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Joachim Schroedter

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Joachim Schroedter (* 2. April 1897 in Breslau; † 1. Juli 1934 in Dresden) war ein deutscher Mediziner, SA-Führer und eines der Opfer des so genannten Röhm-Putsch.

Leben und Wirken

Schroedter war der Sohn des Alfred Schroedter, dem Bevollmächtigten der Berwerksgesellschaft „G. v. Giesches Erben“, und seiner Ehefrau Frieda, geborene Doemmel. Von 1903 bis 1914 besuchte er das Realgymnasium am Zwinger in Breslau.

Kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914 trat Schroedter als Kriegsfreiwilliger in das 11. Grenadierregiment ein, mit dem er bis zum Kriegsende an der Westfront kämpfte. Sein Abitur bestand er am 11. Juni 1915 während eines Fronturlaubs. Im Krieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen, der württembergischen und hessischen Tapferkeitsmedaille, dem Deutschritterkreuz und dem Schlesischen Adler beider Klassen ausgezeichnet. Später erhielt er noch die Gedenkmünze an den krieg sowie das Verwundetenabzeichen in Schwarz.

Nach seinem Ausscheiden aus der Armee am 40. April 1919 studierte Schroedter ab dem Zwischenemester 1919 Zahnmedizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau. Dort bestand er im Juni 1920 das Voexamen und im Juli 1922 das Staatsexamen mit dem Prädikat gut. 1923 promovierte er mit einer Dissertation Über einen Fall von Kiefernekrose nach Arsenanwendung zum Dr. med. dent. Anschließend ließ er sich als Zahnarzt in Liegnitz nieder.

Mit Eintrittsdatum vom 1. November 1930 trat Schroedter in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 351.249). Außerdem wurde er Mitglied der Sturmabteilung, der Saalschutz- und Straßenkampforganisation der Partei. In den folgenden Jahren gehörte Schroedter zum engeren Kreis um den schlesischen SA-Chef Edmund Heines.

Im Herbst 1933 wurde Schroedter im Rang eines SA-Oberführers als Führer der SA-Brigade 33 nach Dresden versetzt. In dieser Stellung wurde Schroedter am 30. Juni 1934 im Zuge der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungsaktion der NS-Regierung vom Frühsommer 1934 verhaftet und in den frühen Morgenstunden des 1. Julis 1934 in der SS-Kaserne in Dresden-Trachenberge zusammen mit drei weiteren Personen (Ernst Ewald Martin, Lamberdus Ostendorp, Otto Pietrzok) von Angehörigen der Politischen Bereitschaft Sachsen erschossen. In der offiziellen Totenliste zum Röhm-Putsch wird Schroedter fälschlich mit dem Namen Joachim Schröder identifiziert.

Schriften

  • ''Über einen Fall von Kiefernekrose nach Arsenanwendung, 1923. (Dissertation)

Literatur

  • Otto Gritschneder: "Der Führer hat Sie zum Tode verurteilt ...". Hitler Röhm-Putsch-Morde vor Gericht, 1993.