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Wiener Opernball

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Der Wiener Opernball ist jedes Jahr neben dem Neujahrskonzert einer der gesellschaftlichen Höhepunkte im Wiener Fasching.

Geschichte

Die Tradition des Opernballes führt zurück in die Zeit von 1814/15, der Zeit des Wiener Kongresses. An diese Tanzfeste anschließend, veranstalteten die Künstler der Hofoper Tanzveranstaltungen. Ein "Opernball" am heutigen Standort fand erstmals 1877 statt.

Nach Ende des Kaiserreiches fand man sehr schnell wieder zurück zu dieser Tradition, bereits am 21. Jänner 1921 fand die erste Opernredoute der Ersten Republik statt. Der erste Ball unter dem Namen "Wiener Opernball" fand 1935 für karitative Zwecke statt. Seitdem findet er (fast) alle Jahre am letzten Donnerstag (Weiberfastnacht) im Fasching in der Wiener Staatsoper statt. Ausnahmen waren meist Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen, wie beispielsweise der Zweite Weltkrieg. 1939 wurde er trotz des bevorstehenden Ausbruchs des Krieges auf Anordnung der deutschen Reichsregierung durchgeführt. Eine weitere Unterbrechungen war 1991 auf Grund des Golfkriegs, bei dem man die Sicherheit der zahlreichen in und ausländischen (Staats-)Gäste nicht garantieren konnte.

Seit 1969 überträgt der ORF gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk den Opernball live. 2005 wurde der Wiener Opernball erstmalig zur rauchfreien Zone erklärt. Lediglich in zwei Rauchersalons und dem Vestibül durfte geraucht werden.

Die Ballbesucher und der der Werbeeffekt für den österreichischen Tourismus haben sich auch zu einem Wirtschaftsfaktor in Wien entwickelt. Etwa die Hälfte der Ballbesucher kommt extra aus dem Ausland. 180 Paare aus dem In- und Ausland, die sich schon Jahre vorher anmelden müssen, eröffnen den Ball. Die Organisation der Eröffnung führt traditionell die Tanzschule Elmayer durch. Anschließend wird traditionell mit dem von Johann Strauß geprägten Kommando: Alles Walzer die Tanzfläche für alle freigegeben.

In vielen Städten der Erde, so auch in New York wird ebenfalls ein Wiener Opernball organisiert. 2005 fand er erstmals auch in Dubai statt.

Organisation

Die Wiener Staatsoper wird, um die Anzahl der Schließtage klein zu halten, innerhalb kürzester Zeit in einen großen Ballsaal verwandelt. In der letzten Nacht vor dem Ball wird die Bestuhlung des Parterres demontiert und ein Fußboden eingezogen, sodass dieser mit der Bühne eine ebene Fläche bildet.

Organisatorinnen des Opernballs:

Alternative Bälle

Die Wiener selbst betrachten den traditionellen Philharmonikerball als den eigentlichen Höhepunkt ihrer Ballsaison. Gleichzeitig mit dem Opernball findet auch der Obdachlosenball statt, welcher sich selbst als Gegenveranstaltung sieht. Weiters findet am Abend des Opernballs traditionell der Rosenball statt, bei welchem sich unter anderem die schwule Szene in Robe hüllt und sich in der Diskothek U4 feiert.

Opernballdemo

Es gab auch immer wieder Demonstrationen, die die Anwesenheit weltweiten Publikums ausnützten, um bei den so genannten Opernballdemos auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Die Palette reichte vom Hunger in der dritten Welt bis zu Protesten gegen Pelztierzucht. Dieses jahrzehntelang wichtigste Ereignis der "linken" Alternativszene hat aber an Bedeutung verloren.

Literatur

  • Klaus Schmeh Der Kultfaktor. 42 Erfolgsstorys von Rolex bis Jägermeister Redline Wirtschaft 2004 (enthält ein ausführliches Kapitel über den Wiener Opernball)

pro

contra