Costa Allegra
![]() Costa Allegra in Shanghai
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Die Costa Allegra ist ein Kreuzfahrtschiff der italienischen Reederei Costa Crociere S.p.A.. Das Schiff wurde im Jahr 1969 als Containerfrachter gebaut und unter dem Namen Annie Johnson für den schwedischen Betreiber Rederi AB Nordstjernan in Dienst gestellt. Nachdem das Schiff Mitte der 1980er Jahre aufgelegt wurde und mehrfach den Eigner wechselte, begann im Jahr 1990 der Komplettumbau zu einem Kreuzfahrtschiff auf der Werft T. Mariotti S.p.A in Genua. 1990 wurde das Schiff als Costa Allegra wieder in Fahrt gebracht. Charakteristische Merkmale sind die zylinderförmigen Schornsteine und das verglaste Heck, was der Costa Allegra den Beinamen „Kristallschiff“ einbrachte. Das ebenfalls ursprünglich als Frachter gebaute Schwesterschiff trägt den Namen Costa Marina.
Geschichte
1969–1990
Das Schiff, das heute als Costa Allegra im Einsatz ist, entstand Ende der 1960er Jahre mit der Baunummer 1170 auf der finnischen Werft Oy Wärtsilä AB in Turku. Nach dem Stapellauf am 29. April 1969 wurde das Schiff als Annie Johnson am 4. Dezember 1969 abgeliefert und im Containertransport eingesetzt.
1986 wurde die Annie Johnson an den griechischen Schiffseigner Antonis Lelakis verkauft. Dieser plante, das Schiff unter dem Namen Regent Moon für seine Reederei Regency Cruise Line zu einem Kreuzfahrtschiff umbauen zu lassen.[5] Das Schiff traf Ende August 1986 in Piräus ein und wurde zunächst aufgelegt. Nachdem der Umbau nicht wie geplant realisiert werden konnte, wurde das Schiff an die Compania Naviera Panalexandra SA verkauft und in Alexandra umbenannt.[1]
Seit 1990
Am 28. August 1990 wurde das Schiff von der Kreuzfahrtreederei Costa Crociere S.p.A. übernommen, die es zu der Werft T. Mariotti S.p.A in Genua überführte. Der Umbau zu einem Kreuzfahrtschiff begann am 4. September 1990 und endete mit der Ablieferung an die Reederei am 16. November 1992. Während dieser Zeit trug das Schiff den Namen Costa Azurra.[5] Die Decksaufbauten wurden vollständig entfernt und neu konstruiert. Der Rumpf wurde um 13,4 m verlängert und im Bereich der früheren Laderäume entstanden Passagierkabinen und die neue Infrastruktur des Schiffes. Darüber hinaus wurde die Antriebsanlage erneuert. Nach der Taufe ging die Costa Allegra auf Jungfernfahrt in die Karibik.[1]
Einsatzgebiete
Das Einsatzgebiet der Costa Allegra war im Winter die Karibik (Basishafen Miami) und im Sommer das Mittelmeer (Basishafen Savona). Nach Umbau- und Renovierungsarbeiten wurde das Schiff ab Juni 2006 für die neue Costa-Division Costa Asia unter gleichem Namen auf dem chinesischen Markt eingesetzt. Im Sommer 2011 unternahm die Costa Allegra ab dem Basishafen Venedig Fahrten ins östliche Mittelmeer und in das Schwarze Meer. Von Dezember 2011 bis Februar 2012 war das Schiff im Indischen Ozean stationiert. Ab Mauritius wurden die Seychellen, Madagaskar und La Réunion angelaufen. Nach einer Überführungskreuzfahrt ins westliche Mittelmeer soll die Costa Allegra im Frühjahr und Herbst 2012 im Charter für den französischen Reiseveranstalter TAAJ Crosières fahren.
Zwischenfälle
- Auf einer Kreuzfahrt von Savona nach Hongkong kam es im Hafen von Colombo (Sri Lanka) zu Protesten unter den rund 800 Passagieren. Seit das Schiff am 30. April 2006 den Hafen von Savona verlassen hatte, waren die Klimaanlage des Schiffes und zahlreiche Toiletten immer wieder ausgefallen. Einige der Kabinen standen unter Wasser. Erst als der Kapitän die Reparatur dieser Schäden zusicherte, konnte die Costa Allegra ihre Weiterfahrt in Richtung Port Blair und nach Hongkong fortsetzen.[6]
- Auf der ersten Kreuzfahrt in Südostasien vom 8. bis 12. Juli 2006 kam es zu mehreren Ausfällen der Maschinenanlage, worauf der Reiseverlauf geändert werden musste.[7]
- Am 27. Februar 2012 trieb die Costa Allegra mit 636 Passagieren und 413 Besatzungsmitgliedern an Bord etwa 260 Seemeilen vor den Seychellen im Indischen Ozean, nachdem ein Feuer im Maschinenraum ausgebrochen war.[8] Das manövrierunfähige Kreuzfahrtschiff wurde bis 1. März von anderen Schiffen, hauptsächlich von dem französischen Fischtrawler Trévignon, in den Hafen von Mahé geschleppt, wo alle Passagiere unverletzt an Land gingen. Da die Ermittlungen der Brandursache noch andauern, wird die Costa Voyager die Costa Allegra ersetzen[9]. Das Schiff ist auch nicht mehr in der Liste der Costa-Flotte geführt [10].
Maschinenanlage und Antrieb
Die Annie Johnson war mit einer dieselmechanischen Maschinenanlage ausgestattet, bei der vier von Wärtsilä in Lizenz gebaute Pielstick-PC2-Dieselmotoren zum Einsatz kamen. Je ein 16-Zylinder- und ein 12-Zylindermotor bildeten eine Motorengruppe, die über Getriebe und Wellenanlage auf Verstellpropeller wirkten.
Mit dem Umbau zum Kreuzfahrtschiff wurden die Pielstick-Motoren durch vier laufruhige Sechszylinder-Reihenmotoren des Typs Wärtsilä 46 ersetzt. Um eine vergleichbare Leistung zu erzeugen, werden die Motoren mit einer reduzierten Drehzahl von nur 450/min betrieben.[5]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Micke Asklander: Historische und technische Daten des Schiffes. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
- ↑ a b c Equasis - France-Ministry for Transport: Administrative Daten der "Costa Allegra". Abgerufen am 25. Mai 2011.
- ↑ Wärtsilä: Technische Informationen zum Schiffsdieselmotor Wärtsilä 46. Abgerufen am 25. Mai 2011.
- ↑ RINA: Klassifizierungsdaten der "Costa Allegra". Abgerufen am 25. Mai 2011.
- ↑ a b c Berry Gunnarsson: Historische Informationen zur MS Annie Johnson. Abgerufen am 16. Oktober 2010.
- ↑ Ozeanriese treibt in Piratengewässern. Der Spiegel, 27. Februar 2012, aufgerufen am 27. Februar 2012.
- ↑ Events at Sea by Costa Cruises., cruisejunkie.com, aufgerufen am 17. Oktober 2010 (englisch).
- ↑ Costa-Kreuzfahrtschiff treibt nach Brand auf offener See. Der Spiegel, 27. Februar 2012, aufgerufen am 27. Februar 2012.
- ↑ Costa Voyager ersetzt die Costa Allegra, aufgerufen am 8. März 2012
- ↑ Unsere Flotte, aufgerufen sm 8. März 2012