Deutschordensstaat

Miniatur aus dem Codex Manesse
Das Deutschordensland auch Deutschordensstaat genannt, war im Mittelalter das Teritorium des Deutschen Ordens im Baltikum.
Landeshoheit Das Deutschordensland gehört nicht direkt dem Deutschen Reich an, wurde ihm jedoch zugerechnet. Ursprünglich galten die jeweiligen Landesherren als Landesherren, doch gelang es dem Hochmeister, nachdem er von Venedig hierher übergesiedelt war, die Landesherrschaft an sich zu ziehen. Er galt jedoch nicht als Reichsfürst, sondern als eigenständiger Landesherr.
Verwaltungseinheiten
Das Deutschordensland teilte sich in die Meistertümer Preußen und Livland auf. Diese waren jedoch wiederum in kleinere Verwaltungseinheiten unterteilt.
Meistertum Preußen Komturei Memel, Komturei Ragnit, Komturei Königsberg, Komturei Brandenburg, Komturei Elbing, Komturei Ostrode, Komturei Christburg, Komturei Marienburg, Komturei Graudenz, Vogtei Roggenhausen, Komturei Culm, Komturei Engelsburg, Komturei Strasburg, Vogtei Leipe, Komturei Schönsee, Komturei Papau, Komturei Gollub, Komturei Birgelau, Komturei Thorn, Komturei Rehden, Komturei Brathan (Komturei Danzig, Komturei Dirschau, Komturei Mewe, Komturei Schwetz, Komturei Tuchel, Komturei Schlochau, Komturei Tuchel, Komturei Bütow)
Meistertum Livland Vogtei Soneburg, Komturei Reval, Vogtei Reval, Vogtei Narwa, Vogtei Wesenberg, Vogtei Neuschloss, Komturei Jerwen, Komturei Jerwen, Komturei Fellin, Komturei Talkhof, Vogtei Karkhus, Komturei Marienburg, Landmarschall Segewold, Ordensmeister (Komturei) Dünamünde, Komturei Ascheradew, Vogtei Selburg, Komturei Dünaburg, Vogtei Rositten, Komturei Bauske, Komturei Mitau, Komturei Doblen, Vogtei Kandau, Komturei Goldingen, Komturei Windau, Vogtei Grobin
Diözesen
Meistertum Preußen Bistum Samland, Bistum Ermland, Pomesanien, Bistum Kulm
Meistertum Livland Erzbistum Riga, Bistum Reval, Dorpat, Bistum Ösel-Wiek, Bistum Kurland
Satelitenstaaten
Als Sateltitenstaaten kann man die (Erz-)Bistümer Riga, Ösel-Wiek, Dorpat, Kurland, Samland, Ermland und Pomesanien bezeichnen. Sie waren vom Deutschordensland umschlossen. Zudem waren die Domkapitel von Riga (zeitweise), Samland, Pomesanien, Kurland und Kulm dem Deutschen Orden inkorporiert, also nur von dessen Mitgliedern besetzt. Einzig den Bistümern Ermland und Dorpat gelang eine gewisse Eigenständigkeit, doch kann man diese eigentlich nur als nicht weiter beanstandete freie Innenpolitik bezeichnen.