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Gichtgas

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Gichtgas (Hochofen-Gas) ist ein brennbares Kuppelgas, das aufgrund seines beträchtlichen Stickstoffgehaltes von etwa 45–60 % und eines Kohlenstoffmonoxid-Anteils von etwa 20–30 % nur einen geringen Heizwert von 3,35–4 MJ/m³ aufweist. Gichtgas enthält außer Stickstoff und Kohlenstoffmonoxid noch ca. 20–25 % Kohlenstoffdioxid und ca. 2–4 % Wasserstoff.

Es wird am oberen Schachtende des Hochofens – der Gicht – abgezogen und in einem Gichtgaswäscher gereinigt, wobei hauptsächlich Schwebeteilchen entfernt werden. Die Hochofenanlage nutzt das Gichtgas, um Kompressoren für die in den Hochofen eingeblasene Luft, den Wind, anzutreiben und diesen Wind im Winderhitzer aufzuheizen. Auch wird das Gichtgas als Treibstoff für Großgaskolbenmotoren mit Generatoren zur Erzeubung von Strom, der Beheizung von Glüh- und „Wärmofen“ und für die „Unterfeuerung“ von Anlagen, insbesondere Koksöfen, genutzt.

Wegen des Anteils an Kohlenmonoxid ist Gichtgas sehr giftig. Bei einem Aufenthalt in der Nähe von Gichtgasleitungen gelten deshalb besondere Vorsichtsmaßnahmen.

Siehe auch: Hüttenrauch

Wiktionary: Gichtgas – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen