 30-minütlich. Die zentrale Umsteigestation ist Zentralparkplatz in der Innenstadt. Die Linie 69 wird zum Jahresende 2005 eingestellt, das Stadtbusnetz neu konzeptioniert.

Unternehmen

Über zwanzig Mineral- und Heilquellen existieren im Stadtgebiet, jedoch sind heute nur noch wenige Brunnenbetriebe erhalten geblieben, die größten sind die Hassia-Gruppe und Kronia-Quelle.

Mehrere andere Unternehmen haben ihren Sitz bzw. die Hauptverwaltung in Bad Vilbel, unter ihnen die Allianz Dresdner Bauspar AG, die Gesellschaft für Zahlungssysteme (Eurocard), Lahmeyer International, Radio FFH und der Pharmakonzern Stada.

Medien

Lokalteile für Bad Vilbel erscheinen in den Tageszeitungen Frankfurter Rundschau, Frankfurter Neue Presse (öffentliches Bekanntmachungsorgan) und Wetterauer Zeitung. Einmal wöchentlich wird zudem der Bad Vilbeler Anzeiger im Stadtgebiet verteilt, ein kostenloses Blatt mit einer Zusammenfassung der FNP-Lokalnachrichten und den amtlichen Bekanntmachungen.

In Bad Vilbel steht das Funkhaus der privaten Hörfunksender Radio FFH, planet radio und harmony.fm. Weitere wichtige Sender sind die Programme des Hessischen Rundfunks.

Außerdem befinden sich die Sitze des Verbandes Hessischer Zeitungsverleger e.V. und der RTL Programmfenster Hessen GmbH in Bad Vilbel.

Bildung

Schulen

Brunnenschule
Schule für Lernhilfe und Erziehungshilfe, Sonderpädagogisches Beratungs- und Förderzentrum
Ernst-Reuter-Schule
Grund-, Haupt und Realschule mit Förderstufe (Heilsberg)
Georg-Büchner-Gymnasium
Gymnasium
John-F.-Kennedy-Schule
Haupt- und Realschule mit Förderstufe
Regenbogenschule
Grundschule (Dortelweil)
Saalburgschule
Grundschule
Stadtschule
Grundschule

andere Bildungsträger

Berufsförderungswerk Frankfurt am Main
Einrichtung zur beruflichen Rehabilitation
Musikschule Bad Vilbel e.V.
Musikschule mit knapp 1900 Schüler/innen und 61 Lehrkräften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben


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