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Schleswig

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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung
auf ngw.nl
Deutschlandkarte, Position von Schleswig hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Landkreis: Schleswig-Flensburg
Fläche: 24,30 km²
Einwohner: 24.237 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 997 Einwohner je km²
Höhe: 3 m ü. NN
Postleitzahl: 24837
Vorwahl: 04621
Geografische Lage: 54° 31' n. Br.
09° 34' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 075
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausmarkt 1
24837 Schleswig
Website: www.schleswig.de
E-Mail-Adresse: stadt@schleswig.de
Politik
Bürgermeister: Thorsten Dahl (parteilos)
Lage der Stadt Schleswig im Kreis Schleswig-Flensburg

Schleswig (lat.: Sliaswig, Sleswich, plattdeutsch: Sleswig, dänisch: Slesvig, wörtlich: Schlei-Bucht) ist Kreisstadt des Kreises Schleswig-Flensburg im Norden von Schleswig-Holstein an der Schlei. In Schleswig gibt es eine dänische Volksgruppe (Dänische Minderheit).

Geschichte

Blick über die Schlei auf den Schleswiger Dom

Schleswig wurde 804 erstmals als Sliasthorp erwähnt und feiert somit im Jahr 2004 sein 1200-jähriges Jubiläum. Die Haithabu genannte Siedlung am Haddebyer Noor wurde 1066 zerstört und die wenige Jahre zuvor am Nordufer der Schlei gegründete Neusiedlung erlebte einen Aufschwung.

Adam von Bremen berichtet im Jahr 1076 ausführlich über die Bedeutung Haithabus und Schleswigs. So wurde unter Erzbischof Adalbert von Bremen in Schleswig eine Synode abgehalten, zu der Vertreter aus ganz Nordeuropa eingeladen waren. Erster Bischof Schleswigs war Harald (Haroldus), zweiter Poppo, dritter Rodolphus. Residenz des Bischofs war Schloss Gottorf, ab 1268 jedoch die Burg Schwabstedt, nachdem der Herzog von Schleswig das Schloss übernommen hatte. Schleswig war zu dieser Zeit noch immer ein bedeutender Handelsplatz, doch ging die regionale Vorrangstellung im Laufe der Zeit auf Flensburg über. Bis zur Reformation und kurz danach verschwanden fast alle der zahlreichen Kirchen und Klöster der Stadt.

Nach der Landesteilung der Herzogtümer Schleswig und Holstein 1544 wurde Schloss Gottorf Residenz der (Herzöge) von Gottorf. Diese blieben der dänischen Krone untergeordnet, führten jedoch immer mehr eine eigenständige Politik. 1721, nach dem Großen Nordischen Krieg verloren die Herzöge von Gottorf sämtliche Besitzungen im Herzogtum Schleswig, die an den dänischen König fielen. Nach dem Verlust der Residenzfunktion wurde das Schloss Sitz des Obergerichts, der Regierungs- und Justizbehörde für das gesamte Herzogtum Schleswig. 1834 trennte man Regierung und Gericht und richtete zusätzlich eine Ständeversammlung ein, die von nun an im Ständesaal des Rathauses tagte. Neben der Funktion als Behördensitz war Schleswig in erster Linie eine Ackerbürgerstadt. 1711 wurden die beiden westlichen Vorstädte Lollfuß und Friedrichsberg eingemeindet.

Ab 1840 wurde der deutsch-dänische nationale Konflikt das beherrschende Thema in der Stadt, deren Bürger sich überwiegend auf Seiten der Schleswig-Holsteiner stellten. 1848 brach der Bürgerkrieg aus, in dem es am 23. April 1848 zur Schlacht bei Schleswig kam. Nach dem endgültigen Ende der Kampfhandlungen 1850 wurden die Behörden innerhalb der dänischen Monarchie neu geordnet. Schleswig verlor sämtliche Provinzialbehörden. Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde Schleswig preußisch und 1868 Sitz des Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holsteins und der Bezirksregierung. Dies blieb sie bis 1945/46, als Kiel Landeshauptstadt des neu gegründeten Landes Schleswig-Holstein wurde.

Schleswig ist heute kulturelles Zentrum des Landesteils Schleswig.

Politik

Bürgermeister

Stadtrat

Sitzverteilung in der Schleswiger Ratsversammlung:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schleswiger Dom
  • Der Schleswiger Dom St. Petri beherrscht das Bild der Stadt schon von weitem. Sein Turm ist jedoch erst 100 Jahre alt.
  • Die Schleswiger Altstadt zu Füßen des Doms konnte ihr altertümliches Bild weitgehend bewahren. Zentrum derselben ist der Rathausmarkt, von dem einige schöne Straßen abgehen. Das Rathaus mit dem alten Ständesaal entstand im 19. Jahrhundert durch Umbau des alten Grauklosters, dessen mittelalterliche Reste noch deutlich an der Rückseite des Gebäudes erkennbar sind.
  • Südöstlich der eigentlichen Altstadt liegt die Fischersiedlung Holm mit einem geschlossen erhaltenen Bestand alter Fischerhäuser. Am Ende der Süderholmstraße befindet sich das alte Johanniskloster mit einem Bibelmuseum.
  • Vom Rathausmarkt führt die lange Straße zum Gallberg und Kornmarkt, wo die eigentliche Geschäftsstraße Schleswigs, der heute vollständig zur Fußgängerzone umgewandelte Stadtweg, beginnt. Dieser erstreckt sich unterhalb der Anhöhe entlang des Nordufers der Schlei und geht in den Stadtteil Lollfuß über, wo neben vielen Kleinbürgerhäusern vor allem das heutige Amtsgericht und das so genannte Präsidentenkloster sehenswert sind.
  • Schloss Gottorf ist heute Sitz der schleswig-holsteinischen Landesmuseen. Der Schlossgarten mit dem Globushaus und dem Herkules wird Schritt für Schritt rekonstruiert. Das Schlossgebäude selbst kann auf eine über 800jährige Baugeschichte zurückblicken.
  • Südlich des Schlosses beginnt der Stadtteil Friedrichsberg mit dem 85 Meter hohen Wiking-Turm von 1973, von dem man eine herrliche Aussicht über die Stadt hat. Weitere Sehenswertigkeiten sind das preußische Regierungsgebäude, im Volksmund Roter Elefant genannt, heute Sitz des Oberlandesgerichts, das Stadtmuseum im Günderothschen Hof, das Prinzenpalais, heute Sitz des schleswig-holsteinischen Landesarchivs, die Friedrichsberger Dreifaltigkeitskirche und einige Seitenstraßen des Stadtteils.
  • Am Südufer der Schlei sind die Wallanlagen der alten Wikingerstadt Haithabu zu erkennen. Dort liegt auch das Wikingermuseum.

Theater

  • Landestheater Schleswig

Büchereien

In Schleswig existieren eine deutsche und eine dänische Bücherei.

Verkehr

Schleswig liegt an der A 7. Hier kreuzen sich die Bundesstraßen B76, B77 und B201.

Medien

Regionale Tageszeitungen in Schleswig sind die Schleswiger Nachrichten und die dänische Flensborg Avis. Beide Zeitungen haben eine lokale Redaktion in Schleswig und bringen regionale Seiten für die Stadt heraus.

Bildung

Grundschulen:

  • Bugenhagenschule (Friedrichstraße 103)
  • Dannewerkschule (Holzredder 2 b)
  • Schule Nord (Schützenredder 16)
  • St. Jürgen-Schule (Erlenweg 2)
  • Wilhelminenschule (Lutherstraße 11)

Hauptschulen:

  • Asmus-Jakob-Carstens-Schule (Gallberg 47)
  • Bugenhagenschule (Friedrichstraße 103)
  • Gottorp Skolen (Dorfstraße 25)
  • Hjort-Lorenzen-Skole (Königsberger Straße 3)
  • Schule Nord (Schützenredder 16)

Realschulen:

  • Bruno-Lorenzen-Schule (Spielkoppel 6)
  • Dannewerkschule (Erikstraße 50)
  • Hjort-Lorenzen-Skole (Königsberger Straße 3)

Gymnasien:

  • Domschule](Königsstraße 17a)
  • Fachgymnasium Berufliche Schulen des Kreises Schleswig-Flensburg (Flensburger Straße 19b)
  • Lornsenschule (Michaelisallee 1)

Förderschulen:

  • Pestalozzischule (Lutherstraße 9)
  • Peter-Härtling-Schule (Holzredder 12)
  • Schule Hesterberg (Friedrich-Ebert-Straße 5)
  • Staatliche Internatsschule für Hörgeschädigte (Lutherstraße 14)
  • Staatliche Schule für Sehgeschädigte (Lutherstraße 14)

Berufsschulen:

  • Berufliche Schulen des Kreises Schleswig-Flensburg (Flensburger Straße 19b)
  • Schulzentrum für Gesundheitsberufe Schleswig (Am Damm 1)

Sonstige Schulen:

  • Erzieherfachschule
  • Landwirtschaftsschule

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Philippsen, Heinrich: Kurzgefasste Geschichte der Stadt Schleswig und der Schleswiger Knudsgilde, Schleswig 1926.

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