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Unheilig

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Unheilig
Der Graf (mit weißen „Vampir“-Kontaktlinsen) im Jahr 2007 bei einem Live-Auftritt.

Der Graf (mit weißen „Vampir“-Kontaktlinsen) im Jahr 2007 bei einem Live-Auftritt.

Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Pop, Rock,
Neue Deutsche Härte
Aktive Jahre
Gründung 2000[1]
Auflösung
Website http://www.unheilig.com
Gründungsmitglieder
Kompositionen, Texte, Instrumentierung, Arrangements, Gesang und Programming
Der Graf (seit 2000)
Kompositionen, Texte, und Gesang
Grant Stevens (2000-2002)
Kompositionen und Programming
Jose Alvarez-Brill (2000-2003)
Aktuelle Besetzung
Kompositionen, Texte, Instrumentierung, Arrangements, Gesang und Programming
Der Graf
Programming, Produktion, Live-Keyboards
Henning Verlage (seit 2006)
Gitarre
Christoph Termühlen („Licky“) (seit 2002)
Schlagzeug
Martin Potthoff („Potti“) (seit 2010)

Unheilig ist eine deutsche Musikgruppe aus Aachen um den Sänger und Songschreiber „Der Graf“.

Bandgeschichte

2000 bis 2005

Der Graf gründete Unheilig 2000 gemeinsam mit Grant Stevens und José Alvarez-Brill.[1] Im selben Jahr wurde die SingleSage Ja!“ veröffentlicht, der im Februar 2001 das Debütalbum „Phosphor“ mit einer musikalischen Mischung aus Elektronik und Rock folgte.

2001 gastierte die Band auf mehreren großen Festivals und Open-Air-Konzerten wie dem Zillo Open Air, dem Wave-Gotik-Treffen, dem Doomsday Festival und dem Woodstage Summer Open Air. Am 28. Oktober 2002 erschien das Album „Frohes Fest“, auf dem klassische deutsche Weihnachtslieder interpretiert werden.

Ende 2002 trennte sich Der Graf auf Grund von Differenzen von den anderen Bandmitgliedern, dem Produzenten und der Plattenfirma; er entschloss sich, als Solokünstler weiterzumachen. Zunächst produzierte Der Graf die Musik von Unheilig als Sänger, Texter und Produzent in einer Person. Nur für Live-Auftritte griff er auf Gastmusiker zurück. Das dritte Studioalbum „Das 2. Gebot“ wurde am 7. April 2003 veröffentlicht. Fans konnten im Internet darüber abstimmen, welches Lied des Albums ausgekoppelt und in einer EP-Version produziert werden sollte. Das Ergebnis war „Schutzengel“ mit vier bis dahin unveröffentlichten Liedern.

Zelluloid“, das vierte Album von Unheilig, erschien Ende Februar 2004. Eine Deutschlandtournee zusammen mit der Band Terminal Choice folgte. Erneut wurde mit „Freiheit“ im Oktober 2004 eine EP nach einer Abstimmung veröffentlicht.

Aus Mitschnitten von Konzerten wurde am 31. Januar 2005 das Live-Doppelalbum „Gastspiel“ veröffentlicht. Im gleichen Jahr erschien eine DVD mit Konzertaufnahmen, Musikvideos sowie Interviews.

2006 bis 2010

Der Graf gibt Autogramme nach einem Konzert
Unheilig auf dem Blackfield Festival 2010
Unheilig auf dem Blackfield Festival 2010
Der Graf bei der Unheilig-10-Jahre-Tour 2010

Am 20. Januar 2006 wurde mit „Moderne Zeiten“ das fünfte Studioalbum von Unheilig veröffentlicht. Das Konzept der Liedtexte sind Träume und ihre Verwirklichung. Wie bei den vorherigen Alben wurde – als Ergebnis einer Umfrage im Juni 2006 – die EP „Astronaut“ ausgekoppelt. Auf der EP wurde auch das bisher unbekannte Lied „Der Himmel über mir“ veröffentlicht. In diesem drückt Der Graf seine Religiosität und gleichzeitige Ablehnung der Kirche aus und nennt die Gründe seines „Unheiligseins“.

Von Ende September bis Mitte Oktober 2006 tourte Unheilig zusammen mit Project Pitchfork. Am 13. Oktober 2006 wurde in einer limitierten Auflage von 3.000 Stück die Live-Doppel-CD „Goldene Zeiten“ veröffentlicht. Kern dieses Albums ist ein Konzert aus dem Frühjahr 2006. Die geringe Konzertpräsenz im Jahre 2007 nutzte Unheilig für die Aufnahmen zum Album „Puppenspiel“.

2008 produzierte die Firma rcntv unter dem Titel "Unheilig - Ein Leben für die Musik" eine 30-minütige Dokumentation über die Band. Diese wurde am 30. November 2008 erstmals auf DMAX ausgestrahlt.

Am 19. Februar 2010 erschien das neue Album „Große Freiheit“. Darauf enthalten ist die erste Single-Auskopplung „Geboren um zu leben“. Das Album erreichte direkt Platz 1 der deutschen Verkaufscharts und wurde zum bislang größten Erfolg des Projektes. So verkaufte es sich bisher mehr als 1,4 Millionen mal. War Unheilig in den Jahren zuvor vor allem in der „Schwarzen Szene“ ein Begriff, erreichte das Album nun eine breitere Käuferschicht.

Die hohe Medienpräsenz und der poppige Charakter vieler neuer Lieder sorgten bei langjährigen Hörern jedoch auch für Kritik. Von „Schlagertümelei“ oder „Massenkompatiblität“ ist dabei häufig die Rede.[2]

„Es ist seltsam, jahrelang haben mir die Menschen vermittelt, wie wichtig ihnen meine Musik ist, und dann ändere ich ein wenig mein Äußeres, lasse den schwarzen Nagellack und diese weißen Vampirkontaktlinsen weg, und plötzlich zählt meine Musik nicht mehr. Plötzlich sagt man: Der singt jetzt kommerzielle Balladen. Der ist keiner mehr von uns. Ich verstehe das bis heute nicht. Wenn du die Akzeptanz der Leute nicht mehr hast, die du so lange kennst, dann tut das weh.“

Der Graf: Interview mit dem Stern[2]

Am 1. Oktober 2010 gewann Unheilig den Bundesvision Song Contest 2010 mit dem Lied „Unter deiner Flagge“.

2010 gewann Unheilig den Musikpreis BAMBI in der Kategorie "Pop National".[3]

Musik

Stilistisch bewegt sich Unheilig in zahlreichen Genres. Zuordnungen zur Stilrichtung Neue Deutsche Härte weist „der Graf“ von sich: „Ich weiß bis heute nicht, was Neue Deutsche Härte heißt. Mir ist dieser Begriff zu martialisch. Ich habe mich nie an einem Stil oder an einer Richtung orientiert“.[4] Enthält das erste Album Phosphor noch deutsche und englische Texte, sind die Lieder aller nachfolgenden Alben komplett auf Deutsch gehalten.

Zu den Vorwürfen, seine Musik sei Schlager, sagte „der Graf“: „Ich finde, es ist alles außer Schlager. Kitsch, Pathos - das ist alles okay. Aber Schlager? Das ist für mich etwas, was auf Mallorca abgeht. Und da finde ich nicht statt. Ich sag mal: Wenn Herbert Grönemeyer, Xavier Naidoo, Silbermond, Selig, Christina Stürmer und wie die ganzen deutschsprachigen Künstler alle heißen, Schlager sind, dann bin ich auch Schlager. Genauso gut könnte man aber sagen: Unheilig ist wie Rammstein. Ich meine: ‚Eisenmann‘, ‚Herzwerk‘ und ‚Feuerland‘ - da gibt es ganz klare Rammstein-Einflüsse. Und Rammstein sind ja wohl kaum Schlager.[5]

Diskografie

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
2001 Phosphor
Bloodline (CMV)
Erstveröffentlichung: 19. März 2001
2003 Das 2. Gebot
Four.Rock (Soulfood)
Erstveröffentlichung: 7. April 2003
2004 Zelluloid
Four.Rock (Soulfood)
Erstveröffentlichung: 16. Februar 2004
2006 Moderne Zeiten
Four.Rock (Soulfood)
DE76
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 20. Januar 2006
2008 Puppenspiel
Four.Rock (Soulfood)
DE13
Gold
Gold

(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 22. Februar 2008
Verkäufe: + 100.000
2010 Große Freiheit
Vertigo Records (UMG)
DE1
Neunfachplatin
×9
Neunfachplatin

(157 Wo.)DE
AT1
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(117 Wo.)AT
CH3
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(109 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 19. Februar 2010
Verkäufe: + 2.000.000[6]
2012 Lichter der Stadt
Vertigo Records (UMG)
DE1
Neunfachgold
×9
Neunfachgold

(93 Wo.)DE
AT1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(55 Wo.)AT
CH1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(53 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 16. März 2012
Verkäufe: + 970.000
2014 Gipfelstürmer
Vertigo Records (UMG)
DE1
Fünffachgold
×5
Fünffachgold

(56 Wo.)DE
AT2
Platin
Platin

(43 Wo.)AT
CH3
(41 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 12. Dezember 2014
Verkäufe: + 515.000
2016 Von Mensch zu Mensch
Vertigo Records (UMG)
DE1
Platin
Platin

(22 Wo.)DE
AT4
(19 Wo.)AT
CH3
(20 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 4. November 2016
Verkäufe: + 200.000

Auszeichnungen

Bambi

  • 2010: in der Kategorie „Pop National“

Bundesvision Song Contest

  • 2010: „Sieger“ (Unter deiner Flagge)

Comet

  • 2011: in der Kategorie „Bester Song“ (Geboren um zu leben)

Deutscher Musikautorenpreis

  • 2011: in der Kategorie „Erfolgreichstes Werk“

DIVA Award

  • 2011: in der Kategorie „Music Artist of the Year 2010“
  • 2011: in der Kategorie „Der deutsche Musikpreis“

Echo

  • 2011: in der Kategorie „Bestes Album“ (Große Freiheit)
  • 2011: in der Kategorie „Beste Gruppe Rock/Alternative national“
  • 2011: in der Kategorie „Produzent/in/-en-Team des Jahres“

Radio Regenbogen Award

  • 2011: in der Kategorie „Band National“

Swiss Music Award

  • 2011: in der Kategorie „Best Breaking Act International“

Literatur

  • 2010: Große Freiheit Liederbuch
  • 2010: Der Graf: Geboren um zu singen
  • 2010: Das große Orkus Unheilig Buch[7]
Commons: Unheilig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Offizielle Webpage: Biografie, abgerufen am 19. November 2010
  2. a b Stern, Ausgabe 43/2010 vom 21. Oktober 2010, Seite 180
  3. http://www.bambi.de/Bambi-2010/Preistraeger/Unheilig_mtid_295.html
  4. Unheilig - Gothic-Graf findet „Kitsch gut“, relevant.at vom 19. April 2010
  5. „Alles außer Schlager“ - Unheilig entfliehen dem Chaos, n-tv.de vom 19. März 2012
  6. Unheilig – Die Sprache der Musik. (Memento vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive) unheilig.com, 2014, abgerufen am 22. Mai 2019.
  7. http://shop.orkus-online.de/themes/kategorie/index.php?id=431&katId=69&parentId=&action=detail