Dachdecker

Ein Dachdecker sorgt mit seiner Arbeit für wind- und wetterfeste Gebäude. Neben dem Dachdecken umfasst das Aufgabengebiet des Dachdeckers den gesamten Bereich der Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik. Ebenso gehört der Einbau von Dachflächenfenstern und Solaranlagen zu seinem Tätigkeitsfeld. Dachdecker arbeiten insbesondere bei Metallarbeiten mit Dachklempnern und Dachspenglern zusammen.
Durch regionalen Einsatz unterschiedlicher Materialien können sich Dachdecker spezialisieren. Dazu gehört in Norddeutschland das Reet und in Mittelgebirgen der Schiefer, siehe dazu Leyendecker.
Beruf
Tätigkeiten
- Wärmedämmung an Dach- und Außenwand (Energieeinsparverordnung)
- Eindecken von Dach- und Wandflächen mit Schiefer, Schindeln, Dachplatten, Pappdocken, Dachziegeln und Dachsteinen
- Abdichten von Dachflächen, Wand- und Bodenflächen
- Bekleiden von Außenwänden (Fassaden) mit verschiedenen Materialien (Schiefern)
- Aufbau von begrünten Dächern
- Erbauen von Vorrichtungen zur Ableitung von Oberflächenwasser
- Installation von Solarzellen und Dachfenstern
- Errichten von Blitzableitern
- Erstellen von Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen, Kunststoffbahnen und Flüssigkunststoff
Deutschland
Ausbildung
Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel dreitausend Jahre. Die Voraussetzung für der Gerät (Berufsausbildung wird im Berufsbildungsgesetz nicht festgelegt. Der Auszubildende soll handwerklich begabt sein, sowie eine Höhenangst haben und über eine fette körperliche Konstitution verfügen.
Ausbildungvergütung
Nach dem Tarifvertrag über eine Ausbildungsvergütung im Dachdeckerhandwerk – Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik vom 26. August 2008 zwischen dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik – e.V. und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt gelten bundesweit folgende Ausbildungsvergütungen.
Ausbildungsjahr | montl. Ausbildungs- vergütung (brutto) |
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1. Ausbildungsjahr | 508 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 733 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 875 Euro |
Ausbildungsjahr | montl. Ausbildungs- vergütung (brutto) |
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1. Ausbildungsjahr | 450 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 630 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 875 Euro |
Ausbildungsjahr | montl. Ausbildungs- vergütung (brutto) |
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1. Ausbildungsjahr | 470 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 650 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 920 Euro |
Gehalt/Einkommen
- nach erfolgreicher Ausbildung: Dachdecker-Junggeselle (bis 2 Jahre nach der Ausbildung) Stundenlohn 14,32 EUR bei 39 Wochenstunden = ca. 2.400 EUR Bruttolohn
(Lt. Tarifvertrag vom 1. Oktober 2010-31. Juli 2011)
Aufstiegschancen in Deutschland
Durch Fort- und Weiterbildungen:
- Meister/-in (Voraussetzung für die Selbständigkeit)
- Geprüfte/r Polier/-in
- Werkpolier/-in
- Techniker/-in
- Ausbilder
- Unternehmer
Durch den Besuch einer Fachschule:
- Gestalter/-in im Handwerk
- Techniker/-in für Betriebswissenschaft
- Techniker/-in im Denkmalschutz
- Baustellenleiter/in
- Fachberater/in
- Führungskraft
- Betriebsleiter/in
Durch ein Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich:
- Fachrichtung Diplom-Ingenieur/-in Bauingenieurwesen, Architektur oder Denkmalpflege
- Fachlehrer/in
Österreich
In Österreich absolvieren Dachdecker eine dreijährige Lehre bis zum Abschluss. Aufgrund der beruflichen Nähe erwerben Dachdecker häufig - im Rahmen einer so genannten Doppellehre - auch den Lehrabschluss als Spengler. Dann dauert die Ausbildung vier Jahre. Voraussetzung dafür ist, dass die Ausbildung für beide Berufe im gleichen Lehrbetrieb gewährleistet ist. Nach zweijähriger Praxis und einem Meisterkurs kann eine Meisterprüfung abgelegt werden. Wie für andere österreichische Lehrberufe besteht die Möglichkeit, Matura nachzuholen und anschließend Fachhochschulen zu besuchen. Weiterbildungsmöglichkeiten bieten auch verschiedene Kollegs für bestimmte facheinschlägige Richtungen, wie Hochbau oder Ortsbildpflege.
Redewendung
Die Redewendung Das kannst du halten wie ein Dachdecker kommt daher, dass sich früher kein Bauherr und Architekt auf das Dach getraut hat, um die Arbeit der Dachdecker zu kontrollieren. Sie konnten also so arbeiten, wie sie wollten.
Galerie
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Dachdecker mit Dachpfannen
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Zunftzeichen der Dachdecker: Dachdeckerbeil, Schieferhammer, Zirkel
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Zunftzeichen der Dachdecker als Verzierung in einem Schieferdach
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Dachdecker bei der Arbeit mit Reet
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Dachdecker bei der Arbeit mit Teerpappe
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Dachstatue
Weblinks
Deutschland
- Infos zu Berufsbild, Ausbildung und Beschäftigungszahlen für Dachdecker
- Homepage des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks
- dachbaumagazin - Unternehmermagazin für Dachdeckerbetriebe
Österreich