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Brennwert

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Der Brennwert Hs (früher auch oberer Heizwert Ho genannt) eines Brennstoffes gibt die Wärmemenge an, die bei Verbrennung und anschließender Abkühlung der Verbrennungsgase auf 25 °C erzeugt wird. Er berücksichtigt sowohl die notwendige Energie zum Aufheizen der Verbrennungsluft und der Abgase, als auch die Verdampfungs- bzw. Kondensationswärme von Flüssigkeiten, insbesondere Wasser.
Im Gegensatz dazu bezeichnet der (untere) Heizwert die nutzbare Wärmemenge bei Freisetzung heißer Abgase. Der Heizwert ist deshalb deutlich geringer.
Früher hieß das Formelzeichen für den Brennwert Ho, das aktuelle Formelzeichen lautet Hs. Das "s" steht für das englische Wort "superior", was hier soviel heißt wie "höher".

Verwendung

Bei jedem Verbrennungsprozeß entsteht durch die Verbindung von Sauerstoff aus der Verbrennungsluft und Wasserstoff aus dem Brennstoff Wasserdampf. Die im Wasserdampf und damit im Abgas enthaltene Energie geht bei herkömmlicher Technik über die heißen Abgase durch den Kamin verloren. Moderne Brennwerttechnik kondensieren den im Abgas enthaltenen Wasserdampf über einen Wärmetauscher. Damit wird die im Abgas enthaltene Kondensationswärme weitestgehend zurückgewonnen. Der Brennwert wird auch bei der Abrechnung von Heizenergie berücksichtigt (siehe Gasenergie).

DIN Vorschriften zum Thema Brennwert

DIN 51900 Bestimmung des Brennwertes mit dem Bombenkalorimeter und Berechnung des Heizwertes

Teil 1 Allgemeine Angaben, Grundgeräte, Grundverfahren (April 2000)

Teil 2 Verfahren mit isoperibolem oder static-jacket Kalorimeter (Mai 2003)

Teil 3 Verfahren mit adiabatischem Mantel (Juli 2004)

DIN 1340 Gasförmige Brennstoffe und sonstige Gase, Arten, Bestandteile, Verwendung (Dezember 1990)

DIN 1871 Gasförmige Brennstoffe und sonstige Gase - Dichte und andere volumetrische Größen (Mai 1999)

DIN 51857 Gasförmige Brennstoffe und sonstige Gase - Berechnung von Brennwert, Heizwert, Dichte, relativer Dichte und Wobbeindex von Gasen und Gasgemischen (März 1997)

DIN 51612 Prüfung von Flüssiggas; Berechnung des Heizwertes (Juni 1980)

DIN 51854 Prüfung von gasförmigen Brennstoffen und sonstigen Gasen; Bestimmung des Ammoniakgehaltes (September 1993)

DIN 1343 Referenzzustand, Normzustand, Normvolumen; Begriffe und Werte (Januar 1990)

DIN 5499 Brennwert und Heizwert, Begriffe (Januar 1972)

Physiologischer Brennwert

Der physiologische Brennwert von Nahrungsmitteln entspricht ihrem Energiegehalt bei Verbrennung. Die dabei freiwerdende Wärme wird in Kilo-Joule (kJ) (früher: Kilo-Kalorien (kcal)) gemessen.

Umrechnung: 1 kcal = 4,1868 kJ   1 kJ = 0,2338 kcal


Eine Überschlagsformel gibt den Energiebedarf eines Erwachsenen entsprechend seinem Körpergewicht in Kilogramm an:

Energiebedarf (kJ) = Körpergewicht (kg) x 24 (Stunden) x 4,2 (kJ)

Demnach benötigt ein 70 kg schwerer Erwachsener pro Tag etwas mehr als 7000 kJ. Bei körperlicher Belastung durch Sport oder körperliche Arbeit kann sich dieser Wert nahezu verdoppeln.

Der Brennwert von Eiweiß und Kohlenhydraten beträgt jeweils circa 17,2 kJ pro Gramm, der von Fett ca. 38,9 kJ pro Gramm.