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Maine-Coon-Katze

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Maine Coon Katze
Schulterhöhe bis 40 cm
Länge bis 120 cm von Nasen- bis Schwanzspitze
Gewicht Kater: Ø 6,5 - 9 kg
Kätzin: Ø 4,5 - 6 kg
erlaubte Farben Schwarzserie B-
Rotserie O-
Verdünnung D-
Silber I-
nicht erlaubte Farben Braunserien bb, blbl
Verdünnungsmodifizierer dmdm
Maskenfaktoren cscs, cbcb
golden WbWb
erlaubte Fellzeichnung gestromt (blotched, classic)
getigert (mackerel)
nicht erlaubte Fellzeichnung getupft (spotted)
getickt
Liste der Katzenrassen
Maine Coon: Portrait

Die Maine Coon Katze ist eine Gebrauchskatze (Working Cat), die die Bewohner von Maine in den USA 1985 mit dem Titel Nationalkatze bedachten. Die Maine Coon gehört zu den sogenannten "Halblanghaarkatzen", mittelschwere Form. Da sie sehr anhänglich ist, wird die Maine Coon auch „Hundkatze“ genannt. Vor der Anerkennung als eigenständige Rasse wurde sie auch Gentle Giant (sanfter Riese), Maine Cat, Maine Shag, Mainies oder Shaggies genannt.

Legenden

Der Urprung der Maine Coon liegt im dichten Nebel der Vergangenheit. Das Aussehen der frühen Maine Katzen erinnerten die Einwohner der Neu-England-Staaten stark an einen Waschbären (engl. Coon oder Racoon). Die Katze zirpt sogar wie ein junger Waschbär. So entstand die Geschichte, dass die Shaggie aus der Verpaarung Katze x Waschbär hervorgegangen sein soll, was aber biologisch gesehen unmöglich ist.

Romantiker erzählen die Geschichte von Captain Samuel Clought und der Königin Marie Antoinette. Clought wollte die Königsfamilie mit ihrem Hab und Gut aus Frankreich nach Wiscasset, Maine, schmuggeln. Sein Schiff wurde mit Teilen des Hausrates und den sechs angeblich weißen Angora-Katzen der Königin beladen. Als die Königsfamilie gefangen genommen wurde, fürchtete Clought um seinen Kopf, segelte los und brachte so die Katzen nach Amerika. Diese sollen dann den Grundstock für die Maine Coon gestellt haben.

Eine andere Geschichte handelt von einem Kapitän Thomas Coon, der als Handelskapitän die Neuengland-Staaten bereiste. Wenn der Kapitän vom Bord ging, so folgten ihm seine langhaarigen Schiffskatzen. Während er Handel trieb, freundeten sich seine Katzen mit den Hafenkatzen an. Und wenn nach 9 Wochen wieder irgendwo eine langhaarige Katze in einem Wurf lag, so lautete der Kommentar: "Wieder eine Coon-Katze!"

Amerikas erste Showkatze

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Maine Katzen sehr beliebt. Auf Landwirtschaftsmessen wie der Skowhegan Fair wurde die beste Maine Katze gekürt, die dann den Titel "Maine State Champion Cat" führen durfte.

Cosey, Maine Katze von 1895

Mrs. E.R. Pierce, die Mitbesitzerin eines schwarzweißen Maine Katers namens Captain Jenks of the Horse Marines war, dokumentierte die frühe Geschichte der Hauskatze in den Staaten und damit auch der Maine Coon. So tauchten die Shaggies auf Shows in den Gebieten westlich von Chicago schon 1870 auf.

Die Ausstellung in Boston im Jahre 1878 zählte 12 Maine Katzen. Die berühmte Show im Mai 1895 in New York im Madison Square Garden gewann die Maine Katze Cosie. Der Preis, eine Silbermedallie und das Foto von Cosie sind heute im Jean Baker Rose Memorial im Hause der C.F.A. zu sehen.

Die Show in New York entwickelte sich nicht so wie gehofft. Aber die Shows in Boston waren große Erfolge. Der Maine Kater King Max wurde 1897, 1898 und 1899 Sieger dieser Show. Nur sein Sohn Donald machte ihm seinen Titel 1900 streitig.

Um 1900 begann das große Cat Fancy Fieber. Überall in den Staaten wurden Katzenshows organisiert. 1908 gründeten Katzenliebhaber die Cat Fanciers' Association, kurz C.F.A., die heute mit weltweit über 600 Vereine vertreten ist. Im ersten Zuchtbuch der C.F.A. waren 28 Maine Katzen registriert, so z.B. Nummer 5, Molly Bond, tortie.

Nach der großen Show in Portland, Oregon, 1911, die von einer "langhaarigen, blauen Maine Katze" gewonnen wurde, wurde es sehr still um die Shaggie.

Das Gerücht, die Maine Coon sei ausgestorben, ist übertrieben

Der Schneewittchenschlaf der Shaggies dauerte bis in die frühen 50er Jahre. Alta Smith und Ruby Dyer gründeten den Central Maine Cat Club und organisierten eine Kombination von Foto- und Katzenausstellung. Damit die Maine Coon als Rassekatze wieder anerkannt werden konnte, begannen Liebhaber und Züchter mit einem Show In, d.h. auf jeder Katzenshow wurden Maine Coons gezeigt. Es dauerte bis zum 1. Mai 1976, bis auch der letzte große amerikanische Dachverband die Maine Coon als vollwertige Rassekatze anerkannte.

Die ersten europäischen Züchter

Im Jahr 1973 fiel Barbara Simon aus Berlin ein Foto einer Maine Coon in Grace Ponds "The Complete Cat Enzyclopaedia" auf und war sofort begeistert. Eine solche Katze wollte sie haben! Nach vielen Briefen und langen Telefonaten lernte das Ehepaar Simon die Züchterin Mary M. Condit („Heidi Ho“) sowie Pat und A.G. Robbins („Gemütlichkat“), die zu jener Zeit in Deutschland stationiert waren und als Katzenliebhaber ihre Tiere aus den Staaten nach Europa mitbrachten, kennen. Mrs. Condit versprach Barbara Simon einen Kater aus ihrem nächten Wurf und half ihr geeignete Zuchtkatzen zu finden.

In der Schweiz liebäugelten Gideon und Erika Gautschi („von Anatolien“) schon lange mit einer Maine Coon. Sie hatten amerikanische Artikel über die Shaggies gelesen. Durch Empfehlung nahmen sie Kontakt zu den Züchter Mrs. Phyllis Voth („Sundar“) aus Wiscons und Larry Page („of Clowder“) aus Appelton auf und so setzte im Februar 1978 eine Maine Coon offiziell und erstmalig ihre Samtpfoten auf schweizerischen Boden.

Die Anerkennung in der FIFé war sehr nervenraubend. Der erste Antrag mit den gefordeten Originalunterlagen ging verloren. Beim zweiten Versuch wurde der Antrag von Frau Simon in Deutschland und der identische Antrag von Herrn Gautschi in der Schweiz gestellt.

Im Januar 1983 hatte auch die FIFé die Maine Coon in den Reigen der Rassekatzen aufgenommen.

Das Aussehen

Weltweit beginnen alle Maine Coon Standards mit dem Hinweis, dass die Maine Coon eine Working Cat (Gebrauchskatze) sei.

Die Katzen sind großrahmig und haben einen sehr langen, buschigen Schwanz. Der Kopf ist etwas länger als breit. Die Schnauze ist breit. Die Augen stehen weit auseinander. Die Ohren sind groß und breit am Ansatz. Ohrbüschel schützen die Ohren vor der Kälte. Die Katzen haben ein langes, dichtes und wasserabweisendes Fell. Zwischen den Zehen ragen Fellbüschel, die "Schneeschuhe", heraus, die ein Einsinken im Schnee verhindern sollen.

Eine Maine Coon ist erst mit etwa vier Jahren ausgewachsen. Sie zählen neben der Norwegischen Waldkatze zu den größten und schwersten Hauskatzen der Welt. Ein ausgewachsener Kater dieser Rasse kann von Nasen- bis Schwanzspitze über 1,20 Meter lang und über 12 Kilogramm schwer werden.