Skunk Anansie
Skunk Anansie war eine britische Musikgruppe.
Skunk Anansie | |
---|---|
Gründung | 1994 |
Ende | 2001 |
Genre | Crossover (Musik) |
Bandmitglieder | |
Gesang | Deborah Anne Dyer aka Skin |
Gitarre | Martin Ivor Kent aka Ace |
Schlagzeug | Mark Richardson |
Bass | Richard Keith Lewis aka Cass |
Skunk Anansie als eine von einer Frau geprägte, politisch explizite Band sorgte Mitte der 1990er Jahre für musikalischen Aufruhr, wurde in den USA eher kritisch beäugt, in Europa aber auf Festivals bejubelt und jagte der Britpop-Szene wie dem männerdominierten Heavy Metal einen tüchtigen Schrecken ein.
Geschichte
Den Mittelpunkt der Band bildete die charismatische und temperamentvolle Sängerin Deborah Anne Dyer genannt Skin. 1994 gründete sie zusammen mit Martin Ivor Kent, genannt Ace (Gitarre), Richard Keith Lewis, genannt Cass (Bass), Skunk Anansie. Die Gruppe war aus früheren Formationen (Mama Wild u.a.) hervorgegangen. Um 1995 übernahm Mark Richardson das Schlagzeug.
Die Musik bewegt sich zwischen Heavy Metal, Funk und politischem Songwriting, die Texte setzen sich mit Rassismus und Wohlstandsdenken auseinander und betonen die Vielfalt möglicher Lebensformen; Skin bezeichnet sich programmatisch als "black, bald-headed bisexual Amazonian" (zit. nach Malins 1998).
1995 erschienen beim Indie-Label One Little Indian die Debütsingle Selling Jesus und das erste Album Paranoid & Sunburnt, welches auf Anhieb eine sehr große Fangemeinde vor allem in Europa anzog. 1996 folgte Stoosh; der Titel bedeutet in Jamaika etwa das gleiche wie engl. posh, stinkfein. Der ausgekoppelte Titel Hedonism (Just Because You Feel Good) wurde in ganz Europa ein Hit und machte die Band auch dem Mainstream-Publikum bekannt.
Skin wurde 1967 geboren und entstammt einer MigrantInnen-Familie aus Brixton, Süd-London, mit Wurzeln in Jamaika. So ist Anansie ein Fabelwesen aus der westafrikanischen Mythologie, die die VorfahrInnen aus den Zeiten der Sklaverei mitbrachten. Skins Rufname kommt übrigens von engl. skinny, dünn/mager. Als am Jazz geschulte Vokalistin bewundert sie z.B. auch Dionne Warwick und Stevie Wonder, spielt gelegentlich Vibraphon und Theremin und tritt als DJane auf. Anknüpfungspunkte gibt es auch bei Black Sabbath und Rage Against The Machine.
Die drei Alben der Skunkz (Kosename in England) wurden weltweit vier Millionen mal verkauft. Etwa 25 weitere Lieder erschienen als sog. B-Seiten auf Singles. In Deutschland gab es gefeierte Live-Auftritte u.a. bei Rock am Ring, dem Bizarre-Festival oder im Rockpalast.
2001 lösten sich Skunk Anansie auf. Mitglieder verlautbarten, mit der Band genug erreicht zu haben und sich zukünftig auf Solopfade begeben zu wollen. Skin tat dies 2003 mit Fleshwounds, Gitarrist Ace im selben Jahr mit Still Hungry. Ein neues Album von Skin wurde 2005 fertig gestellt, mit der Veröffentlichung wird Frühjahr 2006 gerechnet.
Diskografie
Weblinks
- Britische Fansite (englisch)
- Ältere Website von Skin (englisch)
- Neue Website von Skin (englisch)
- Website von Ace (englisch)
Literatur
- Malins, Steve: Skunk Anansie. Skin I'm In. London, Chameleon Books 1998.