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Liselotte Welskopf-Henrich

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Liselotte Welskopf-Henrich (* 15. September 1901 in München; † 16. Juni 1979 in Garmisch-Partenkirchen; eigentlich: Elisabeth Charlotte Welskopf, geb. Henrich) war eine deutsche Schriftstellerin und Althistorikerin.

Leben

Als Tochter eines Rechtsanwalts kam sie 1901 in München zur Welt. In Berlin legte sie ihr Abitur ab, danach studierte sie Ökonomie, Geschichte und Philosophie an der Humboldt-Universität, wo sie 1925 promovierte. Von 1928 bis 1945 war sie Angestellte beim Statistischen Reichsamt Berlin.

Ab 1938 nahm sie am antifaschistischen Widerstandskampf teil. Ihren späteren Ehemann, den Kommunisten Rudolf Welskopf, versteckte sie 1944 bis 1945 vor den Nazis.

Nach dem Krieg blieb sie in Ost-Berlin. 1946 heiratete sie Rudolf Welskopf, ihr Sohn Rudolf wurde 1948 geboren.

Von 1952 bis 1959 wirkte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität, nach ihrer Habilitation wurde sie 1960 dort Professorin für Alte Geschichte. In diesem Fachgebiet war sie zu ihrerZeit die wohl einflureichste Persönlichkeit. In dieser Funktion behinderte oder förderte die strikt Linientreue Welskopf diverse wissenschaftliche Karrieren.

Von 1963 bis 1974 unternahm sie Reisen in die USA und nach Kanada, um das Leben und die Traditionen der Dakota-Indianer zu studieren. Für ihre Verdienste um ein menschliches Bild der nordamerikanischen Indianer wurde Welskopf-Henrich von ihnen mit dem Titel eines Ehrenhäuptlings geehrt.

Liselotte Welskopf-Henrich starb 1979 während eines Aufenthaltes in Garmisch-Partenkirchen.

Werk

Bekannt wurde Liselotte Welskopf-Henrich vor allem durch ihre wissenschaftlich fundierten, dennoch phantasievollen Indianerbücher, die sie vor allem für junge Leser schrieb.

Im Roman Jan und Jutta verarbeitete sie die Lebensgeschichte ihres Ehemannes bis zum Ende des 2. Weltkrieges.

Unter ihrem Mädchennamen Elisabeth Charlotte Welskopf veröffentlichte sie historische Fachwerke.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen

Belletristik

  • Der Steinknabe (1952, nach einem Märchen der Dakota-Indianer frei erzählt)
  • Jan und Jutta (Roman, 1953)
  • Die Söhne der Großen Bärin (Romanzyklus, 1953-62)
    • Band 1 - Harka (1962)
    • Band 2 - Der Weg in die Verbannung (1962)
    • Band 3 - Die Höhle in den Schwarzen Bergen (1963)
    • Band 4 - Heimkehr zu den Dakota (1963 oder bereits 1953?)
    • Band 5 - Der junge Häuptling (1953)
    • Band 6 - Über den Missouri (1953)
  • Drei Wassertropfen (Kinderbuch, 1954)
  • Hans und Anna (Kinderbuch, 1954)
  • Zwei Freunde (Romantrilogie, 1955)
  • Frau Lustigkeit und ihre fünf Schelme (Kinderbuch, 1958)
  • Das Blut des Adlers (Pentalogie, 1966-1980)
    • Nacht über der Prärie (Roman, 1966)
    • Licht über weißen Felsen (Roman, 1967)
    • Stein mit Hörnern (Roman, 1968)
    • Der siebenstufige Berg (Roman, 1972)
    • Das helle Gesicht (Roman, 1980)