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Rangun

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Rangun (offiziell Yangon [jaŋˈgʊn], englisch Rangoon) ist die Hauptstadt von Myanmar (Birma) und mit 4.477.782 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) die größte Stadt des Landes, um die sich auch die meiste Industrie konzentriert.

Rangun, gesehen vom Sakura Tower

Geografie

Geografische Lage

Datei:Klima yangon.jpg
Klimadiagramm von Rangun

Rangun liegt im Süden des Landes am Ostrand des Irrawaddydeltas in der Nähe des Golfes von Martaban, einem Meeresarm des Andamanischen Meeres, durchschnittlich 15 Meter über dem Meeresspiegel. Die geografischen Koordinaten sind 16,79 Grad nördlicher Breite und 96,15 Grad östlicher Länge.

Klima

Die Stadt befindet sich in der tropischen Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 27,5 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge im Mittel 2.743 Millimeter. Die durchschnittliche Temperatur liegt das ganze Jahr über bei 25 bis 30,6 Grad Celsius.

Hauptregenzeit ist zwischen Mai und Oktober. Der meiste Niederschlag fällt in den Monaten Juli und August mit 603 Millimetern im Mittel, der wenigste im Januar und Februar mit durchschnittlich zwei Millimetern.

Geschichte

Bis 1755 hieß die Stadt Dagon und gehörte zum Reich der Mon. Ihre Ursprünge gehen auf das 5. Jahrhundert v. Chr. zurück. Nach der Unterwerfung aller Städte der Mon durch den birmanischen König Alaungphaya erhob dieser das Städtchen im Jahre 1755 zur Hauptstadt des birmanischen Reichs. Er benannte es um in Yangon, was übersetzt 'Ende des Streits' bedeutet.

Im Jahre 1824 wurde Rangun von Großbritannien erobert, das zwei Jahre später seinen Herrschaftsanspruch wieder abtrat. Die Stadt entwickelte sich ab Ende des 19. Jahrhunderts zu einer modernen Gemeinde, nachdem sie nach dem zweiten britisch-birmanischen Krieg 1852 erneut unter britische Herrschaft gekommen war.

Im Jahre 1930 wurde Rangun durch ein Erdbeben und die nachfolgende Flutwelle weitgehend zerstört. Am 8. März 1942 wurde die Stadt im Verlauf des 2. Weltkrieges von japanischen Truppen besetzt. Als Birma 1948 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte, wurde Rangun Hauptstadt des Landes.

Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.

Shwedagon-Pagode
        Jahr         Einwohner
1820 40.000
1871 98.700
1881 134.200
1891 180.300
1901 234.900
1911 293.300
1921 342.000
1931 399.000
1941 500.800
1953 711.500
        Jahr         Einwohner
1958 922.000
1966 1.616.900
1969 1.717.600
1973 2.056.100
1977 2.276.000
1983 2.513.039
1985 2.788.000
1990 3.302.000
1995 3.873.000
2005 4.477.782


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

In der Stadt befinden sich das Nationalmuseum für Kunst und Archäologie, die Nationalbibliothek und die Weltfriedens-Pagode, die 1952 zu Ehren des 2.500-sten Todestages Buddhas erbaut wurde.

Das wohl bemerkenswerteste Denkmal der Stadt ist die große Shwedagon-Pagode, ein alter buddhistischer Schrein, der 98 Meter hoch und mit Blattgold überzogen ist. Die ältesten Teile der Pagode stammen, gemäß der Überlieferung, aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.. Seit 1564 wurde die Pagode durch acht Erdbeben immer wieder beschädigt. Während eines Bebens im Jahr 1786 stürzte der gesamte obere Teil ab. Die heutige Höhe und Form gehen auf die darauf folgenden Renovierungen zurück. Zuletzt verursachte ein Brand im Jahr 1931 schwere Schäden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Satellitenaufnahme von Rangun

Rangun ist der wichtigste Seehafen Myanmars. Um die Stadt ist der größte Teil der Industrie angesiedelt. Haupterzeugnisse sind Nahrungsmittel, pharmazeutische Artikel und bedruckte Stoffe. Vor allem der Tourismus, aber auch der Schiffbau und die Schiffsreparaturindustrie sowie die Erdölraffinerien, sind von großer Bedeutung für die Wirtschaft.

Bildung

In Rangun befinden sich eine im Jahre 1920 eröffnete Universität, die staatlichen Hochschulen der Schönen Künste, der Musik und des Schauspiels.

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