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Marine Nationale

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Französische Marine


Gösch der Französischen Marine
Aufstellung 13. bzw. 17. Jahrhundert
Staat Frankreich
Streitkräfte Französische Streitkräfte
Typ Teilstreitkraft
Gliederung

Marinestreitkräfte (Force d'Action Navale) U-Bootflotte (Forces Sous-marines)
Marineflieger (Aéronautique navale)
Marineinfanterie (Force maritime des fusiliers marins et commandos)
Küstenwache (Gendarmerie maritime)

Stärke 45.000 Soldaten und Zivilisten
Motto „Honneur, Patrie, Valeur, Discipline“ (dt. „Ehre, Vaterland, Mut, Disziplin)
Leitung
Chef des Stabes der Marine Admiral

Pierre-François Forissier

Insignien
Flugzeugkokarde der Marineflieger

Die französische Marine (franz. Marine nationale française) ist die Marine der Französischen Streitkräfte (forces armées françaises). Sie ist nach der britischen Royal Navy die zweitgrößte westeuropäische Marine. Ihr Motto lautet: „Honneur, Patrie, Valeur, Discipline“ (dt. „Ehre, Vaterland, Mut, Disziplin).

Geschichte

Die während der spätmittelalterlichen Kreuzzüge im 13. Jahrhundert entstandene französische Marine war vom 17. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg die zweitstärkste Kriegsflotte der Welt nach der britischen Royal Navy. Trotz wiederholter Niederlagen und schwerer Verluste vor allem gegen die Royal Navy blieb die französische Marine eine Seemacht ersten Ranges und den Briten stets ein weitgehend ebenbürtiger Rivale.


Vorgeschichte

Statue Ludwigs IX. in Aigues-Mortes
Aufbruch Ludwigs IX. und der französischen Flotte zum Kreuzzug (1270)

Obwohl bereits in der vorrömischen Antike die von Griechen gegründete Hafenstadt Massilia (das heutige Marseille über eine Schiffsbautradition sowie eine Kriegs- und Handelsflotte verfügte, spielte sie dann innerhalb des Römischen Reiches eine untergeordnete Rolle. Die Römer stationierten Kriegsflotten stattdessen in den Häfen Forum Julii (das heutige Fréjus) und Bononia (das heutige Boulogne). Von Boulogne aus starteten Caesar und Caligula zu Invasionen Britanniens. Als Handelshäfen spielten darüber hinaus auch Nantes und Bordeaux seit der Römerzeit eine gewisse Rolle.

Die römischen Flotten lösten sich mit dem Untergang des Römischen Reiches auf, unter den Westgoten und Franken verfielen auch die Werften. Den Einfällen der seit dem 9. Jahrhundert von See angreifenden normannischen Wikinger hatten die Franken bzw. Franzosen nichts mehr entgegenzusetzen. Sie überließen den Normannen daher die Normandie zur Ansiedlung, und von dort brach eine normannische Flotte 1066 zu einer erneuten Invasion Britanniens auf. Die normannischen Versuche, ihren französischen Besitz mit dem von ihnen beherrschten England zu vereinen, mündeten schließlich in jahrhundertelange Kriege zwischen Frankreich und England.

Während England zunächst die französischen Gebiete an der Atlantikküste beherrschte, brachen im 12. und 13. Jahrhundert französische Kreuzritter von Marseille und oberitalienischen Mittelmeerhäfen nach Palästina und in die Levante auf. Während die englischen Kreuzfahrer über eigene Flotten verfügten, waren die Franzosen - so z.B. 1190/91 König Philipp II. beim Dritten Kreuzzug - zunächst noch auf den Transport mit italienischen (genuesischen) Flotten angewiesen. Auch König Ludwig IX. (Frankreich) brach zum Sechsten Kreuzzug 1248 von Aigues-Mortes noch mit genuesischen und pisanischen Schiffen auf. Für den Siebten Kreuzzug ließ Ludwig jedoch in Aigues-Mortes eigene französische Schiffe bauen und stellte sie 1270 unter das Kommando des neugeschaffenen Rangs eines Admirals von Frankreich. Der Kreuzzug scheiterte jedoch, der König starb - der französischen Flotte blieb nur noch die Aufgabe, den Leichnam Ludwigs nach Frankreich zurückzuführen. Nachdem auch die französischen Herrschaftspläne in Sizilien gescheitert waren (Sizilianische Vesper, 1282) und auch die Kreuzzüge ein Ende gefunden hatten (1291), ließen die mediterranen Ambitionen französischer Könige zunächst nach. Etwa dreihundert Jahre später waren der Hafen und die Werften von Aigues-Mortes versandet.

Stattdessen kämpften seit 1337 französische Flotten im Ärmelkanal und im Atlantik gegen englische Flotten: 1338 siegten die Franzosen in der Seeschlacht von Arnemuiden, 1340 die Engländer in der Seeschlacht von Sluis, 1372 wieder die Franzosen in der Seeschlacht von La Rochelle.


17. Jahrhundert

18. Jahrhundert

19. Jahrhundert

20. Jahrhundert

Zeittafel

Organisation

Seit Februar 2008 steht Admiral Pierre-François Forissier als Oberbefehlshaber und Chef des Führungsstabes der Marine an der Spitze der französischen Marine. Wichtigste Basen sind Brest am Atlantik und Toulon am Mittelmeer. Die Marine ist in fünf Bereiche organisiert:

Kampfschwimmern (Commando Hubert),
Aufklärung (Commando de Penfentenyo),
Angriff auf See und im Küstenbereich (Commando Jaubert),
Angriff auf See (Commando Trépel),
Scharfschützenwesen und schwere Waffen (Commando de Montfort)
C3I und militärische Diensthunde (Commando Kieffer)

Ausrüstung

Flugzeugträger

Flugzeugträger Charles de Gaulle

Zerstörer und Fregatten

FS Courbet, La-Fayette-Klasse
F734 Vendemiaire, Floréal-Klasse

Atom-U-Boote

Le Téméraire, Triomphant-Klasse

Amphibische Einheiten

  • 2 Hubschrauberträger und Kommandoschiffe (BPC) (fr.: Bâtiment de Projection et de Commandement) Mistral-Klasse
  • 1 Docklandungsschiff (TCD) (fr.: Transport de chalands de débarquement) Foudre-Klasse
  • 3 Landungsschiffe (BATRAL) (fr.: Bâtiment de Transport Léger) Champlain-Klasse
  • 5 Landungsboote (EDA-R) (fr.: Engin de débarquement amphibie rapide)

Weitere Schiffe

Hochseeschlepper A635 Revi

sowie weitere kleinere Einheiten

Zukunftsprojekte

  • 11 FREMM-Fregatten in 2 Versionen sind bestellt; die Indienststellung ist ab 2012 vorgesehen.
  • 1 Flugzeugträger, Porte-Avions 2, mit voraussichtlich 70 000 Tonnen Wasserverdrängung ist bis 2015 in Kooperation mit dem Vereinigten Königreich geplant.
  • 6 atomgetriebene Jagd-U-Boote der Barracuda-Klasse sind geplant, die Finanzierung gilt derzeit jedoch als kritisch, Indienststellung ab 2017.
  • 1 Hubschrauberträger der Mistral-Klasse, Kiellegung im Januar 2010, geplante Indienststellung 2012

Siehe auch

Commons: Navy of France – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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