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Hansmartin Decker-Hauff

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Hansmartin Decker-Hauff, ursprüngliche Namensform "Decker" (* 29. Mai 1917 in Oberjettingen; † 31. März 1992) war ein Historiker und Genealoge.

Der Sohn des Oberjettinger Pfarrers Eberhard Decker und Urenkel von Franziska Katharina Decker, geb. Hauff (daher der Namenszusatz "Hauff"), trat nach dem Studium in Wien zunächst in den Archivdienst ein, folgte dann aber 1955 Otto Herding auf dessen Tübinger Lehrstuhl nach. Bis zu seiner Emeritierung 1982 leitete er das Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen. Er betreute über 70 Dissertationen. Viele seiner Schüler kultivieren bis heute eine schwärmerische Verehrung für den mit charismatischen Zügen ausgestatteten, eloquenten Hochschullehrer, der durch seine rhetorisch brillanten Vorträge in der Öffentlichkeit ein breites landesgeschichtliches Interesse zu wecken vermochte.

Decker-Hauff wurde Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Jettingen (Württemberg), wo eine Grundschule nach ihm benannt wurde. Ferner gibt es in Göppingen eine Decker-Hauff-Straße.

Kritik

Erst nach seinem Tod wurde in Historikerkreisen bekannt, in welchem Umfang seine bereits zu seinen Lebenszeiten umstrittenen genealogischen Studien auf Quellenfälschungen beruhten. So konnten die angeblich im Roten Buch des Klosters Lorch (Württemberg) enthaltenen Notizen, die er im Katalog der Stauferausstellung 1977 mitteilte, nach Restaurierung des 1944 stark beschädigten Archivales nicht verifiziert werden (nähere Informationen finden sich im Artikel über Konrad III.). Auch das von ihm wiederholt angeführte Hauffsche Epitaphienbüchlein ist allem Anschein nach eine Erfindung Decker-Hauffs.

Eine fachwissenschaftliche Verteidigung, die Decker-Hauff gegen diese Vorwürfe in Schutz nimmt, existiert nicht.