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Universität Münster

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Wahrzeichen Lage
Das Schloss in Münster ist Sitz und Wahrzeichen der WWU. Lage der kreisfreien Stadt Münster in Deutschland
Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU)

Vicecancellarius Universitatis
University of Münster

Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt
Kanzlerin Dr. Bettina Böhm
Gründungsdatum 16. April, 1780
Anzahl Studienfächer über 130
Anzahl Studierende 39.000 (WS 04/05)

- Frauenanteil: 51 %
- Männeranteil: 49 %

Anzahl Mitarbeiter über 13.000 (ohne Hilfskräfte)

- Professoren: 600
- Wissenschaftler: 2700
- Weitere: 1700
- Klinikum: 7000

Abschlüsse (jährlich) über 4400 (Jahr 2003)

Damit in Deutschland Spitzengruppe
- Bachelor of Arts: unbekannt
- Bachelor of Science: unbekannt
- Diplom: 900
- Lehramt: 1100
- Magister: 500
- Master of Arts: unbekannt
- MBA: unbekannt
- Master of Education: unbekannt
- Master of Science: unbekannt
- Staatsexamen: 1200
- PhD: unbekannt
- Promotion: 700
- Habilitation: unbekannt

Gebäude 285 (240.000 qm Nutzfläche)
Ort Münster, Nordrhein-Westfalen
Trägerschaft Öffentlich
Internetauftritt www.uni-muenster.de

Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) in Münster ist mit 37.759 Studierenden (Stand: Sommersemester 2005) und rund 130 verschiedenen Studienfächern in 15 verschiedenen Fachbereichen (Stand 2004/2005) eine der größten deutschen Universitäten. Ihr Namensgeber ist der Kaiser Wilhelm II.

Gerade in den Bereichen Biotechnologie, Geoinformatik, Kommunikationswissenschaften, Mathematik, Mediävistik, Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsinformatik erreicht die WWU Spitzenplätze. Die Universität ist sowohl in der Grundlagenforschung als auch im anwendungsbezogenen Bereich eine der führenden deutschen Hochschulen. Die Verwaltung sitzt im münsterschen Schloss.

Die WWU ist keine Campus-Universität, ihre Gebäude verteilen sich vielmehr über das gesamte münstersche Stadtgebiet. Neben der Westfälischen Wilhelms-Universität gibt es einige weitere Hochschulen in Münster. Die Stadt gilt daher als äußerst studentisch geprägt.

Die Universität ist international sehr bekannt und renommiert, was sich in der Zahl der Austauschstudenten und den internationalen Forschungsgruppen und Graduate Schools bemerkbar macht.

Geschichte

Obwohl in Münster schon im 16. Jahrhundert eine anerkannte Domschule existierte und eine Universitätsgründung aufgrund des regen Geistesleben in der Hansestadt schon zu diesem Zeitpunkt zu erwarten gewesen wäre, dauerte es noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, bis der Vorläufer der heutigen Universität errichtet wurde.

Bei einem ersten Anlauf erhielt die Stadt 1631 von Papst Urban VIII. und Kaiser Ferdinand II. die Gründungsprivilegien für eine Universität. Die Landesstände hatten schon die bedeutende Summe von 20.000 Talern zugesagt, dennoch scheiterte dieser Versuch in den Wirren den Dreißigjährigen Krieges, zumal Münster als ein Schauplatz der Friedensverhandlungen anderweitig in Anspruch genommen war. Ein erneuter Versuch betrieben durch Christoph Bernhard von Galen, Bischof von Münster, scheitere 1670 an finanziellen Nöten.

In den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts gelang es Franz Freiherr von Fürstenberg, dem ständigen Vertreter des Kölner Erzbischofs und Bischofs von Münster, Maximilian Friedrich, die Gründung voran zu treiben. Nach der Verleihung der Privilegien für eine Landesuniversität durch Papst Clemens XIV. am 28. Mai, bzw. durch Kaiser Joseph II. am 8. Oktober 1773 erfolgte am 16. April 1780 schließlich die feierliche Eröffnung als Vicecancellarius Universitatis. Ziel der gegründeten Einrichtung sollte die universitäre Ausbildung begabter Einheimischer in den Fakultäten Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaft und Medizin sein, um diese dann an die Kölner Universität zu berufen.

Nachdem Münster 1802 im Zuge der napoleonischen Neuordnung Preußen zugeschlagen worden war, sollte die Universität zu einer der modernsten deutschen Universitäten ausgebaut werden. Diese Pläne des Freiherrn vom Stein wurden aber nicht verwirklicht, vielmehr wurde die Universität Münster 1818 wie auch die Universitäten in Duisburg und Paderborn zugunsten der neuen Universität in Bonn aufgehoben. Übrig blieb eine akademische Lehranstalt zur Ausbildung von Geistlichen und Gymnasiallehrern für die Diözese Münster, der 1821 eine Chirurgenschule zur Seite gestellt wurde. 1843 wurde die Akademische Lehranstalt in Königliche Theologische und Philosophische Akademie umbenannt. Die chirurgische Schule wurde 1849 wie alle anderen dieser Art durch die preußische Regierung geschlossen, da Ärzte nun ein Universitätsstudium absolvieren sollten.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Universität neu gegründet. Am 1. Juli 1902 erhob Kaiser Wilhelm II. auf Betreiben von Fürst Otto zu Salm-Horstmar die Akademie zur Universität. Gelehrt wurde in den Fakultäten Theologie, Philosophie sowie Rechts- und Staatswissenschaft. 1907 erhielt die Universität schließlich durch Kaiser Wilhelm II. ihren heutigen Namen. In der Folgezeit entstanden die Evangelisch-Theologische Fakultät (1914) und die Medizinische Fakultät (1925). Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde 1933 die Selbstverwaltung der Universität eingeschränkt. Infolge von Kriegszerstörungen wurde der Lehrbetrieb im Wintersemester 1944/45 eingestellt, die Wiedereröffnung erfolgte am 3. November 1945.

Nach dem Wiederaufbau des zu großen Teilen zerstörten Schlosses wurde dieses 1954 als Hauptgebäude der Universität eingeweiht.

Die Abtrennung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät von der Philosophie 1948 und die Aufspaltung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät in die Rechtswissenschaftliche Fakultät und die Wirtschafts- und Staatswissenschaftliche Fakultät erweiterten den Fächerkanon, ehe 1970 eine neue Struktur mit 19 Fachbereichen eingeführt wurde. Diese Struktur erfuhr mit der Angliederung der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster, im Jahr des zweihundert-jährigen Bestehens 1980 noch einmal eine Erweiterung und wurde in der Folgezeit immer wieder leicht verändert.

1999 wurden die Fachbereiche in die heute gültige Anordnung gebracht, der 2004 durch Eingliederung der Münsteraner Abteilung der Musikhochschule Detmold noch der 15. Fachbereich Musikhochschule angefügt wurde.

Bedingt durch die Einführung von Studiengebühren für Langzeitstudenten sank die Anzahl der Studierenden zum Sommersemester 2004 um 7.000.

2004 wurde an der Westfälischen Wilhelms-Universität das European Research Center for Information Systems, ein weltweites Forschungszentrum im Bereich Wirtschaftsinformatik gegründet.

Im Winter 2005 lädt die Universität zusammen mit den anderen Hochschulen der Stadt alle Eltern der Studenten zum bundesweit ersten Tag der offenen Tür für Eltern ein, genannt Elternalarm.

Fakultäten und Fachbereiche

Die Universität Münster ist in 7 Fakultäten und 15 Fachbereiche gegliedert, wobei die fünf erstgenannten Fakultäten jeweils auch ein Fachbereich sind:

  • Evangelisch-Theologische Fakultät
  • Katholisch-Theologische Fakultät
  • Rechtswissenschaftliche Fakultät
  • Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
  • Medizinische Fakultät
  • Philosophische Fakultät
    • Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
    • Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft
    • Fachbereich Geschichte/Philosophie
    • Fachbereich Philologie
  • Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    • Fachbereich Mathematik und Informatik
    • Fachbereich Physik
    • Fachbereich Chemie und Pharmazie
    • Fachbereich Biologie
    • Fachbereich Geowissenschaften
  • Musikhochschule

Berühmte Absolventen, Dozenten und Träger von Ehrentiteln

Absolventen und Studenten

Dozenten

Ehrendoktoren

  • Prof. Dr. Dr. h.c. Jan Assmann (D. theol. h.c. der Ev. Theol. Fakultät Münster (1998))
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst-Wolfgang Böckenförde, Rechtswissenschaftler, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht (2001 Rechtswissenschaftliche Fakultät)
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Arnold L. Demain, Mikrobiologie und Biotechnologie (2003 Fachbereich Biologie, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)
  • Prof. Dr. Dr. h.c. David A. O. Edward, Rechtswissenschaftler, Richter am Gerichtshof der europäischen Gemeinschaften (2001 Rechtswissenschaftliche Fakultät)
  • Prof. Dr. h.c. Gilberto Freyre Ph. D., Soziologe
  • Dr. h.c. Michail Gorbatschow, ehemaliger Staatspräsident der UdSSR
  • Dr. h.c. Manfred Gotthardt (2003 Medizinische Fakultät)
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Tomas Hammar, Politikwissenschaftler (2002 Philosophische Fakultät)
  • Dr. h.c. Wim Kok, Ministerpräsident (2003 Philosophische Fakultät)
  • Dr. h.c. Rupert Neudeck
  • Dr. h.c. Hanna-Renate Laurien, Theologin (1996 Katholisch-Theologische Fakultät)
  • Dr. h.c. Jean-Claude Juncker, Premierminister Luxemburgs
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Robert Leicht, Journalist (2003 Evangelisch-Theologische Fakultät)
  • Dr. h.c. Reinhard Mohn, Vorsitzender des Präsidiums der Bertelsmannstiftung (2001 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Schmidbaur, Chemiker (2005 Fachbereich Chemie und Pharmazie, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)
  • Dr. h.c. Erich Schumann, Jurist (2002 Rechtswissenschaftliche Fakultät)
  • Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Politiker

Siehe auch


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